Mülheim. Aina Kresken kehrt mit dem Mannheimer HC zurück an ihre alte Wirkungsstätte. Für die Feldhockey-Stürmerin ist es eine aufregende Heimkehr.

„Ich freue mich, wieder da zu sein“, sagt Aina Kresken. Die 21-Jährige wird am Sonntag (12 Uhr) im dann zweiten Heimspiel der Damen des HTC Uhlenhorst (bereits am Samstag steht um 13.30 Uhr die Partie gegen den Münchner SC an) auf dem Rasen des Waldstadions stehen. Allerdings wird Kresken nicht mehr das grün-weiße Trikot der Mülheimerinnen tragen, sondern im blau-roten Dress des Deutschen Vizemeisters auflaufen. Aina Kresken wechselte vor der Saison zum Mannheimer HC.

„Natürlich ist das aufregend, und natürlich wird es ungewohnt sein, den langen Weg zur Gästebank zu gehen“, gibt die Stürmerin unumwunden zu. Bereits beim Ligacup stand sie ihren ehemaligen Teamkolleginnen gegenüber, Mannheim gewann mit 3:0.

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Nun also das Punktspiel am Uhlenhorst. Während die Mülheimerinnen am Samstag gegen den Münchner SC wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt holen wollen, spielt Mannheim zunächst bei Rot-Weiss Köln, ehe am Sonntag das direkte Aufeinandertreffen folgt. Zuletzt standen sich beide Mannschaft im Frühjahr in den Play-offs gegenüber, Mannheim setzte sich im Entscheidungsspiel durch und wurde eine Woche später beim Final Four Vizemeister.

Mannheimer HC hat wichtige Stützen verloren

Sechs-Punkte-Spiel gegen MSC

Ohne Carla Schrafen und Maike Scheuer gehen die Uhlenhorster Damen in den ersten Doppel-Heimspieltag der neuen Saison. „Das Ziel ist ganz klar die, drei Punkte gegen München zu holen. Da ist der volle Fokus drauf“, sagt Trainer Phil Neuheuser.

Gegen den potenziellen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf soll der erste Saisonsieg gelingen. „Das Spiel hat dadurch, dass wir im gleichen Pool sind, noch einmal eine größere Bedeutung“, so Neuheuser. Damit das klappt, muss auch der Torfluch gebrochen worden. Seit fünf Spielen hat der HTCU nicht mehr getroffen. „Wir haben noch einmal am Eindringen in den Kreis gearbeitet. Zuletzt hat es oft am letzten Pass gehapert“, so Neuheuser.

Gegen Mannheim ginge es für die junge Mannschaft dann darum, die nächsten Erfahrungen gegen einen starken Kontrahenten zu machen.

Allerdings gab es bei den Mannheimerinnen – wie auch beim HTCU – personellen Aderlass. Olympiateilnehmerin Sonja Zimmermann (Auslandssemester in Paris), Julia Meffert (Master-Studium in Amsterdam), Solvej Althoff (Praktikum in Berlin), Martina Cavallero (Royal Victoria HC, Belgien) und Julia Heiderhoff (Karriereende) stehen dem MHC nicht mehr zur Verfügung, trotzdem reichte es beim Ligacup für die Finalteilnahme, wo es eine Niederlage gegen den Deutschen Meister Düsseldorfer HC setzte.

Von daher sind die Rollen klar verteilt, der MHC geht als Favorit ins Spiel. Auch mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf sind die Ziele des Teams aus der Kurpfalz andere. „Es ist schwer zu sagen, weil sich auch andere Mannschaften verstärkt haben. Aber wir wollen auf jeden Fall wieder ganz vorne angreifen“, sagt Aina Kresken.

Abschied vom Uhlenhorst stand seit geraumer Zeit fest

Sie studiert in Mannheim im Masterstudiengang Psychologie, der Entschluss den Uhlenhorst zu verlassen, war schon länger gereift. „Für mich stand das frühzeitig fest. Ich habe geschaut, wo ich mich in meinem Studium am besten spezialisieren kann und dann habe ich natürlich im Blick gehabt, wo es mit dem Hockey am besten passt“, sagt die U21-Nationalspielerin.

Ihr neues Team habe es ihr leicht gemacht sich zu integrieren, einige Spielerinnen kennt sie bereits von Nationalmannschaftslehrgängen. „Ich fühle mich super wohl“, sagt sie, ohne dabei ihre langjährigen Teamkolleginnen aus Mülheim zu vergessen: „Ich bin nicht im Streit gegangen und als wir beim Ligacup gegeneinander gespielt haben, habe ich beim warm machen schon mal kurz rübergeschaut. Mit den Mädels bin ich ja immer noch befreundet.“

Sechs Jahre beim HTC Uhlenhorst auf Torejagd

Schließlich hat Kresken nach ihrem Wechsel vom Club Raffelberg sechs Jahre am Uhlenhorst verbracht, mit Spielerinnen wie Lynn Neuheuser und Charlotte von Hülsen in der Jugend sämtliche Deutsche Meisterschaften gespielt – und auch gewonnen.

„Nach dem Spiel am Sonntag bleibe ich auch noch in Mülheim“, freut sich Kresken bereits, ihre ehemaligen Mannschaftskolleginnen wieder zu sehen – und natürlich auch darauf, Zeit mit der Familie zu verbringen, die sich das Spiel im Waldstadion anschauen wird.

Rückennummer beim neuen Club: Wechsel von der 13 zur 14

Kresken wird dabei nicht mehr das Trikot mit der Nummer 13 tragen, die trägt in Mannheim nämlich Torhüterin Karlotta Lammers. „Da dachte ich mir, plus eins ist auch nicht schlecht und habe mich für die 14 entschieden“, sagt Kresken mit einem Lachen.

Ihre ehemaligen Teamkolleginnen werden sie auch ohne die Rückennummer erkennen und alles daran setzen, Kreskens zweites Saisontor – beim 2:0 gegen Harvestehude traf sie zum Endstand – zu verhindern. Und wie wäre es, wenn Kresken in letzter Minute den Siegtreffer für ihren neuen Verein auf dem Schläger hätte? „Ich bin immer für das Toreschießen“, sagt sie. Auch, wenn es gegen gute Freundinnen geht.