Mülheim. Corona rettete den HSV Dümpten in der vergangenen Saison – nun peilt der Mülheimer Verbandsligist die obere Region an. Dank Verstärkungen.
Der HSV Dümpten hat sich für die neuen Handball-Saison ambitionierte Ziele gesetzt. Unter den ersten sechs Mannschaften wollen die Dümptener am Ende landen.
Es sind vor allem die Neuzugänge, die den Verbandsligisten nach einer verkorksten vergangenen Saison derart optimistisch in die Zukunft blicken lassen. Auch vor dem Auftaktspiel beim ETB Schwarz-Weiß Essen.
Prominente Verstärkung kam vom FC Schalke 04
So ist Nico Helfrich vom Oberligisten FC Schalke wieder nach Dümpten zurückgekehrt. Vom HC Rot-Weiß Oberhausen (Verbandsliga andere Gruppe) hat sich Spielmacher Patrick Kerger dem HSV angeschlossen. Zudem haben die „Rothosen“ mit Aaron Kretschmer ein Torwarttalent aus der A-Jugend der HSG Unitas Haan nach Mülheim geholt. Dieser wird in die Fußstapfen von André Lagerpusch treten, der seine Handballschuhe an den Nagel gehängt hat.
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In der Vorbereitung, mit größtenteils guten Testspielergebnisse, haben sich die drei neuen Spieler bereits bewährt. Nicht nur deswegen spricht HSV-Geschäftsführer Kevin Michalski von „Königstransfers“. „Wir haben uns punktuell, aber nicht blind verstärkt“, betont er. Denn dies alles solle auf die neue strategische Ausrichtung des Vereins einzahlen, künftig verstärkt auf die eigene Jugend zu setzen und die Nachwuchsspieler entsprechend zu fördern.
Dümptens Trainer vertraut den jungen Spielern
Das sieht man unter anderem daran, dass Trainer René Bülten auf der Schlüsselposition im linken Rückraum mit Justin Märker und Raik Muscheika vergleichsweise unerfahrenen Spielern das Vertrauen schenkt. „Justin hat in der vergangenen Saison schon einen riesigen Sprung gemacht“, lobt Bülten.
Dass an der einen oder anderen Stelle dem Dümptener Spiel aber noch die Routine fehlte, hat die Spielzeit 2019/20 gezeigt. Diese beendete der HSV auf dem vorletzten Tabellenplatz, allein der coronabedingte Saisonabbruch rettete den Mülheimern den Klassenerhalt.
Viele Verletzungen in der vergangenen Spielzeit
Bülten und Michalski ist es aber wichtig, das Abschneiden richtig einzuordnen. So hatte der HSV mit vielen verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen und immer wieder Probleme, überhaupt ein schlagfertiges Team auf die Platte stellen zu können. Selbst der Trainer musste mehrfach das Trikot überstreifen. „Zum Beispiel Daniel Neikes und Dominik Gernand sind beide parallel über Monate ausgefallen. Das kompensiert keine Mannschaft mal eben“, erinnert sich Bülten nur ungern zurück.
Deswegen ist für ihn das Abschneiden auch immer damit verknüpft, wie verletzungsfrei man durch die Saison kommt. Aufstiegsfavorit ist für Bülten der TuS Lintorf, der das auch klar als Saisonziel kommuniziert hat. Aber auch der Kettwiger TV, die SG Überruhr und die Bergischen Panther werden wohl beim Aufstieg noch ein Wörtchen mitreden. „Aber bei allen Mannschaften die danach kommen halte ich uns für ebenbürtig“, so Bülten.
Auftaktprogramm macht Dümpten Mut
In den vergangenen Jahren hatten sich die Dümptener über ihr hartes Auftaktprogramm beklagt, in den ersten Partien sahen sich die „Rothosen“ fast allen potenziellen Aufsteigern gegenüber. Im Vergleich dazu erwartet den HSV in diesem Jahr ein „machbares Programm“, wie Trainer Bülten sagt. Als erstes treten sie bei ETB Schwarz-Weiß Essen an, die einzige Mannschaft, die in der vergangenen Saison noch hinter den Dümptenern stand.
Deswegen sei ein Sieg schon nahezu Pflicht. Punkten will der HSV dann auch mit seinem Tempospiel und der neuen, blitzschnellen „Flügelzange“ aus Nico Helfrich und Marco Hofmeister. Große personelle Veränderungen gibt es bei den Essenern spielerseitig wohl nicht. Nur der Trainer ist ein anderer, zur neuen Saison hat Dirk Bril das Amt übernommen.
Die Partie wird als Geisterspiel ohne Zuschauer stattfinden. Die Essener haben die Teilnahme coronabedingt untersagt. Bei den Dümptener Heimspielen wird dies anders sein. „Wir haben ein umfassendes Hygienekonzept“, erklärte Geschäftsführer Michalski. Dazu wird der Verein möglicherweise sogar die Temperatur an den Eingängen messen. Insgesamt sei die Ausrichtung der Heimspiele mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden. Nichtsdestotrotz überwiegt wie Vorfreude: „Wir freuen uns, dass die Saison jetzt los geht.“