Mülheim an der Ruhr. Bei der EM musste der deutsche Zweier Irland den Vortritt lassen. Mit einer verbesserten Physis soll der Rückstand aufgeholt werden.

Für den ganz großen Wurf in Form der Goldmedaille hat es bei der Ruder-Europameisterschaft nicht gereicht. Dennoch verlässt der Mülheimer Jonathan Rommelmann Varese mit einem guten Gefühl. Bis zu den Olympischen Spielen will er mit seinem Zweierpartner Jason Osborne den Rückstand auf Irland aufholen.

Zwei souveräne Siege in Vorlauf und Halbfinale sowie dann schließlich der zweite Platz im Endlauf waren die Ergebnisse der ersten drei Rennen im olympischen Wettkampfjahr 2021. „Wir haben all das erfüllt, was wir uns vorgenommen haben“, zeigte sich Rommelmann rückblickend zufrieden.

Finale der Europameisterschaft lief genauso wie vorher erwartet

Den Rennverlauf des Finales hatte der 26-Jährige bereits vorher fast genauso skizziert, wie er letzten Endes eintraf. „Wir sind gute zweite 500 Meter gefahren aber auf den dritten 500 haben die Iren ein richtiges Pfund gestartet, da konnten wir leider nicht mehr so mitgehen“, erklärt der Mülheimer und ergänzt: „Da muss man neidlos anerkennen, dass die Iren einfach sehr stark gefahren sind.“

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Lagen die beiden deutschen Leichtgewichtsruderer auf den zwei letzten Regatten noch hinter Italien, konnten sie die Gastgeber diesmal klar distanzieren. „Jetzt gilt es an der Rennhärte zu arbeiten und die Iren anzugreifen, so dass wir spätestens in Tokio auch das noch drehen können“, gibt Rommelmann das Ziel für die kommenden Monate aus.

Rommelmann und Osborne wollen an ihrer Physis arbeiten

Eventuell muss das Training des Duos noch etwas kraftlastiger gestaltet werden, damit Rommelmann und Osborne dem Pfund des irischen Schlagmanns künftig etwas entgegenzusetzen haben. „Krafttraining machen wir ja nicht aber man kann mit erhöhten Widerständen im Boot arbeiten“, erklärt Rommelmann.

Durch eine Weiterentwicklung in Sachen Physis will der leichte Zweier spätestens in Tokio mithalten können, wenn die Iren auf den dritten 500 Metern ihren Turbo zünden. „Nur dann können wir unsere Sprintfähigkeit ausspielen“, verdeutlicht der Mülheimer. Vor Varese sind die Silbermedaillengewinner aber auch noch nicht in den maximalen Belastungen gefahren.

Teilnahme an zwei Weltcups ist geplant

Da Osborne nach den Spielen in den professionellen Radsport wechseln will, steht neben dem Rudertraining auch regelmäßig eine Radeinheit auf dem Programm. „Vielleicht müssen wir den Fokus auch noch ein bisschen mehr aufs Rudern legen“, mutmaßt Rommelmann. Denn auch technisch habe das Duo noch Potenzial, sein Boot bei gleichem Kraftaufwand schneller zu machen.

Die Wettkampfpraxis wollen sich die beiden Medaillenaspiranten auf den Weltcup-Stationen in Zagreb (30. April bis 2. Mai) und Luzern (21. bis 23. Mai) holen. Da in Zagreb aller Voraussicht nach Irland, Italien und Norwegen nicht am Start sein werden, wollen die beiden Deutschen diesen Wettkampf vor allem für Experimente in Sachen Renntaktik nutzen.

Trainingslager in Österreich mit dem Deutschland-Achter

Bei Luzern sind sich alle im Team einig, „dass das eine richtig schöne Regattastrecke ist, wo normalerweise eine sehr schöne Atmosphäre herrscht“. Den dritten Weltcup im italienischen Sabaudia (4. bis 6. Juni) werden die Gesamtsieger von 2019 Stand jetzt auslassen. „Wir halten es uns aber offen, falls tatsächlich nochmal Bedarf bestehen sollte“, erklärt Jonathan Rommelmann.

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Stattdessen ist noch einmal Heimtraining geplant, anschließend geht es mit dem Team des Deutschland-Achters ins Trainingslager ins österreichische Völkermarkt. Und danach geht es bereits nach Japan. „Da bereiten wir uns zwei bis drei Wochen vorher auf Olympia vor.“ Der große Traum rückt immer näher.