Die fehlenden Informationen über die Gegnerinnen und das Torwartproblem machen den Handballerinnen des HSV Dümpten vor der Saison zu schaffen.

MülheimDer Abstieg ist bei den Landesliga-Handballerinnen des HSV Dümpten kein Thema. Im oberen Mittelfeld wollen die Dümptenerinnen am Ende der neuen Saison stehen. Allerdings ist HSV-Trainer Oliver Scholz eine Prognose noch nie so schwergefallen wie in diesem Jahr.

„Wir sind ja immer noch Aufsteiger, das ist immer noch unser erstes Landesligajahr“, erklärt der Coach und spielt damit auf die wegen Corona abgebrochene vergangene Saison an. Für die neue Spielzeit hofft Scholz deswegen auf eine „echte Standortbestimmung“ und Auf- und Absteiger, die auf sportlichem Wege entschieden werden.

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Ein weiterer Grund, wieso sich Scholz mehr als sonst mit Unwägbarkeiten konfrontiert sieht, ist das „Informationsdefizit“. So sei nur wenig bekannt darüber, was bei der Landesliga-Konkurrenz während der langen Handballpause passiert ist. Auch hätten einige Mannschaften kürzlich erst die ersten Testspiele absolviert. Die Dümptener selbst haben dagegen bereits eine Reihe von Tests hinter sich gebracht. Zuletzt gegen den Bezirksligisten SC Bottrop, wo der HSV nach Startschwierigkeiten und einer eher schwachen ersten Hälfte am Ende mit 26:20 gewann.

HSV musste Großteil der Vorbereitung ohne Torfrau bestreiten

Dennoch beschreibt auch Trainer Scholz die Vorbereitung insgesamt als schwierig. Dies hat zum einen mit den vielen Abwesenheiten in der Urlaubszeit zu tun. „Ich hatte die Mannschaft nie vollständig zusammen“, klagt er. Erschwerend hinzu kam, dass die Mülheimerinnen fast alle Vorbereitungsspiele ohne Torfrau absolvieren mussten. Denn nach dem Weggang von Mareen Sondermann in Richtung Überruhr war Celine Lange über lange Zeit ausgefallen. Auch ihre Vertreterin Katharina Dronia, die in den vergangenen drei Spielzeiten als Außenspielerin im Dümptener Team aktiv gewesen war, hatte nach einer Fußoperation noch Sportverbot. „Der Weggang von Mareen schmerzt natürlich sehr“, so Scholz.

Neben dem Abgang von Sondermann hat Jana Hagemann aus gesundheitlichen Gründen vorerst die Handballschuhe an den Nagel gehängt. Spielmacherin Alina Lutz laboriert noch an einer Knieverletzung. Wann sie wieder ins Training einsteigen kann, ist noch ungewiss. Sonst gibt es bei den Dümptenerinnen keine personellen Veränderungen, einen echten Neuzugang können sie nicht vermelden. „Wobei genau genommen Linda Zutt noch kein Pflichtspiel für uns absolviert hat“, sagt Scholz schmunzelnd. Die Außenspielerin war vor einem Jahr von der DJK Styrum 06 nach Dümpten gewechselt, war aber zum Saisonbeginn im Urlaub. Bevor sie wieder in den Kader zurückkehrte, war die Saison vorzeitig beendet.

Defensive ist die Basis beim HSV Dümpten

Oliver Scholz hofft auf seine erste vollständige Saison als Trainer des HSV Dümpten.
Oliver Scholz hofft auf seine erste vollständige Saison als Trainer des HSV Dümpten. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Dass das Scholz-Team in der Landesliga mithalten kann, hat es in den wenigen Spielen der vergangenen Saison gezeigt. Basis soll weiterhin eine stabile Abwehr sein. Die Dümptener Defensive, das „Prunkstück“, wie Scholz sagt, habe zwar noch nicht das Niveau von vor der Coronazeit, „aber wir sind auf einem guten Weg“. Neben der defensiven 6:0- will der Coach künftig vermehrt auf die offensive 5:1-Formation setzen, wobei Lena Görgens oder auch Alina Lutz den vorgezogenen Part übernehmen.

Woran es dem jungen Team noch hapert, ist die Coolness, meint ihr Trainer. „Wir nehmen uns noch zu viele überhastete Würfe“, erklärt Scholz. Und jeder Ballverlust werde von den guten Mannschaften mit schnellen Flügelspielerinnen konsequent bestraft. Dazu gehörten im letzten Jahr vor allem Bayer Uerdingen und die SG Langenfeld. Zumindest Letztere sieht der HSV-Trainer auch für die neue Saison als einen Aufstiegskandidaten. Weitere Aspiranten um die oberen Plätze werden die DJK Adler Bottrop sowie die Bergischen Panther II sein.