Mülheim. Der einzige Wettkampf im von Corona gebeutelten Wettkampfjahr endete für Annika Weber von der Renn-Ruder-Gemeinschaft Mülheim mit dem EM-Titel.

Ihren ersten Einsatz in einem Achter der deutschen Nationalmannschaft hat Annika Weber von der Renn-Ruder-Gemeinschaft Mülheim gleich mit der Goldmedaille gekrönt. Auf der Regattabahn in Duisburg-Wedau ruderte Weber mit dem Deutschland-Achter zum Europameistertitel in der Altersklasse U23.

Es war unter dem Strich ein deutlicher und verdienter Sieg, den Weber und ihre Teamkolleginnen einfuhren. Knapp eine halbe Länge Vorsprung hatte das deutsche Boot im Ziel auf den Titelverteidiger Rumänien, Russland gewann die Bronzemedaille.

Keine Trainer an der Strecke in Duisburg

Schon im Vorlauf hatte Deutschland seine Stärke unter Beweis gestellt und Rumänien mit einer Länge geschlagen. „Dadurch konnten wir uns den Hoffnungslauf sparen“, kommentierte Annika Weber. Die Rumänen mussten dagegen einmal mehr auf die 2000 Meter lange Strecke – der möglicherweise entscheidende Vorteil für Deutschland.

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Es waren coronabedingt ungewöhnliche Titelkämpfe an der Duisburger Regattabahn. Erst im Boot durften die Athleten den Mund-und-Nasenschutz ablegen, weder Trainer noch Zuschauer durften unmittelbar an der Rennstrecke stehen. Zaungäste gab es trotzdem – aber eben von außerhalb des Regattageländes. „Ich war nicht ganz so nervös, weil nicht so viele Zuschauer da waren. Allerdings hat auch der Support auf den letzten Metern gefehlt“, beschrieb Weber die Stimmung in Wedau. Der Leistung des Achters tat das keinen Abbruch – es reichte trotzdem zum Titel.

Schon im Vorlauf lief das deutsche Boot auf Hochtouren

„Das Boot lief schon im Vorlauf richtig gut und dann wollten wir auch im Finale nochmal einen raushauen“, sagte Weber. Vom Start weg setzte sich der Achter ab, so dass der Vorsprung vor dem Schlussspurt schon so groß war, dass es diesen nur noch zu halten galt. Für Weber war es der größte sportliche Erfolg in ihrer Laufbahn.

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Und zumindest in diesem Jahr wird das auch so bleiben. Weitere Wettkämpfe stehen nicht an, erst im Dezember geht es wieder zur Leistungsüberprüfung nach Dortmund. Die Langstrecken- und Ergometertests stehen dann mit Blick auf die Saison 2021 auf dem Programm – in der die Ruderer hoffen mehr Wettkämpfe als zuletzt bestreiten zu können.

Weber zieht es nach Wiesbaden

Annika Weber wird sich darauf in neuer Umgebung vorbereiten. Nach einem Auslandsjahr in den USA studiert sie künftig in Wiesbaden Gesundheitsökonomie. Bei der Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich 1888 wird sie dann trainieren, starten möchte sie weiterhin für Mülheim. „Die Trainingsgruppen dort sind etwas kleiner, aber von der Geschwindigkeit passt es mit den Trainingspartnern gut. Wir können uns auf dem Wasser gut battlen“, erklärte die 21-Jährige mit Blick auf den Standortwechsel.

Außerdem hofft sie, dass sie künftig einen Platz im deutschen Kader erhält. Der Triumph von Duisburg wird ihre Chancen sicherlich nicht verschlechtert haben.

Entsprechend wurde die Medaille am Abend noch gefeiert. Coronakonform in kleiner Runde am Stützpunkt in Dortmund. Europameisterin wird man schließlich nicht jeden Tag.