Bochum/Witten. Der Stützpunktleiter des Turnzentrums Bochum-Witten hofft auf einen Durchbruch bei den Outfits. „Viele wissen nicht, dass es lange Anzüge gibt.“

Peter Dekowski, 2. Vorsitzender und Stützpunktleiter des Turnzentrums Bochum-Witten ist positiv überrascht über den Anzug-Auftritt der deutschen Turnerinnen bei der Europameisterschaft. Er hofft auf eine Signalwirkung.

1Herr Dekowski, wie wichtig fanden Sie den Auftritt im Ganzkörperanzug?

Peter Dekowski: Zum ersten Mal wurde auf internationaler Bühne ein derartiges Zeichen gesetzt. Das kann ein Durchbruch beim Thema „Turnbekleidung der Frauen“ sein. Ich habe 25 Jahre lang selbst Turnerinnen trainiert und auch die Entwicklung der Anzüge verfolgt. Die wurden immer enger und knapper geschnitten. Gut, dass das jetzt endlich mal zum Thema wird. Ich finde die Aktion super!

2Welche Aspekte finden Sie dabei besonders wichtig?

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Von Nadia Al-Massalmeh und Maximilian Lazar

Elisabeth Seitz hat betont, dass es darum geht Mädchen und junge Frauen Selbstbewusstsein zu geben. Dass sie ihren Sport in einem Outfit ausüben sollen, in dem sie sich wohl fühlen. Darum ist dieses Zeichen auf großer Bühne so wichtig. Damit alle Mädchen aus allen Kulturkreisen sehen: So kann ein Turnoutfit auch aussehen.

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Und dieser Ganzkörperanzug sah ja auch sehr schön und ästhetisch aus. Nicht einfach nur eine lange schwarze Hose. Sehr viele wussten bis jetzt überhaupt nicht, dass es solche Anzüge gibt und, dass die Regeln das Tragen erlauben.

3Glauben Sie, dass sich auch an der Basis beim Thema Turnanzüge etwas verändern wird?

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Ich hoffe es sehr! Die Mode verändert sich ständig, auch im Sport. Jetzt ist auch mal das Turnen dran. Allerdings müssen Bekleidungshersteller dann auch solche Anzüge anbieten. Bisher ist das eine absolute Seltenheit. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass die Nachfrage nach diesem Auftritt deutlich ansteigen wird.