Mülheim. Bei Blau-Weiß Mintard gibt der starke Mann der letzten Jahre seinen Posten überraschend auf. Marco Guglielmi will lieber wieder Trainer sein.
Blau-Weiß Mintard kommt aktuell nicht zur Ruhe. Wenige Tage vor dem ebenso wichtigen wie schweren Auswärtsspiel am Sonntag, 15 Uhr beim SV Burgaltendorf wurde bekannt, dass der Sportliche Leiter Marco Guglielmi seinen Posten aufgegeben hat.
Der 45-Jährige führte die Mintarder in seiner ersten Amtszeit als Trainer zwischen 2013 und 2016 von der Kreisliga A in die Bezirksliga, wechselte dann nach Rellinghausen, um die Blau-Weißen dann im zweiten Anlauf zwischen 2018 und 2020 zum Aufstieg in die Landesliga zu führen.
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Anschließend wechselte er auf die Position des Sportlichen Leiters, um die Entwicklung des Vereins auf anderen Ebenen voranzutreiben. Die Verpflichtung von Pressesprecher Frank Wälscher und die ddadurch deutlich gestiegene Aufmerksamkeit in den sozialen Medien sowie das Ergänzen des Vorstandes um Dominik Lortz kann sich Guglielmi mit Sicherheit auf seine Fahnen schreiben.
Nach eineinhalb Jahren macht der 45-Jährige auf diesem Posten nun Schluss. „In den letzten Monaten ist sehr viel auf den Verein eingeprasselt, da bin ich irgendwo an meine Grenzen gestoßen“, sagte Guglielmi am Freitag. „Ich war hinterher nur noch müde.“
Marco Guglielmi war in die Trainersuche nicht mehr involviert
Der Sportliche Leiter musste auch einsehen, dass der Posten für ihn nicht der geeignetste ist. „Mir fehlte der direkte Wettbewerb und Spiele mitzuentscheiden“, so Guglielmi. Da er vor geraumer Zeit um eine Auszeit bat, war er auch in die Trainerentscheidung nicht mehr involviert – macht aber keinen Hehl daraus, dass er die Entscheidung so nicht getroffen hätte.
Wollte er etwa selbst wieder übernehmen? „Das ging zu diesem Zeitpunkt nicht“, stellt er klar. Die sportliche Verantwortung sieht er nun bei Dominik Lortz und Roland Henrichs in guten Händen. „Ich hatte in Mintard großartige Zeiten und es wird immer mein Herzensverein bleiben“, sagt Guglielmi, der auch weiterhin für die dritte Mannschaft auflaufen wird.
Auch Physiotherapeutin Matthey steht nicht mehr zur Verfügung
Neben Guglielmi wird auch die langjährige Physiotherapeutin Brigitte Matthey nicht mehr für die Mintarder tätig sein. Der Abgang überrascht nicht weniger als der des Sportlichen Leiters.
Unabhängig davon will die Mintarder Mannschaft am Sonntag in Burgaltendorf den dritten Pflichtspielsieg in Folge einfahren. „Das würde unsere vorigen Leistungen bestätigen“, sagt Trainer Ali Basboga. Er erwartet erneut ein intensives Spiel, auf das sich die Mülheimer mit zusätzlichen Laufeinheiten vor dem Training vorbereitet haben.
Kader von Blau-Weiß Mintard bleibt unverändert
Personell bleibt der Kader unverändert. Marco Brings rückt nach überstandener Corona-Erkrankung wieder näher an die Startelf. Leon Eschen hat nach seinem Bänderriss am Donnerstag erstmals wieder mit der Mannschaft trainiert, für ihn kommt aber maximal ein Kurzeinsatz in Frage.
Jan Hasanov soll nach gutem Debüt zunächst in der ersten Mannschaft bleiben, allerdings studiert der Mittelfeldspieler in Köln und kann somit nur freitags am Training teilnehmen.