Mülheim. Malik Bourrakadi, Yvonne Li und Kai Schäfer waren prägende Mülheimer Gesichter bei der DM. Akteure des 1. BVM und des TSV Heimaterde überzeugten.

Es hätten traumhafte Finalspiele aus Mülheimer Sicht werden können. Die Halbfinalpartien bei den Deutschen Meisterschaften in der Westenergie-Halle versprachen Hochspannung. Die Favoritinnen und Favoriten hatten sich fast durch die Bank durchgesetzt und brachten einiges an Mülheimer Lokalkolorit mit, den nur noch Akteure der drei Mülheimer Vereine, 1. BVM, Grün-Weiß oder TSV Heimaterde hätten veredeln können.

Die verpassten allerdings ein Fortschreiten in die Halbfinals, was jedoch auch einer kleinen Sensation gleichgekommen wäre. Cara Siebrecht vom TSV Heimaterde unterlag im Dameneinzel in der ersten Runde Antonia Schaller mit 12:21 und 16:21.

Im Damendoppel verlor die junge Mülheimerin an der Seite von Elina Sonnenschein gegen Emma Moszczynski und Ann-Kathrin Spöri mit 17:21 und 12:21. „Spielerisch hat sich Cara gut präsentiert“, so Pia Mölder, die beim TSV Heimaterde für die Pressearbeit zuständig ist. Immerhin ist Mölder noch Jugendspielerin und das Tempo im Seniorenbereich deutlich höher.

Akteure des 1. BV Mülheim verkaufen sich teuer

Lea-Lyn Stremlau vom VfB Grün-Weiß Mülheim musste ihre Teilnahme kurzfristig absagen. Vom 1. BV Mülheim traten gleich zehn Akteure bei den Titelkämpfen an, immerhin durfte der 1. BVM als Ausrichter Wildcards verteilen.

Pasquale Czekay und Jonathan Rathke unterlagen im Herrendoppel in der zweiten Runde den beiden Brüdern Johannes und Sebastian Grieser. Im Einzel musste Czeckay in der ersten Runde die Segel streichen, im Mixed mit Joyce Grimm in der zweiten Runde.

Der 17-Jährige Mika Poste verlor im Einzel und im Doppel in der ersten Runde. Julia Meyer, mit 16 Jahren die jüngste Teilnehmerin des BVM kämpfte sich im Damendoppel mit Antonia Schaller bis ins Viertelfinale vor, hatte die Medaille nah vor Augen. Musste sich dann aber dem Duo Annika Horbach/Brid Stepper geschlagen geben. Im Dameneinzel war in der zweiten Runde Schluss.

Jarne Schlevoigt und Julia Meyer dringen bis in die dritte Runde vor

Jarne Schlevoigt und Julia Meyer kämpften sich im Mixed in zwei Dreisatzspielen in die dritte Runde, mussten dann aber gegen die späteren Finalisten Jones Jansen und Linda Efler das Ausscheiden akzeptieren. Im Herrendoppel mit Nikolaj Stupplich ging es für Schlevoigt ebenfalls in Runde drei raus. Katharina Altenbeck ging angeschlagen ins Turnier. Ihre Verletzung merkte sie auch am Samstag noch im Damendoppel mit Joyce Grill. Mehr als Runde eins war wie im Mixed mit Jonathan Rathke nicht drin.

Svea Stempniak unterlag im Damendoppel an der Seite von Annika Weis in der ersten Runde, wie auch Lorena Vazquez an der Seite von Selina Giesler. Im Mixed ging es für Stempniak neben Nils Dubrau ebenfalls in runde eins raus. „Alle Spieler vom 1. BV Mülheim haben aufopferungsvoll gekämpft, haben sich aber nicht unter Wert verkauft. Wir hätten gerne Spielerinnen und Spieler aus unseren Reihen im Halbfinale gesehen, aber die Auslosungen sowie Verletzungen machten es unseren Athleten schwer. Keiner unserer Spielerinnen und Spieler hat uns enttäuscht. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre bei der Ausrichtung, wir freuen uns, dass unsere Ausrichtung bei Vielen Zuspruch gefunden hat“, sagte Berthold Altenbeck, der Geschäftsführer des 1. BVM.

Für Malik Bourakkadi war das Turnier eine Rückkehr in die Heimat

Da das Spiel um Rang drei bei diesen Wettkämpfen nicht ausgespielt wurde, stand schon vor den Halbfinals bei diesen 69. Nationalen Titelkämpfen fest, dass zwölf Spielende zum ersten Mal in ihrer Karriere eine Medaille bei den Deutschen Einzelmeisterschaften feiern durften – darunter die in Mülheim wohnenden oder trainierenden Kai Schäfer, Fabian Roth, Max Weißkirchen, Yvonne Li, Ann-Kathrin Spöri und Malik Bourakkadi, der mittlerweile vom VfB Grün-Weiß Mülheim zum TV Refrath gewechselt ist.

In den Halbfinal-Spielen waren also noch eine Menge Mülheimer Namen vertreten. Im Herren-Doppel traf Malik Bourakkadi, der mittlerweile vom VfB Grün-Weiß zum TV Refrath gewechselt ist, mit seinem Teamkollegen Kian-Yu Oei auf die auf Nummer eins gesetzten Jones Jansen (1. BC Wippereld) und Jan Colin Völker (TV Refrath), der 2020 den Titel gemeinsam mit Bjarne Geiss geholt hatte. Am Ende mussten sich Bourakkadi/Oei der Favoritenpaarung mit 13:21 und 14:21 geschlagen geben.

Malik Bourakkadi spielte früher für den VfB Grün-Weiß Mülheim.
Malik Bourakkadi spielte früher für den VfB Grün-Weiß Mülheim. © Unbekannt | Alina Jäger

Für Malik Bourrakadi überwog aber ganz klar das Positive: „Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung“, so der Mülheimer. „Wir haben schnell das Spiel gegen die an Nummer drei und vier gesetzte Paarung gewonnen. Das war schon ein riesiger Erfolg. Im Viertelfinale haben wir uns etwas schwergetan, haben es aber noch geschafft und waren dann sehr erleichtert ins Halbfinale zu kommen. Das Doppel Jansen/Völker war dann an Nummer eins gesetzt und ist das zweitbeste Doppel Deutschlands. Wir können echt zufrieden sein, es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagte Bourrakadi.

Dass die Titelkämpfe in Mülheim etwas Besonderes für ihn waren, gibt der ehemalig Grün-Weiße unumwunden zu: „Auf jeden Fall, vor allem, weil ich nun nach Saarbrücken gezogen bin, um Doppel zu trainieren. Es ist cool, dass die Meisterschaft hierhin verlegt wurde. Hier ist meine Familie und ich kann zuhause schlafen. An diese Halle habe ich viele Erinnerungen. Da ist es cool, hier eine Erwachsenen-Meisterschaft zu spielen.“

Isabell Herttrich siegt im Damendoppel und im Mixed

Im zweiten Halbfinale setzten sich zweite Halbfinale bestritten Felix Hammes (1. BC Beuel) und Christopher Klauer (TV Refrath) gegen Marvin Datko (1. BC Saarbrücken) und Alexander Strehse (TSV Trittau) durch. Im Finale siegten Jansen/Völker mit 21:13, 21:11.

Im Damendoppel, in dem Linda Efler und Yvonne Li sich 2020 den Meistertitel sicherten, gewann Efler diesmal an der Seite von Isabel Herttrich mit 21:11, 21:13 gegen Anabella Jäger/Stine Küspert (TSV Neuhausen-Nymphenburg/1. BC Saarbrücken).

Im Mixed setzten sich Mark Lamsfuß/Isabell Herttrich (Wipperfeld/Saarbrücken) im Halbfinale erst gegen den in Mülheim trainierenden Max Weißkirchen und Lara Käpplein (Lüdinghausen/Beuel) durch und im Finale dann mit 21:15, 21:14 gegen den zuvor amtierenden Titelträger Jones Jansen mit Linda Efler (Wipperfeld/Lüdinghausen).

Yvonne Li verteidigt ihren Titel, Kai Schäfer siegt zum ersten Mal

Im Herreneinzel musste sich der an Nummer eins gesetzte und bis dato amtierende Deutsche Meister Max Weißkirchen im Halbfinale überraschend deutlich gegen den wie Weißkirchen in Mülheim am Stützpunkt trainierenden Fabian Roth vom TV Refrath mit 19:21 und 8:21 geschlagen geben und verpasste das Finale. „Im Training habe ich gegen Fabi immer gewonnen. Schade, dass ich heute verloren habe. Aber es ist okay. Im nächsten Jahr hole ich mir den Titel zurück“, sagte Weißkirchen.

Yvonne Li verteidigte bei der Deutschen Meisterschaft im Badminton ihren Titel im Dameneinzel.
Yvonne Li verteidigte bei der Deutschen Meisterschaft im Badminton ihren Titel im Dameneinzel. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Roth traf dort auf den Olympia-Teilnehmer und in der Ruhrstadt wohnenden Kai Schäfer (SV Fun-Ball Dorteweil), der im Halbfinale Matthias Kicklitz ausgeschaltet hatte. Im Finale ging es über drei Sätze. Den ersten gewann Roth mit 21:5, dann drehte Schäfer auf und holte mit einem 22:20 im zweiten Satz und einem 21:16 im dritten Satz seinen ersten Titel bei der Deutschen Meisterschaft.

Im Dameneinzel durften sich die Mülheimer auf ein Duell zwischen der amtierenden Deutschen Meisterin Yvonne Li (Lüdinghausen) und Thuc Phong Nguyen (Wipperfeld) freuen. Die beiden hatten zuvor gegen Mareike Bittner (TC Hofheim) und Ann-Kathrin Spöri (Refrath), die ebenfalls in Mülheim trainiert, aber verletzt aufgeben musste, durchgesetzt. Li gewann den ersten Satz mit 21:17, den zweiten mit 21:14 und verteidigte so ihren Titel. „Sie hat es mir sehr schwer gemacht. Sie hat sehr gute Schläge und ich bin zunächst nicht in meinen Rhythmus gekommen“, so Li nach der Partie über ihre Gegnerin.

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