Mülheim. Zwar in einem weitaus kleineren Rahmen als gewöhnlich bei der Medl Nacht der Sieger und mit etwas Verspätung erhalten die Sportler die Ehrung.
Graues Gemäuer statt bunter Lichter, Straßenbahn-Rauschen statt donnernder Applaus: Es sind schon besondere Bedingungen, unter denen diese Ehrung der besten Sportler Mülheims stattfindet. Präsente, Urkunden: „Kam alles schon per Post“, sagt Wilfried Cleven, Vorsitzender des Mülheimer Sportbundes.
Die, die hier stehen, sind nämlich Mülheims Sportler des Jahres 2019. Normalerweise hätte die Ehrung im Rahmen der großen Medl Nacht der Sieger stattgefunden, in einer gut gefüllten Innogy-Sporthalle, vor 2500 Zuschauern. Im Jahr 2020 war das natürlich völlig undenkbar.
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Das Event musste Corona-bedingt abgesagt werden. Als Ersatz war eigentlich die Mitgliederversammlung des Mülheimer Sportbundes (MSB) im November vergangenen Jahres angedacht. Aber auch diese Veranstaltung musste dem Virus weichen.
Ehrung mit Verspätung
Unter den Tisch fallen sollte die Ehrung aber nicht, schließlich galt es, die herausragenden sportlichen Leistungen der Athleten zu würdigen. Nun eben mit ein bisschen Verspätung auf der Treppe des historischen Rathauses.
Das sind die Mülheimer Sportler des Jahres 2019
Sportler des Jahres: Jonathan Rommelmann – Rudern (Mülheimer Bürger und Mitglied im Crefelder Ruder-Club): Bronzemedaille im Leichtgewichts-Doppelzweier bei der WM in Rotterdam, Goldmedaille im Leichtgewichts-Doppelzweier bei der EM in Luzern, Weltcup-Gesamtsieger im Leichtgewichts-Doppelzweier, Deutscher Meister im leichten Einer
Sportlerin des Jahres: Selin Hübsch – Badminton (TSV Heimaterde 1925): Deutsche Meisterin im Mädcheneinzel, Altersklasse U 15, Deutsche Meisterin im Mädchendoppel, Altersklasse U 15, Deutsche Meisterin im Mixed, Altersklasse U 15, Länderspiele, Altersklasse U 17
Mannschaft des Jahres: D-Jugend weiblich (Leni Mund, Rebekka Höffken, Gesa Körber, Lorelai Marie Babski, Marie Nicole Kramarenko und Ròme Sophie Bölting) – Schwimmen (Startgemeinschaft Mülheim): Deutscher Mannschaftsmeister
Talent des Jahres: Moritz Ludwig – Hockey (HTC Uhlenhorst), er wurde damals als 17-Jähriger mit der deutschen Hockey-Nationalmannschaft U21-Europameister
Fünf Sportler, fünf Sportlerinnen und fünf Mannschaften zählten zu den Nominierten, die der Mülheimer Sportbund in Zusammenarbeit mit dem Mülheimer Sportservice vorgeschlagen hatte. Während sich bei der Sportlerwahl das Gesamtergebnis zu je 50 Prozent aus den Stimmen der Sportfachjury und dem digitalen Publikumsvoting zusammensetzt, wurde das Talent des Jahres wie auch schon in den Vorjahren von einer Jury bestimmt.
Die Nase vorn hatten: Jonathan Rommelmann (Sportler), Selin Hübsch (Sportlerin), die weibliche D-Jugend der Startgemeinschaft Mülheim (Mannschaft) und Moritz Ludwig (Talent). Sie wurden von Oberbürgermeister Marc Buchholz und dem MSB-Vorsitzenden Wilfried Cleven geehrt.
OB Marc Buchholz gratulierte den Sportlern und betonte, dass es wichtig sei, die Ehrung auch unter Corona-Bedingungen stattfinden zu lassen. Und er versprach den Sportlern: „Wenn es irgendwann wieder möglich ist, werde ich jeden von euch beim Training oder bei einem Wettkampf besuchen.“
Wichtig, dass die Ehrung nicht ausfällt
Klar hätten sich auch die Geehrten einen schöneren Rahmen gewünscht, „aber ich finde es toll, dass wir jetzt hier geehrt werden und das man an uns gedacht hat“, sagt Selin Hübsch, die 2019 schon die große Sportlernacht miterlebt hat, als sie als Talent des Jahres ausgezeichnet wurde.
Auch der angehende Olympionike Jonathan Rommelmann freute sich über die Wertschätzung: „Ich hatte ja schon das Erlebnis, bei der Medl Nacht ausgezeichnet zu werden. Klar wäre es schön gewesen, das dort wieder zu erleben, aber hier ist es auch eine schöne Kulisse und ich glaube, wir sind alle froh und dankbar, dass überhaupt eine Ehrung in Corona-Zeiten stattfinden kann.“
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Dem schloss sich auch Hockey-Talent Moritz Ludwig an. „Viele meine Teamkollegen wurden schon ausgezeichnet. Ich freue mich, dass ich jetzt auch geehrt wurde. So eine Ehrung ist auch immer eine Motivation“, sagte der Sportler des HTC Uhlenhorst.
Gleich doppelten Grund zur Freude hatten die Schwimmerinnen der Startgemeinschaft Mülheim: „Wir sehen uns hier jetzt zum ersten Mal seit einem Jahr alle zusammen wieder“, sagten sie. „Das ist für uns etwas ganz Besonderes.“
Hoffnungen auf das Sportjahr 2021
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Klar ist, dass es in diesem Jahr keine Ehrung mehr geben wird. „Leider hat das Sportjahr 2020 nicht stattgefunden, wir hoffen sehr, dass das in diesem Jahr anders wird und wir für 2021 wieder unsere sportlichen Aushängeschilder ehren können“, sagte Cleven.