Mülheim. Im Mülheimer Fußball sprechen sich die meisten für eine vorzeitige Winterpause aus. Ausgerechnet eine Spitzenmannschaft wäre sportlich betroffen.
Mit 2G-Regeln weiterspielen, um den Druck auf noch nicht geimpfte Fußballer zu erhöhen? Oder die Winterpause vorziehen, um Zeit für eine Erhöhung der Impfquote zu schaffen? In Mülheim gehen die Meinungen ganz klar zu Antwort zwei.
„Ich würde mich freuen, wenn der Verband die in diesem Jahr noch ausstehenden Spiele absagt“, äußert sich etwa Peter Hein, Leiter der Fachschaft Fußball und Vorsitzender des Mülheimer SV 07. In der Zeit könnten auch die Vereine ihre Kontrollabläufe optimieren. „Für die Vereine ist das wahnsinnig viel Arbeit“, findet Hein.
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Für Kevin aus der Wieschen, den Sportlichen Leiter des VfB Speldorf, wäre eine vorgezogene Winterpause auch ein „Appell an diejenigen, die noch nicht geimpft sind,. die dann noch einmal eine Chance bekommen, sich doch noch impfen zu lassen.“
Beim VfB Speldorf ist aktuell nur ein Spieler der ersten Mannschaft nicht durchgeimpft, beim MSV 07 sind es vier.
Auf eine 100-Prozent-Quote in der ersten Mannschaft kommt der TSV Heimaterde. Auch dessen Vorsitzender Burkhard Cremer verweist auf den großen Aufwand für die ehrenamtlich geführten Klubs – auch wenn der TSV bereits gut vorbereitet scheint. „Wir haben das Hygienekonzept neu geschrieben und die Trainer gebrieft. Sie sind dafür zuständig, den Impfstatus der Aktiven zu kontrollieren, die Mannschaftsverantwortlichen checken zudem die Gastmannschaft inklusive Betreuerstab. Der Abteilungsvorstand überprüft die Übungsleiter und sich gegenseitig“, zählt Cremer die Regelungen auf. Seiner Meinung nach hätte die 2G-Pflicht schon deutlich früher kommen müssen.
Sollte der Spielbetrieb in diesem Jahr fortgesetzt werden?
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Selbst in der D-Jugend seien zuletzt Spiele wegen Corona-Fällen ausgefallen. „Wahrscheinlich wäre es eine faire Lösung, die Winterpause jetzt vorzuziehen“, meint auch der TSV-Chef.
Größere Schwierigkeiten, sollte in diesem Jahr tatsächlich noch gespielt werden, bekäme Landesliga-Spitzenreiter Mülheimer FC 97. Dort liegt die Impfquote laut Trainer Hakan Katircioglu bei maximal 60 Prozent. „Ich habe schon eine Mail an den Gruppenleiter geschickt und gefragt, wie sich der Verband das vorstellt“, berichtet der Coach.
MFC-Spielern fehlt zum Teil das Vertrauen in den Impfstoff
Nach aktuellem Stand sieht er den Spielbetrieb für den kommenden Sonntag gefährdet. „Wir haben am Dienstag gemeinsam mit dem Vorstand noch einmal mit der Mannschaft gesprochen, um rauszufinden, wo die Ängste liegen. Manche Spieler haben einfach kein Vertrauen in den Impfstoff und in der aktuellen Situation kann man da auch nur schwer argumentieren“, gesteht Katircioglu, der selbst doppelt geimpft ist.
Ein Weiterspielen wäre in seinen Augen Wettbewerbsverzerrung. „Ich wäre dafür, die nächsten Spiele abzusagen“, sagt der Coach.
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