Mülheim. Die Mülheimer Fußballvereine haben in einer Videokonferenz mit dem Verband Niederrhein Position bezogen. Nur der Mülheimer SV will weiterspielen.
War das Meinungsbild der Fußball-Oberligisten zum weiteren Saisonverlauf noch sehr heterogen, gingen die Aussagen der niederrheinischen Landes- und Bezirksligisten doch klar in eine Richtung: Annullierung und zwar bitte schnell.
In der Landesligagruppe drei, in der die drei Mülheimer Teams vertreten sind, sprachen sich nur zwei Vereine für eine Fortsetzung der Saison aus, in der Bezirksliga zeichnete sich ein ähnliches Bild ab.
Für Mintards sportlichen Leiter wäre Fortsetzung ein Wunder
„Die Tendenz war auch insgesamt so, selbst unter Tabellenführern von anderen Gruppen“, berichtet Speldorfs Sportlicher Leiter Kevin aus der Wieschen.
Sein Mintarder Kollege Marco Guglielmi hatte sich ebenfalls schon im Vorfeld für eine Annullierung ausgesprochen. „Es muss doch jeder sehen, dass die Zahlen nicht plötzlich sinken. Auf welches Wunder warten die denn?“, sagt Guglielmi in Richtung der Vereine, die noch auf eine Fortsetzung pochen.
Vereine wünschen sich Planungssicherheit
Grundsätzliche Einigkeit bestand vor allem darin, dass die Verantwortlichen möglichst bald Planungssicherheit haben wollen. „Man will sich nicht wieder von einem Punkt zum anderen hangeln, sondern lieber eine kurzfristige Entscheidung“, betont aus der Wieschen.
„Wir können nicht weiter abwarten“, findet auch MFC-Trainer Hakan Katircioglu, der aber dahingehend positive Signale seitens des Verbandes empfing. Mintards Marco Guglielmi findet „diese Unsicherheit einfach nervig“. Er nimmt aber den Verband in Schutz. „Der FVN muss ja bis zuletzt den Spielbetrieb aufrechterhalten und außerdem war auch er vorher noch nicht in einer solchen Ausnahmesituation.“
Mülheimer SV spricht sich für eine Fortsetzung aus
In den Bezirksligen war das Meinungsbild ähnlich. In der hiesigen Gruppe sprachen sich nur der Vogelheimer SV und der Mülheimer SV 07 für eine Fortsetzung aus. In den anderen Gruppen war lediglich der Düsseldorfer Raum pro Wiederaufnahme.
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„An den Zahlen kann man ja quasi ablesen, wo die Reise hingeht“, sagt Thorsten Ketzer, Sportlicher Leiter beim SV Rot-Weiß. „Es sollte immer das Ziel sein, eine sportliche Wertung reinzukriegen aber es macht keinen Sinn, die Saison auf Teufel komm raus fortzuführen“, ergänzt Ketzer.
Kein flächendeckender Spielbetrieb möglich
Auch Maik Brechlin, Vorsitzender des TuSpo Saarn, sieht das ähnlich. „Ich glaube einfach, dass es kein fairer Wettbewerb mehr wäre“, sieht Brechlin zu viele Fragezeichen. Schließlich besteht allein diese Staffel aus drei verschiedenen Städten, so dass hier städtische Anlagen gesperrt werden könnten, anderswo aber nicht. „Da kann keiner den Spielbetrieb auf Dauer garantieren“, findet Brechlin.
Zudem hätten im Solinger Raum schon Arbeitgeber ihren Mitarbeitern das Fußballspielen aufgrund der nicht einzuschätzenden Infektionsgefahr verboten. Ein Aspekt, den auch Speldorfs Kevin aus der Wieschen nachvollziehen kann. „Wenn jetzt beim Fußball etwas passiert, wie will man das seinem Arbeitgeber erklären?“
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