Mülheim. Kevin Michalski macht den guten Auftakt des HSV Dümpten nicht nur an Ergebnissen fest. Einige Verletzungen trüben allerdings die gute Stimmung.

Nach vier Spieltagen ist der HSV Dümpten trotz Verletzungsmisere zur Herbstpause verlustpunktfrei Spitzenreiter in der Verbandsliga. Mareike Teuffer sprach mit HSV-Geschäftsführer Kevin Michalski über den gelungenen Saisonstart und die weiteren Pläne des Vereins.

Herr Michalski, bei acht Punkten aus vier Spielen gibt es da eigentlich noch einen Grund zum Meckern?

Kevin Michalski: Mit der Bilanz können wir vollkommen zufrieden sein, es ist der beste Saisonauftakt für uns seit 2013. Damals holte der HSV fünf Siege in Folge, allerdings war das noch zu Landesligazeiten. Aber es sind für mich nicht nur die nackten Punkte, die zählen. Es ist vielmehr auch die Stimmung im Team, der Zusammenhalt zwischen den Mannschaften und das gesamte Vereinsgefüge, das gerade stimmt.

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Mit Patrick Kerger fällt nun ein wichtiger Leistungsträger für den Rest der Saison aus. Was bedeutet das für die Saisonziele des HSV?

Der Kreuzbandriss von Patrick Kerger überschattet natürlich unsere Freude über den gelungenen Saisonstart. Für mich ist er der beste Mittelmann in der Verbandsligagruppe eins, so einen Spieler ersetzt man nicht mal eben. Wir wussten auch im Vorfeld, dass bei unserem kleinen Kader jeder Langzeitverletzte ein Risiko für unser Saisonziel „Top drei“ bedeuten kann. Dennoch wollen wir an unseren Zielen festhalten, die ja nicht nur von einer Person abhängen. Wir haben volles Vertrauen in die Mannschaft, die sich enorm weiterentwickelt hat und mit einem ganz anderen Selbstverständnis auftritt. Denn die Jungs, die letztes Wochenende auf der Platte gestanden und die zwei Punkte gegen Treudeutsch Lank geholt haben, haben vor zwei Jahren noch gegen den Abstieg gespielt.

Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Wir haben zum einen das Abwehrkonzept umgestellt. In der Vergangenheit haben wir vor allem auf die offensive 3-2-1 gesetzt. Die defensive 6:0-Deckung funktioniert für uns aber besser, daran haben wir in der Vorbereitung viel gearbeitet und Zeit investiert. Dass wir in dieser Formation gut eingespielt sind, sieht man auch daran, dass wir die wenigsten Gegentore in der Liga bekommen haben. Zudem hat aber auch die körperliche Fitness einen großen Anteil, sodass wir auch mit sieben Feldspielern gegen eine volle Bank mithalten können.

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Gibt es dennoch auf lange Sicht Pläne, sich noch einmal personell zu verstärken?

Es gab natürlich Gespräche in die Richtung, aber wir werden nicht in Panik ausbrechen. Denn schon in der Vorbereitung hat sich gezeigt, dass es nicht einfach ist, Spieler zu finden, die in unser Konzept passen. Wir setzen bereits seit einigen Jahren auf Kontinuität – sowohl auf dem Feld als auch was den Trainerposten angeht und fahren damit gut. Spieler wie Justin Märker, Mathias Grewe, Marvin Hentschel, Raik Muscheika sowie Torhüter Jonas Strenger kommen aus unserer eigenen Jugend und sind nun wichtige Säulen des Verbandsligateams. Auch andere spielen schon viele Jahre für den HSV, das hat nichts mehr mit einem Söldnerverein zu tun, wie uns manche vielleicht noch sehen.