Mülheim. Der erneute Ausfall der German Open in Mülheim sorgt bei der Stadt und beim 1. BVM für Enttäuschung. Nun wird auf ein Signal gewartet.
Es ist vor allem ein Gefühl, dass in Mülheim aufgrund der erneuten Absage der Yonex German Open vorherrscht: Enttäuschung.
„Wir haben alles dafür gegeben, um es durchzuführen. Wir haben vonseiten der Stadt alles gemacht, was wir konnten“, sagt Martina Ellerwald, die Amtsleiterin des Mülheimer SportServices. Ein „sehr, sehr gutes und durchdachtes“ Hygienekonzept sei ausgearbeitet und eine Blase zum Schutz vor dem Coronavirus vorbereitet gewesen, so Ellerwald.
Doch schlussendlich hätten die Verantwortlichen der Vermarktungsgesellschaft Badminton Deutschland die Entscheidung treffen müssen. Und aufgrund der drohenden finanziellen Konsequenzen sei der Beschluss zum Abbruch auch verständlich, so Ellerwald, die nun bereits auf das nächste Jahr blickt und sagt: „Wir sind sehr daran interessiert, dieses herausragende Sportereignis weiter in Mülheim auszutragen, auch im Hinblick auf die Universiade, die Olympischen Spiele der Universitäten, für dessen Austragung sich die Rhein-Ruhr-Region für 2025 beworben hat.“
Auch der 1. BV Mülheim hofft auf die German Open 2022
Nicht nur der Mülheimer SportService, sondern auch der 1. BV Mülheim hat ein großes Interesse daran, die German Open 2022 endlich wieder in der Ruhrstadt austragen zu lassen, wie der Vereinsvorsitzende Lars Erwin erklärt.
„Es wäre geil, wenn das Ding weiterhin in Mülheim stattfindet. Das ist eine super Geschichte für die Stadt, weil es in der Größenordnung hier nichts vergleichbares gibt“, so Erwin.
Sein Verein ist bei den Badminton-Festspielen immer besonders involviert, und mit zahlreichen Helfern vor Ort. „Zuletzt haben wir zwei Wochen lang mit allen Vereinsmitgliedern geholfen. Wir haben alles abgedeckt, von der Ballausgabe über den Auf- und Abbau der Felder, dem Wischen der Halle oder dem Betreiben der Cafeteria. Da waren wir voll mit drin“, sagt Erwin.
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Neben dem „Spaß an der Großveranstaltung“, den die BVM-Mitglieder empfinden, und dem Imagegewinn, profitiert der Klub durch sein Engagement auch finanziell. „Wir helfen bei der Organisation, haben dadurch kleinere Einnahmen. Es ist nicht viel, aber natürlich tut uns das als relativ kleiner Verein auch weh, wenn es ausfällt“, so Erwin, der aber wie auch Martina Ellerwald positiv bleibt, und zu einer möglichen Austragung 2022 sagt: „Da wären wir sofort dabei.“
Vermarktungsgesellschaft Badminton wartet auf ein Signal des Weltverbandes
Ob die German Open wirklich im nächsten Jahr wieder in Mülheim stattfinden können, ist indes noch ungewiss. Optimismus dürfen alle Fans der Veranstaltung aber haben. „Wir hoffen natürlich darauf, dass es weitergehen kann und wir gerade durch die Absage noch viele Jahre bestehen können“, so Louise Huber-Fennell, die Turnierdirektorin der German Open von der Vermarktungsgesellschaft Badminton Deutschland, die damit die drohenden finanziellen Konsequenzen anspricht.
Doch noch sei keine Entscheidung über die Zukunft gefallen, erst einmal müsse nun das Gespräch mit Partnern wie Hotels und Lichtanbietern gesucht werden, die viel Hoffnung in eine Austragung 2021 gesetzt hatten. Danach steht Warten an.
Huber-Fenell: „Die Planung des Weltverbandes ist für das nächste Jahr noch nicht klar. Normalerweise wäre die Ausschreibung für die nächsten vier Jahre bereits am Laufen. Aber das ist diesmal noch nicht der Fall. Da warten wir auf ein Signal.“
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