Mülheim. Der Dauerregen wird zur kalten Dusche für den Mülheimer SV 07. Der Bezirksligist zeigt im Pokal zu spät sein eigentliches Potenzial.

Pünktlich zum Anpfiff des Pokalspiels öffnete der Himmel über dem Mülheimer Saarnberg seine Schleusen. Der Regen wurde zur kalten Dusche für den Mülheimer SV 07. Der Bezirksligist wurde vor allem in der ersten Halbzeit vom Landesligisten VfB Speldorf überrollt. Erst in der zweiten Halbzeit zeigten die Gastgeber beim 6:3 (6:0)-Erfolg für Speldorf ihr eigentliches Potenzial.

Viele der zahlreichen Besucher hatten dem MSV eine deutlich bessere Rolle zugetraut als dem TuSpo Saarn, der vor Wochenfrist beim 0:5 keine Chance hatte. Sie sollten überrascht werden. Die 2:0-Führung, die der VfB am vergangenen Donnerstag bis zur Pause hergestellt hatte, besorgte er nun schon nach einer knappen Viertelstunde.

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Nachdem Torwart Kevin Kotschwar noch einen Schuss von Ercan Aydogmus mit dem Fuß abgewehrt hatte, war er im zweiten Versuch machtlos, als Ahmed Simsek den Ball überlegt mit der Innenseite ins Netz schob. In Minute 14 war es dann Aydogmus selbst, der am langen Pfosten zum 2:0 abstaubte. Mit dem 3:0 in Minute 24 sorgte der 42-jährige Stürmer schon beinahe für die Entscheidung. Bis zur Pause schraubte der Favorit den Vorsprung schon auf 6:0 in die Höhe.

"Ich wollte halt allen Spielpraxis geben. Wenn man da auf so vielen Positionen noch nicht zusammengespielt hat und dann auf so einen Gegner trifft, wird es schwer", meinte MSV-Trainer Dimitri Steininger. Er ergänzte selbstkritisch: "Das nehme ich auch ein bisschen auf meine Kappe, da war ich vielleicht ein bisschen zu blauäugig."

VfB-Coach Schneider: "Es lag an uns, dass es 6:0 stand"

Sein Trainerkollege Julien Schneider sah die vielleicht beste erste Halbzeit. "Das war auch super gespielt. Das lag ja eher an uns, dass es 6:0 stand. Viele haben sich hier heute auf einen Pokalfight eingestellt, aber wir haben eindrucksvoll unsere Form unter Beweis gestellt", meinte Schneider.

Im zweiten Durchgang zeigte der MSV dann sein eigentliches Potenzial und dass er auf Spieler wie Benjamin Käsch und Lennard Kaiser nicht verzichten kann. "Wir haben dann natürlich noch Qualität von der Bank. Wir wollten erhobenen Hauptes hier vom Platz gehen", sagte Steininger. Das gelang seinem Team, das den zweiten Durchgang mit 3:0 gewann. Pascal Roenz hatte sogar noch eine Großchance auf einen weiteren Treffer. "Das spricht auch für die Mannschaft", so der Coach.

Letzte Pokalrunde steigt in einer Woche gegen Hamborn 07

VfB-Coach Schneider konnte mit der zweiten Hälfte leben: "Es haben Spieler auf Positionen gespielt, das hat im Ansatz nichts mit den eigentlichen Positionen zu tun."

Die endgültige Entscheidung über den letzten Teilnehmer am Niederrheinpokal fällt am kommenden Mittwoch um 19 Uhr an der Saarner Straße, wo der VfB zum zweiten Mal innerhalb von kürzester Zeit auf die Sportfreunde Hamborn 07 trifft. Eine schnelle Chance, sich für das 1:7-Debakel am ersten Spieltag der Landesliga zu revanchieren. Der Sieger der Begegnung bekommt es in der ersten Runde des Verbandspokals mit dem Oberligisten TSV Meerbusch zu tun. Der Mülheimer FC 97 ist durch ein Freilos bereits für Runde zwei qualifiziert.

Tore: 0:1 Simsek (11.), 0:2/0:3 Aydogmus (14./24.), 0:4 Brühl (35.), 0:5 Fritzsche (39.), 0:6 Simsek (45.+1), 1:6 Kruse (47.), 2:6/3:6 Kaiser (62./87.)

MSV: Kotschwar - Hampel, Schoof (62. Krasniqi), Zuweis (46. Käsch), Öztürk - Tschierske, Reis - Roenz, Beginn (46. Kaiser), Weißfloh - Kruse (72. Antalik)

VfB: Kersten - Skuppin, Duljaj, Bartmann (56. Mühlenfeld), Brühl, Piepenbreier - Cengiz (75. Gronemann), Fritzsche (63. Pasky) - Tsourakis (25. Boka), Simsek, Aydogmus

Gelb-Rote Karte: Skuppin (VfB/77. wiederholtes Foulspiel)