Mülheim. Blau-Weiß Mintard holt in Unterzahl einen 1:4-Rückstand noch auf, zieht aber im Elfmeterschießen gegen den Mülheimer SV 07 den Kürzeren.

Lennard Kaiser drehte den Ball auf die richtige Stelle, trat noch einmal auf den Elfmeterpunkt, nahm Anlauf und schoss den Ball dann flach ins linke Eck. Damit machte er den Mülheimer SV 07 zum Sieger des MWB-Cups. 4:2 hieß es nach Elfmeterschießen, 8:6 in Summe nach einem äußerst ereignisreichen Finale gegen Blau-Weiß Mintard.

Dabei hätte es der Bezirksligist deutlich entspannter haben können, führte er doch nach knapp 50 Minuten mit 4:1 - und das auch noch in Überzahl. Nach einer starken ersten Halbzeit des MSV wurde Mintards Keeper Dominic Haas wegen eines Handspiels außerhalb des Sechzehnmeterraums des Feldes verwiesen. Feldspieler Marvin Kura hütete fortan das Tor. Den fälligen Freistoß verwandelte Egzon Krasniqi zu jenem 4:1.

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“Danach haben wir völlig die Ordnung verloren. Wir sind ein Mann mehr und müssen eigentlich nur die Kugel laufen lassen. Das ist unerklärlich“, versuchte sich MSV-Co-Trainer Daniel Dentgen an einer Analyse, weshalb seine Mannschaft die Führung noch aus der Hand gab.

Tobias Kolb bringt BW Mintard mit einem Doppelpack zurück ins Spiel

Einer der besten Mintarder im Finale: Verteidiger Max Haubus.
Einer der besten Mintarder im Finale: Verteidiger Max Haubus. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Spätestens nach dem 2:4 durch Tobias Kolb übernahmen die Mintarder in Unterzahl wieder die Initiative und drängten den Spielverein fortan in dessen Hälfte. Das 3:4, wiederum durch Kolb, war die logische Folge. Mintards Druck nahm nun minütlich zu. Verhinderte MSV-Schlussmann Robin Schoch mit einer starken Fußabwehr gegen Niklas Nett in Minute 77 noch den Ausgleich, war er fünf Minuten vor dem Ende machtlos: Shogo Tabata schob den Ball unter dem Körper des Keepers hindurch und ließ Spieler wie Fans der DJK eskalieren.

“Eigentlich hätten wir auch noch den Siegtreffer verdient gehabt“, meinte Co-Trainer Marcel Sommer, der wie Dentgen seinen Cheftrainer vertrat. „Wir haben nach der Roten Karte Moral gezeigt und die Räume wesentlich besser besetzt als vorher“, lobte der Coach. Mit etwas mehr Zeit wäre Mintard mit Sicherheit noch als Sieger vom Platz gegangen. „Leider hat der Schiedsrichter fast gar keine Nachspielzeit gegeben“, ärgert sich Sommer.

MSV 07 biegt im Elfmeterschießen früh auf die Siegerstraße ein

Im Gegensatz zu den vielen vollkommen aufgebrachten Mintarder Fans vergaß er aber auch nicht die schwache Leistung der eigenen Mannschaft im ersten Durchgang. „In der ersten Halbzeit konnten wir nicht das umsetzen, was wir in der Kabine besprochen haben. Wir hatten zu große Lücken, im Zentrum wie über Außen“, sagte Sommer. Alexander Zachries und Alec Antalik (2) hatten bei einem Treffer des späteren Aushilfskeepers Marvin Kura die 3:1-Pausenführung herausgeschossen

So musste am Ende das Elfmeterschießen den Sieger ermitteln. Da Marco Brings nur den Pfosten traf und Niklas Nett an Robin Schoch scheiterte, war der MSV früh auf der Siegerstraße. Egzon Krasniqi, Pascal Roenz, Alexander Zachries und schließlich Lennard Kaiser machten den Bezirksligisten zum Sieger.

Den dritten Platz des Turniers hatte sich am Freitag der TuS Essen-West durch einen 2:0-Erfolg über den Gastgeber SV Rot-Weiss Mülheim gesichert.

Zahlen Daten zum Endspiel des MWB-Cups

Tore: 0:1 Zachries (6.), 0:2 Antalik (7.), 1:2 Kura (27.), 1:3 Antalik (35.), 1:4 Krasniqi (51.), 2:4/3:4 Kolb (63./70.), 4:4 Tabata (85.)

Elfmeterschießen: 4:5 Krasniqi, 4:6 Roenz, 5:6 Tabata, 5:7 Zachries, 6:7 Haubus, 6:8 Kaiser

Mintard: Haas - Schäumer (39. Braun), Eschen, Haubus, Müller (75. Kabashaj) - Erbslöh - Kura, Brings - Nett, Kolb, Tabata

MSV: Schoch - Roenz, Schoof, Herrenbrück, Kunz - Krasniqi, Reis - Antalik (62. Weißfloh), Kaiser - Zachries, Kruse (77. Beginn)