Bei Blau-Weiß Mintard haben nach dem Hochwasser die Aufräumarbeiten begonnen. Daniel Molitor berichtet im Interview über den Stand der Dinge.

Das Wasser ist weg. Jetzt laufen bei Blau-Weiß Mintard die Aufräumarbeiten. Wie schlimm ist es wirklich um die Anlage bestellt? Marcel Dronia sprach mit Vorstandsmitglied Daniel Molitor.

Einige Tage nach dem Hochwasser: Wie stellt sich die Lage in Mintard aktuell dar?

Wir haben alles erst einmal alles ausgeräumt aus allen Gebäuden, aus den Garagen. Die Kabinen sind alle leer. Das Vereinsheim haben wir komplett ausgeräumt, die Küche und Theke rausgerissen. Das Inventar ist alles hin. Ein paar Elektrogeräte konnten wir retten. Die Heizung ist auch kaputt, die haben wir vor vier Monaten erst neu gemacht. Da müssen wir uns nicht drüber unterhalten, wie teuer sowas ist. 100 Bälle mussten wir wegschmeißen, die waren vollgesogen, da kriegst du die Feuchtigkeit nicht mehr heraus.

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Strom gibt es auch noch keinen, oder?

Nein. Wir und die Anwohner werden mit einem großen Stromaggregat versorgt. Da haben wir schon drei Bautrockner dran. Jetzt kommt noch einmal jemand, der uns vier Stück bringt, dann haben wir schonmal sieben. Die müssen ja bestimmt einige Wochen laufen, schließlich stand das Wasser in einigen Räumen über 1,50 Meter hoch.

Wie sieht es mit dem Platz selbst aus?

Der kann wohl saniert werden. Er sieht gar nicht so übel aus. Es ist natürlich viel Dreck und Schlick drauf. Es sieht bei uns sowieso aus, als wären wir an der Nordsee. Auf dem Ascheplatz lagen tote Ratten, Mäuse, Karpfen. Da muss jetzt ein Gutachter kommen und klären, was mit dem Kunstrasen ist. Der Schaden bleibt aber so oder so hoch.

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Wir haben Sie den Zuspruch erlebt, den es von allen Seiten gab?

Wir waren sehr gerührt und überrascht, was uns das entgegengekommen ist. Von Vereinen, die Trainingszeiten anbieten oder Spiele machen wollen aber auch von welchen, die Sachspenden machen wollen. Da freuen wir uns über jeden Euro. Wir wollen uns jetzt auch nicht größer machen, als wir sind. Wir sind ein Fußballverein und es gibt andere Gegenden, wo Leute gestorben sind, da wollen wir uns auf keinen Fall auf eine Stufe stellen. Deswegen freuen wir uns über jeden, selbst wenn uns nur Leute schreiben „haltet die Ohren steif“. So ein Zuspruch tat auf jeden Fall gut. Ich bin jetzt seit 34 Jahren im Verein, da hatte ich am Donnerstag natürlich auch mal eine Träne im Auge.

Wie kann dem Verein aktuell am besten geholfen werden?

Helfende Hände hatten wir zum Glück erst einmal genug. Wir können die Räume ja jetzt auch nicht direkt wieder vollstellen, denn die Gutachter müssen sich ja auch die Wände angucken. Bautrockner wären noch das, was wir am ehesten gebrauchen könnten. Das war sowieso ein Akt, überhaupt einen zu bekommen, genau wie kurzfristig einen Elektriker, der sich alles anguckt. Die Leute vom Vorstand, die da sind, telefonieren sich natürlich die Finger wund. Über 250 Telefonate sind nicht übertrieben.