Mülheim. Nach nur vier Spieltagen gehen Blau-Weiß Mintard und Trainer Hakan Yalcinkaya getrennte Wege. Das sagen der Sportvorstand und der Ex-Trainer.

Hakan Yalcinkaya und sein Co-Trainer Marcel Sommer sind nicht länger für den Mülheimer Landesligisten Blau-Weiß Mintard verantwortlich. Nach drei Niederlagen in Folge und dem Abrutschen auf einem Abstiegsplatz haben die Blau-Weißen bereits nach dem vierten Spieltag reagiert.

Interimsmäßig leiten U23-Coach Ali Basboga und Sportvorstand Dominik Lortz das Training, unterstützt werden sie von Daniel Molitor.

Hakan Yalcinkaya kam vor der Saison vom ETB Schwarz-Weiß Essen

Yalcinkaya, der erst vor der Saison von der U19 des ETB Schwarz-Weiß Essen in die Ruhrauen gewechselt war, zeigte sich von der Entwicklung überrascht. „Meiner Ansicht nach lag es jetzt weniger an den sportlichen Resultaten. Vielleicht war es eher ein Missverständnis von beiden Seiten“, so der freigestellte Übungsleiter.

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Enttäuscht zeigte er sich über die Art und Weise, wie er von seiner Entlassung erfahren hatte: „Die Kommunikation war sehr unglücklich, es ist sehr schade, das ich am Telefon informiert wurde. Zumal wir nach dem Spiel am Sonntag noch über andere Dinge gesprochen hatten.“

Yalcinkaya kritisiert die Einstellung der Mintarder

Nach der 1:2-Niederlage gegen den ESC Rellinghausen hatte Yalcinkaya die Spieler kritisiert und auch die Qualität des Kaders in Frage gestellt. „Dazu stehe ich. Wir haben einfach keine Tore geschossen“, ging es ihm vor allem um die Mintarder Offensive. Auch die Trainingsbeteiligung und das Engagement der Mannschaft kritisierte er. „Ich habe eine gewisse Erwartungshaltung an eine Landesligamannschaft. Die Bereitschaft im Team hat gefehlt und das ist dann auch nicht mein Anspruch“, sagt er.

Dominik Lortz begründet die Freistellung Yalcinkayas mit der fehlenden sportlichen Entwicklung. „Die Spiele wurden von Woche zu Woche nicht besser. Wir haben zudem festgestellt, dass die Mannschaft das System von Hakan nicht spielen kann“, so Lortz. Das habe aber nichts damit zu tun, dass Yalcinkaya kein landesligatauglicher Trainer sei. „Wir brauchen nun aber einen Trainer, der etwas strenger rangeht“, so Lortz.

Vorstand hatte nach langer Vorbereitung mehr erwartet

Yalcinkaya entgegnet: „Ich bin ein sehr kommunikativer Trainer, versuche jeden Spieler mitzunehmen. Es jetzt darauf zu schieben, ist mir zu einfach.“ Auf Seiten des Vorstands sieht man vor allem die außergewöhnlich lange Vorbereitungszeit als Grund, warum man nun schon so früh reagiert.

„Wir hatten die längste Vorbereitung überhaupt und haben das bis zum jetzigen Zeitpunkt beobachtet. Natürlich hätten wir warten können, aber wir wollten uns in zwei Wochen nicht vorwerfen lassen können, warum wir nicht eher reagiert haben. Nun hoffen wir auf eine Reaktion der Mannschaft und eine höhere Intensität“, sagt Dominik Lortz.

In Ruhe soll nun eine langfristige Lösung gefunden werden – einen ersten Effekt erhoffen sich die Mintarder aber schon im Auswärtsspiel beim FC Remscheid am Sonntag.