Mülheim. Im Spitzenspiel unterliegt der HTC Uhlenhorst gegen Köln mit 1:3. Vor allem, weil der Deutsche Meister cleverer agiert. 3:2-Sieg in Frankfurt.

Es war ein Spitzenspiel, das den geneigten Zuschauer in Verzückung versetzte. Über 60 Minuten schenkten sich Vizemeister HTC Uhlenhorst und Titelinhaber Rot-Weiss Köln nichts.

Dass die Gäste aus der Domstadt letztlich mit 3:1 (0:0) die Nase vorn hatten, lag eher an der Cleverness, als an der sportlichen Überlegenheit der Kölner.

Köln gleicht Mülheimer Führung schnell wieder aus

Gerade war das Momentum durch den Treffer von Jan Schiffer in Richtung HTC Uhlenhorst ausgeschlagen, da unterlief Mülheims Kapitän Lukas Windfeder ein folgenschwerer Fehler im Aufbauspiel. Sein Pass landete direkt im Schläger von Kölns Spielführer Christopher Rühr. Der setzte Thies Ole Prinz in Szene – Lennart Küppers im Gehäuse der Mülheimer war ohne Chance.

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Ganze zwei Minuten hatten die Uhlenhorster im Spitzenspiel der Bundesliga geführt, da war die Begegnung wieder auf Null gestellt. „Den Ball müssen wir nach Außen spielen, nicht durch die Mitte“, analysierte HTCU-Trainer Thilo Stralkowski das unglückliche Zuspiel seines Kapitäns. Es war nicht die letzte folgenschwere Fehleinschätzung eines Mülheimers an diesem Nachmittag.

Zeitstrafe entscheidet das Spiel mit

Acht Minuten später ging Niklas Bosserhoff Christopher Rühr in Nähe der Außenlinie etwas zu ungestüm an, das sehr kleinlich und mit Zeitstrafen in diesem fairen Spiel nur so um sich werfende Schiedsrichtergespann Ben Göntgen und Tim Meissner entschied hier korrekterweise auf Foulspiel. Bosserhoff musste die folgenden fünf Minuten von der Außenlinie verfolgen – Köln bekam eine Ecke zugesprochen.

Jan Schiffer jubelt nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 1:0 für den HTC Uhlenhorst.
Jan Schiffer jubelt nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 1:0 für den HTC Uhlenhorst. © Funke foto services | Oliver Müller

Und während sich der Deutsche Meister bei den vorherigen Standardsituationen noch schwer tat – Rühr setzte beispielsweise einen Siebenmeter an den Pfosten – verwandelte Mink van der Weerden diesmal trocken in die untere rechte Ecke. 2:1 für Köln – nun stand Uhlenhorst mit dem Rücken zur Wand.

Stralkowski ist trotz der Niederlage zufrieden

Und die Gäste nutzten die Überzahl, um die Partie endgültig zu entscheiden. Christopher Rühr spielte Jonas Seidemann am Mülheimer Kreis gleich mehrere Knoten in die Beine, bediente den völlig blank stehenden Ole Boelke und der ließ Küppers keine Chance.

Für den HTCU-Goalie war das Spiel danach beendet, Stralkowski brachte einen zusätzlichen Feldspieler. Und schon Sekunden danach hatten die Hausherren die Chance zum Anschluss – Lukas Windfeder versprang der Ball bei einer Ecke, die so ohne Ertrag blieb. Sinnbildlich für diesen zwar sehr guten, aber doch etwas unglücklichen Auftritt der Uhlenhorster.

„Heute hat nicht die bessere, aber die cleverere Mannschaft gewonnen“, hielt Thilo Stralkowski fest und ergänzte: „Und eben das haben sie besser gemacht.“ Seiner Mannschaft sei es nicht über das gesamte Spiel gelungen, das sonst so beeindruckende Kurzpassspiel aufzuziehen. So war es vor allem ein Spiel für die Zuschauer, die viel Action geboten bekamen.

Uhlenhorst dreht frühen Rückstand bei Aufsteiger Frankfurt

Ähnlich spannend war es zumindest vom Ergebnis auch am Samstag, als der HTC Uhlenhorst beim SC 1880 Frankfurt nach 17 Minuten einem 0:2-Rückstand hinterlief, Lukas Windfeder und Lucas Toscani glichen aber noch vor der Pause aus.

HTCU tankt grün

Der HTC Uhlenhorst setzt ein Zeichen bei der Energiewende. Der Hockey-Bundesligist hat gemeinsam mit seinem Partner, der medl, eine Wallbox zum Laden von Elektroautos auf seiner Anlage installiert.

Die Ladesäule hat eine Leistung von 22 Kilowattstunden, zwei Fahrzeuge können parallel geladen werden.

Zwei Minuten vor dem Ende münzte Malte Hellwig per Siebenmeter die Überlegenheit der Mülheimer in das dritte Tor und den knappen Auswärtssieg um.

So haben sie gespielt

SC Frankfurt 1880 – HTC Uhlenhorst 2:3 (0:2)
Tore: 1:0 J. Schmidt-Opper (12.), 2:0 A. Schmidt-Opper (17.), 2:1 Windfeder (21., E.), 2:2 Toscani (27.), 2:3 Hellwig (58., 7m).
Gr. Karten: M. Schmidt-Opper, Hautzel / Seidemann
Ge. Karten: J. Werner / Schiffer, Werner
Schiedsrichter: Göntgen – Meissner
HTC Uhlenhorst – RW Köln 1:3 (0:0)
Tore:
1:0 Schiffer (42.), 1:1 Prinz (44.), 1:2 van der Weerden (52., E.), 1:3 Boelke (56.).
Gr. Karten: Toscani, Werner / T. Grambusch
Ge. Karten: Godau, Bosserhoff / Rühr, T. Grambusch
Schiedsrichter: Göntgen – Meissner
HTCU-Wochenendaufgebot: Küppers, Damberger – Holthaus, Windfeder, Toscani, Meyer, Mertgens, Herzbruch, Enaux, Nitschke, Bosserhoff, Noertersheuser, Seidemann, Godau, Werner, von Schwerin, Schiffer, Hellwig