Mülheim. Über viele Jahre hat sich Marianne Silbernagel um den Mülheimer Sport verdient gemacht. Jetzt ist sie im Alter von 95 Jahren verstorben.

„Sport ist mein Leben“, sagte Marianne Silbernagel, im Mülheimer Sport besser bekannt als „Nanni“, einmal in einem Interview. Über viele Jahrzehnte verschrieb sich die Mülheimerin dem Ehrenamt in Schule und Verein. Am 1. Juli verstarb Nanni Silbernagel im Alter von 95 Jahren.

Die gebürtige Emmericherin, die nach dem Krieg nach Mülheim zog, kam gemeinsam mit ihrer Schwester Lotti in den Turnverein, weil es dort möglich war, für eine Mark im Monat zu duschen. Sie blieb dem Sport lange treu, vor allem der Leichtathletik. Laufen und Weitsprung waren ihre Lieblingsdisziplinen. Aber auch im Geräteturnen war Nanni Silbernagel früher sehr aktiv.

40 Jahre an der Mülheimer Hölterschule

Später gab sie ihre Sportbegeisterung an die nächsten Generationen weiter. In den 70er Jahren führte die Mutter von drei Söhnen – zwei davon sind bereits verstorben – ein Sportprogramm im damals noch in Mülheim ansässigen Frauengefängnis durch. Ihr Herz gehörte aber vor allem den Kindern – und umgekehrt. Sowohl im Verein TV Eppinghofen – dem sie immer treu blieb – als auch in der Schule trainierte und unterrichtete „Nanni“ mit großer Begeisterung den Nachwuchs.

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An der Hölterschule unterstützte Nanni Silbernagel über 40 Jahre lang den Sportunterricht, seit dort in den 1970er-Jahren Personal mit Übungsleiterschein gesucht wurde.

Mülheimer Sporthalle wurde nach Nanni Silbernagel benannt

Bis vor einem Jahr verbrachte sie noch regelmäßig mehrere Stunden am Tag in der Sporthalle. „Nanni liebte die Arbeit mit den Kindern und die Kinder liebten sie“, schreibt die Hölterschule in ihrem Nachruf. Beim Sportfest 2019 feuerte sie die Grundschüler noch an, obwohl sie nach einem Unfall in ihrer Bewegung eingeschränkt war.

Am Ende des Schuljahres 2018/19 überreichte Silbernagel noch einmal den nach ihr benannten „Nanni-Silbernagel-Wanderpokal“ an die Klasse mit der größten Punktzahl bei den Bundesjugendspielen. Es ist nicht die einzige Ehre, die ihr schon zu Lebzeiten zuteil wurde.

Einige Jahre lang erinnerte ein Schild im Witthausbusch an die „Nanni-Kurve“. Und die Sporthalle der Hölterschule heißt bereits seit 2015 offiziell „Nanni-Silbernagel-Halle“.