Mülheim. Ferdinand Weinke ist in Berlin aufgewachsen. Beim Berliner HC hat der Uhlenhorster-Verteidiger nie gespielt – und doch ist das Duell besonders.
Unter der Woche war Ferdinand Weinke vom HTC Uhlenhorst für die deutsche Nationalmannschaft in der Pro League gegen Belgien im Einsatz.
Nun richtet er den Blick auf das Bundesligaspiel gegen den Berliner HC (So., 14.15 Uhr). Was das Spiel für den gebürtigen Berliner, der seine Jugend beim SC Charlottenburg verbracht hat, besonders macht, hat er im Interview verraten.
Hallo Herr Weinke, welche Eindrücke sind von den Länderspielen gegen Belgien (1:6 und 2:1 nach Penaltyschießen) hängen geblieben?
Ferdinand Weinke: Zunächst einmal war es eine lange Pause, seitdem wir zuletzt ein Länderspiel bestritten haben. Eigentlich hätten diese Partien im März stattfinden sollen. Wir standen kurz vor den Olympischen Spielen. Wir mussten erst einmal das internationale Niveau wiederfinden. Das ist uns – auch wenn es bei einer 1:6-Niederlage komisch klingt – nicht so schlecht gelungen. Spielerisch waren wir nicht so unzufrieden und auch im zweiten Spiel haben wir es phasenweise echt gut gemacht.
Mit Kais al Saadi hat ein neuer Bundestrainer das Kommando übernommen. Wie ist Ihr Eindruck?
Der Sieg im Penaltyschießen gibt uns als Team ein gutes Gefühl und ich finde, dass die Entwicklung mit dem neuen Trainer und dem neuen Staff in die richtige Richtung geht.
Nun richtet sich der Fokus aber wieder auf die Bundesliga. Am Sonntag kommt der Berliner HC an den Uhlenhorst. Was steht bis dahin an?
Körperlich sind wir nach den zwei Länderspielen relativ platt und müssen uns etwas erholen, damit wir am Wochenende Vollgas geben können. Dann gibt es noch eine Videobesprechung, so dass wir gut vorbereitet sein werden.
Sie kommen aus Berlin, wie gut kennen Sie den Gegner?
Einige der Jungs kenne ich aus der Jugend und aus der Nationalmannschaft. Mit Tom Nesselhauf spielt zudem einer meiner engsten Freunde beim BHC. Da tauscht man sich vorher schon mal aus und macht vielleicht auch den einen oder anderen Witz. Da wir zuletzt oft gewonnen habe, konnte ich mir so manchen Spruch erlauben. Da ich aber nie beim BHC gespielt habe, habe ich nicht so eine krasse Bindung zu dem Verein.
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Sie sind Verteidiger, Nesselhauf agiert im Sturm der Berliner. Da kommt es am Sonntag ja zwangsläufig zum direkten Duell...
...und da sollte er mich möglichst nicht stehen lassen. Ich habe meine komplette Jugend mit ihm gespielt und weiß natürlich ein bisschen, wie er spielt. Da werde ich nicht groß überrascht sein. Aber das ist andersrum natürlich genauso. Unabhängig davon, dass wir uns gut kennen, muss ich aber voll konzentriert sein, damit ich nicht ausgespielt werden.
Gibt es bei so einem Spiel Besuch aus der Hauptstadt?
Mein Cousin kommt tatsächlich und übernachtet auch bei mir. Das war jetzt aber eher ein Zufall. Er kennt Tom auch und wird sich das Spiel ansehen.
Können Sie ihrem Trainerteam vor so einem Spiel denn besondere Hinweise über den kommenden Gegner geben?
Ich kenne die Nationalspieler ganz gut, genauso wie aber auch die Spieler vieler anderer Bundesligisten. Wenn ich besondere Informationen habe, würde ich sie immer äußern, unabhängig vom Gegner.
Was für eine Berliner Mannschaft erwarten Sie denn am Wochenende?
Sie sind defensiv sehr stark und eine gut strukturierte Mannschaft. Deshalb wird es schwer, sie zu schlagen. Aber wir sind Tabellenführer und stark genug, um das Spiel zu gewinnen. Das sollte auch unser Anspruch sein.
Zuletzt haperte es in ihrem Team vor allem in der Offensive. Was muss passieren, damit es gegen Berlin besser läuft?
Wir haben einige verletzte Spieler, waren zuletzt aber gerade in der Defensive und im Mittelfeld gut aufgestellt. Jetzt müssen wir effektiver und effizienter sein. Die jüngeren Spieler die reinkommen, müssen Verantwortung übernehmen. Dabei müssen sie von den erfahreneren Spielern in der Verteidigung und im Mittelfeld unterstützt werden. So, wie ich das während des Nationalmannschaftslehrgangs mitbekommen habe, haben sich die Jungs aber gut vorbereitet. Ich bin guter Dinge.
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