Mülheim. Jeff Gyasi ist der namhafteste Transfer im Mülheimer Fußball. Während Speldorf auf Kontinuität setzt, sucht der MFC noch einen Verteidiger.

Ungewöhnliche lange hatten die Fußballvereine Zeit, um ihre Kaderplanung für die neue Saison vorzunehmen. Spätestens seit der endgültigen Annullierung der Spielzeit 2020/21 haben alle Klubs auch in Sachen Ligazugehörigkeit Planungssicherheit. Knappe zweieinhalb Monate später dient der 1. Juli weiterhin als Stichtag, um ein erstes Zwischenfazit in Bezug auf die Zusammenstellung der Mülheimer Kader zu ziehen.

Einige neue Namen wird es vor allem bei Blau-Weiß Mintard geben – und das trotz Platz zwei in der „Abbruchtabelle“. Sieben Neue sind es beim Landesligisten am Ende geworden, dazu ein neues Trainerduo und ein neuer Sportvorstand.

Blau-Weiß Mintard kann künftig auf Drittliga-Erfahrung setzen

Bald wieder Gegner: Hendrik Willing vom VfB Speldorf und der Neu-Mintarder Jeff Gyasi.
Bald wieder Gegner: Hendrik Willing vom VfB Speldorf und der Neu-Mintarder Jeff Gyasi. © FUNKE Foto Services | Mark Bohla

Namhaftester Neuzugang ist mit Sicherheit Jeff Gyasi, der 64 Spiele in der dritten Liga in seiner Vita stehen hat. Mit 32 Jahren bringt der 1,90 Meter große gebürtige Gladbecker die nötige Erfahrung mit, die einem Großteil der anderen Neuzugänge aufgrund ihres Alters noch abgeht. „In der Innenverteidigung sind wir wahrscheinlich sogar besser aufgestellt“, zieht der Sportliche Leiter Marco Guglielmi einen Vergleich zur Vorsaison. Der Abgang von Marcel Glahn könne kompensiert werden. Weh tun wird den Mülheimern eher der Verlust von Allrounder Maciej Szewczyk.

Immerhin zehn Partien in der Regionalliga hat Hatim Bentaleb absolviert. Den Stürmer wollte Trainer Hakan Katircioglu eigentlich schon im letzten Sommer zum Mülheimer FC 97 holen. Nachdem das zentrale Mittelfeld mit dem „07er“ Imran Ömür und dem Bottroper Delowan Nawzad verstärkt wurde, bleibt die Innenverteidigung die Baustelle. Neben dem jungen Berkan Aksoy (19), der aus Uerdingen kommt und in der Junioren-Bundesliga gespielt hat, sucht der MFC noch nach einem weiteren zentralen Abwehrspieler.

Weniger Fluktuation beim VfB Speldorf als zuletzt

Robin Schoch ist der neue Keeper des Mülheimer SV 07
Robin Schoch ist der neue Keeper des Mülheimer SV 07 © FUNKE Foto Services | Mark Bohla

Etwas weniger Fluktuation als in den Vorjahren gibt es beim VfB Speldorf, der vier Neue begrüßt. Darunter mit Ahmed Can Simsek ein echter Mittelstürmer. Mit seinem entscheidenden 1:0 im März 2020 – damals noch im Trikot des Duisburger SV 1900 – hätte der Neuzugang den VfB beinahe in die Bezirksliga geschossen. Doch dann kam die Pandemie.

Apropos Bezirksliga: Der Mülheimer SV 07 hat sich neben den Rückkehrern Roenz und Antalik mit Enes Bayram die Erfahrung aus 60 Oberliga-Begegnungen gesichert. Der 27-Jährige kommt vom Duisburger SV 1900. Mit Robin Schoch ersetzt ein junger Keeper aus der U19-Bundesliga den zum SV Scherpenberg abgewanderten Schlussmann Philipp Giordani..

A-Kreisligist 1. FC Mülheim lässt aufhorchen

Während es der SV Rot-Weiß weiter mit vorwiegend jungen Spielern wie Samuel Aborah, Vladan Velichkovski und Fabian Nitsch versucht, hat der TuSpo Saarn mit Max-Kevin Tekoe bislang nur einen externen Neuzugang bekanntgegeben. Der Stürmer war in der vergangenen Saison nie beim Mülheimer SV 07 angekommen und zieht nun weiter zum Nachbarn nach Saarn.

In der Kreisliga A lässt der 1. FC Mülheim mit der Verpflichtung von Knipser Giovanni D’Amico sowie eines Duos vom Bezirksligisten Mülheimer SV 07 aufhorchen. Der Verlust des Italieners trifft natürlich seinen Ex-Klub, den Dümptener TV, hart.

Dort konnte man den Torjäger bisher nicht ersetzen und wird es mit dem bestehenden Kader versuchen. „Einige Vereine haben plötzlich wieder Geld gefunden und geben es auch mit beiden Händen aus, da können wir als DTV nicht mithalten“, hadert Trainer Frank Valasek.

Zwei neue Trainer in der Kreisliga A

Maximilian Krüger, hier noch im Leibchen selbst am Ball, ist neuer Trainer des SV Raadt.
Maximilian Krüger, hier noch im Leibchen selbst am Ball, ist neuer Trainer des SV Raadt. © FUNKE Foto Services | Andreas Hofmann

Auf jüngere Spieler setzt man nicht nur beim SC Croatia, der vier U19-Spieler befördert, sondern auch bei der Reserve des MFC, die künftig mehr aus eigenen Nachwuchskräften bestehen soll. Der MFC ist auch einer von zwei A-Ligisten, die mit neuen Trainern in die kommende Runde gehen werden. Ercan Duyar übernimmt für Cengiz Demircan,

Beim SV Raadt zieht sich Trainer Jerry Righa in eine beratende Funktion zurück. Sein bisheriger Co-Trainer Maximilian Krüger übernimmt gemeinsam mit Alexander Huben. Das neue Trainerduo darf sich auf die Rückkehrer Frederic Faßbender, Peter Hawes und Nico Röpke sowie auf Kevin Hougardy und Bilal Boukebbou freuen.

Alle Wechsel in der Übersicht bis runter zur Kreisliga C gibt es hier in unserer großen Übersicht.