Mülheim. Die Internationalen Amateurmeisterschaften im Golf finden in Mülheim statt. Zwei Lokalmatadore sind mit von der Partie – mit Außenseiterchancen.

„Diese Bahn ist, obwohl der Abschlag nur 50 Meter nach vorne verlegt wurde, viel schwerer zu spielen als sonst“, sagt Matthias Wittmer, mit Blick auf die vierte der insgesamt 18 Bahnen auf der Anlage des Golf Club Mülheim.

Extra für die Internationalen Amateurmeisterschaften der Herren, die von Donnerstag bis Sonntag zum zweiten Mal in Mülheim stattfinden, wurde der Abschlag verlegt. Aus dem Par-5-Loch wurde ein Par-4-Loch. „Ich muss nur 50 Meter weniger schlagen, habe aber einen Schlag weniger zur Verfügung“, sagt Wittmer. Er ist neben Alexander Wirthle, der am Mittwoch noch an seinem angeschlagenen Rücken behandelt werden musste, einer von zwei Mülheimer Startern beim Heimturnier.

Parcours in Mülheim ist bestens präpariert

Wie tückisch diese Bahn ist zeigen auch die Abschläge der Konkurrenten, die am Mittwochvormittag die Proberunde spielen. Oft fliegt der Ball zu weit nach rechts und landet zwischen den Bäumen. „Das Fairway ist sehr schmal und schwierig zu treffen“, sagt Matthias Wittmer. Eine echte Herausforderung für die europäischen Spitzengolfer, von denen nicht wenige eine Karriere als Profi anstreben.

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Insgesamt 118 Teilnehmer haben gemeldet, Wirthle und Wittmer sind über Wildcards ins Teilnehmerfeld gerutscht. „Es ist eine große Ehre, dass ich den Klub hier vertreten darf. Und natürlich auch ein bisschen Druck, weil ich den Vereinsmitgliedern etwas zurückgeben möchte“, sagt Matthias Wittmer.

Mülheimer wollen den Cut überstehen

Sein Ziel ist es, den Cut am Samstag zu überstehen. Dafür müsste er dann zu den 60 besten Teilnehmern zählen. „Ich bin in guter Form, darf mir aber keinen schlechten Tag erlauben“, weiß der Mülheimer, der mit der Herrenmannschaft des GC Mülheim in der Oberliga abschlägt.

Corona-Test notwendig

Zuschauer sind bei den Internationalen Amateurmeisterschaften auf der Anlage des GC Mülheim zugelassen. Eintritt müssen sie nicht bezahlen.

Notwendig ist allerdings ein tagesaktueller negativer Corona-Test. Der GC Mülheim wird dafür ein Zelt aufbauen, in dem sich die Golf-Interessierten einem Schnelltest unterziehen können.

Dass er die Anlage in Selbeck besser kennt als viele Konkurrenten kann ein Vorteil sein, die Bedingungen sind aber andere als normalerweise. „Der Platz ist an einigen Stellen schmaler gemacht, dazu ist der Boden härter. Dadurch springen die Bälle anders“, sagt Matthias Wittmer. Tim Berendsen, der zum Organisationsteam des GC Mülheim zählt, betont: „Unsere Greenkeeper haben einen fantastischen Job gemacht. In so einem guten Zustand habe ich die Anlage in den vergangenen fünf Jahren nicht gesehen.“

Titelverteidiger ist nicht dabei

Auch vom Unwetter in der vergangenen Woche haben sie sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, einige Wege mussten neu befestigt werden, die Bunker waren mit Wasser voll gelaufen. „Wir sind glimpflich davon gekommen“, sagt Berendsen. Anders als beispielsweise der GSV Düsseldorf, wo am vergangenen Wochenende der Oberliga-Spieltag hätte stattfinden sollen. „Der Rhein ist über die Ufer getreten und hat eine Bahn komplett unter Wasser gesetzt“, sagt Matthias Wittmer. Ob und wann der Spieltag nachgeholt wird, ist noch nicht klar.

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Für die Mülheimer geht es nun aber eh erst einmal darum, auf der heimischen Anlage Turnierluft zu schnuppern. Die Favoriten sind andere, wie beispielsweise die deutschen Nachwuchshoffnungen Tiger Christensen, Yannick Malik, Carl Siemens und Tom Haberer, die bei den U18-Europameisterschaften jüngst den Mannschaftstitel gewonnen haben. Der dänische Titelverteidiger Rasmus Petersen-Neergaard ist dagegen nicht am Start.

Erster Abschlag am frühen Morgen

Los geht es am Donnerstag um 8 Uhr, wenn die ersten Spieler auf den Par-71-Kurs gehen. Matthias Wittmer startet als einer der letzten ins Turnier. „Ich spiele eigentlich lieber morgens“, sagt er. In den Genuss wird er am Freitag in der zweiten Runde kommen, am Samstag wird dann in umgekehrter Reihenfolge des Ergebnisse abgeschlagen. „Da möchte ich dann möglichst nicht so früh dran sein“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Die besten 60 Spieler greifen dann am Sonntag in den finalen Kampf um den Titel ein. Nach den letzten 18-Löchern wird feststehen, wer das Turnier in Mülheim gewonnen hat.