Mülheim. Nach Abbruch der Saison steigen die Handballer der DJK Styrum aus der Landesliga als unangefochtener Spitzenreiter in die Verbandsliga auf.

Die Handballer der DJK Styrum 06 sind zurück in der Verbandsliga. Das steht mit der am 21. April getroffenen Entscheidung des Handballverbands Niederrhein (HVN) über die Aufstiegsregelung nun offiziell fest. Die Styrumer führten die Landesligatabelle zum Zeitpunkt des coronabedingten Saisonabbruchs mit sieben Punkten Vorsprung vor dem TV Vorst II an. Ganz durch waren die „06er“ bei noch sieben offenen Partien damit noch nicht, allerdings glaubte keiner mehr so wirklich daran, dass ihnen der Aufstieg noch zu entreißen sein.

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„Natürlich hätten wir den Aufstieg lieber regulär und vor Zuschauern geschafft“, sagte DJK-Trainer Bernd Reimers. Da kann wohl jedes Sportlerherz mitfühlen. Eine echte Aufstiegsfeier darf es derzeit nicht geben, auch die Abschlussfahrt nach Mallorca mussten die Styrumer absagen. „Das ist natürlich schon bitter“, so der Coach. Auch wenn die Entscheidung, die Saison abzubrechen, die einzig richtige gewesen sei. Gefeiert hat die Mannschaft dennoch ein bisschen, so wie es in der aktuellen Situation eben geht. Virtuell per Videokonferenz gab es ein spontanes Beisammensein. Das wollen die Styrumer auch digital nochmal in größerer Runde wiederholen. Eine echte Aufstiegsfeier auch irgendwann geben, auch wenn es noch vollkommen in den Sternen steht, wann das möglich ist.

Trainingsstart unklar

Virtuelle Aufstiegsfeier: Einige Handballer der DJK Styrum stießen per Video-Schalte auf den geglückten Aufstieg an.
Virtuelle Aufstiegsfeier: Einige Handballer der DJK Styrum stießen per Video-Schalte auf den geglückten Aufstieg an. © DJK Styrum

Ebenso unklar ist, wann die Hallen wieder öffnen, ein normales Handballtraining stattfinden kann und ob die neue Saison wie gewohnt im September starten kann. „Wir stellen uns erstmal darauf ein, dass dem so ist“, sagt Reimers. Deswegen wollen sie alsbald in eine längere Vorbereitungsphase starten, erstmal vor allem mit Laufeinheiten, weil man dabei auch den nötigen Sicherheitsabstand wahren kann. „Einige haben wochenlang gar nicht trainiert, über den Fitnesszustand brauchen wir nicht reden“, so der Trainer.

Einen ersten Neuzugang haben sich die Styrumer für die kommende Saison schon gesichert, Fabian Lauer wird vom Turnerbund Oberhausen kommen. Mit dem nun offiziellen Aufstieg habe man nun auch mehr Klarheit in den Gesprächen mit weiteren potenziellen, neuen Spielern. „Wir stehen noch mit einigen in Kontrakt“, bleibt Reimers wage. Ohne Trainingsbetrieb und die Möglichkeit von Probeeinheiten sei die Akquise nicht unbedingt leichter. Dennoch sehen sich die Styrumer für die neue Saison schon gut aufgestellt. Weitere Abgänge -- bis auf Jan Hendricks und Raphael Jantze, die kürzer treten wollen -- gebe es nicht. „Wenn wir unser Potenzial ausschöpfen, ist sicher ein Platz im Mittelfeld drin“, meint Reimers.

Leistung muss konstanter werden

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Allerdings müsse die Leistung dafür konstanter werden als noch in dieser Saison. „Wir hatten in der Abwehr immer wieder richtig gute Phasen, haben es aber leider nur selten geschafft, das über die gesamte Spielzeit auf den Platz zu bringen“, sagt der Trainer. Prunkstück der Styrumer war aber vor allem ihr Angriffsspiel, sie wiesen am Ende ein Torverhältnis von plus 96 Toren auf.

Zum Vergleich: der Nächstbessere, der SV Straelen, kommt auf +56. Aber auch in der Offensive sieht Reimers noch Luft nach oben. „Da müssen wir noch solider werden, mehr miteinander spielen und überhastete Alleingänge verhindern“, so Reimers. Im Saisonverlauf attestiert der Couch seiner Mannschaft dahingehend eher Rückschritte und habe einen „Rückfall in alte Muster“ registriert.

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In welche der beiden Staffeln sich die Styrumer einordnen müssen, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. „Wir wollen natürlich gerne in die Gruppe zwei, um das Derby mit dem HSV Dümpten zu haben“, so der Trainer. So oder so, ein Spaziergang wird die kommenden Verbandsliga-Saison sicher nicht werden. „Das wird kein Selbstläufer, da müssen wir uns richtig reinhängen“, warnt Reimers. Zumal er aufgrund der in der kommenden Saison größeren Staffel mit einem erhöhten Abstieg rechnet.