Mülheim. Dennis Teuber war 2018/2019 der beste Knipser Deutschlands und schaffte es damit sogar ins Fernsehen. Jetzt spielt er für den SV Heißen III.

In Fernseh-Quizsendungen wäre diese Fußballfrage sicherlich schon im höheren Gewinnbereich angesiedelt: Wie viele Tore hat Deutschlands bester Torschütze in der vergangenen Saison erzielt? Dennis Teuber (28) wüsste die Antwort natürlich sofort.

Unglaubliche 101 Treffer waren es, die ihm für den B-Kreisligisten VfB Habinghorst aus Castrop-Rauxel gelangen. Mit dieser Leistung schaffte es der Mülheimer sogar ins Fernsehen. Seit der Rückrunde spielt er für den SV Heißen III.

30 bis 40 Tore schaffte der Stürmer schon mehrfach. In der Kreisliga B keine Seltenheit. „Ein großer Vorteil von mir ist, dass ich oft richtig stehe“, sagt er über sich selbst. In der vergangenen Saison platzte dann aber endgültig der Knoten. Auch weil es bei seinem Team grundsätzlich gut lief. Mit 200:27 Toren wurde Habinghorst Meister der B-Liga.

Für das 100. Tor den Urlaub unterbrochen

Für das 100. Tor unterbrach Dennis Teuber sogar seinen Holland-Urlaub. „Aber komm mir nicht ohne Tor zurück“, soll seine Frau vorher gesagt haben, wie der Torjäger in einem Interview mit „ran.de“ erzählte.

Ohnehin wurden die Medien auf die sensationelle Torquote aufmerksam. Höhepunkt war sein Auftritt bei Stern TV. Von der RTL-Sendung wurde der 28-Jährige auch in ein Amateur-Team berufen, das unter Trainer Peter Neururer gegen eine Legenden-Elf des FC St. Pauli spielte. „Das ging für mich als HSV-Fan natürlich runter wie Öl“, lacht Teuber. Highlight waren seine zwei Tore „und ein Foto mit Marius Ebbers“. Eine Chance hatte das „Team Leidenschaft“ freilich nicht. Endergebnis 5:15. „Da sind über 60-Jährige bei, die könnten noch in der Landesliga spielen“, staunte Dennis Teuber.

Kontakt nach Heißen über eine Facebookseite

Von alldem ahnten seine neuen Mitspieler nichts, als sie ihn in einem Fußballforum auf Facebook kontaktierten. Dort hatte der Stürmer nach einem Verein in Mülheim Ausschau gehalten. Seit einem Jahr wohnt er in Broich. In Ratingen ist er Betriebsleiter in der Firma seiner Schwiegereltern. Die Fahrten nach Castrop-Rauxel wurden auf Dauer zu lang.

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Schließlich absolvierte er ein Probetraining bei der dritten Mannschaft des SV Heißen. Wieder Kreisliga B. „Das hat sofort gut gepasst, es ist eine super Truppe“, sagt der Torjäger. Dass es für mehr als die Kreisliga nicht reicht, liegt am Beruf. „Ich arbeite nachts und kann deswegen nur einmal in der Woche trainieren. Das ist ab der Bezirksliga aber zu wenig“, weiß er. Auch deswegen kam schon im Sommer ein Wechsel zum Oberligisten SV Straelen nicht zustande.

Beeindruckt vom Niveau der Kreisliga B

Für Heißen reichte es in den bisherigen beiden Spielen immerhin schon zu drei Toren. Und zu einer Erkenntnis: „Die Kreisliga B ist hier deutlich stärker, vergleichbar mit der Kreisliga A in Castrop. Es ist alles schneller, da muss man schon eine Schippe drauflegen.“

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Auch ohne Corona-Pause wäre es Teuber schwer gefallen, sich eine bestimmte Anzahl an Toren vorzunehmen. „Im alten Kreis habe ich zehn Jahre lang gespielt. Da kennt man sich und weiß, was möglich ist. Jetzt spiele ich gegen jeden Gegner das erste Mal“, betont der Knipser.

Heißen III schielt noch nach oben

Noch hofft Teuber auf eine Fortsetzung der Saison. „Es wäre sonst schade, weil wir noch die Chance haben aufzusteigen“, sagt er. Mit einem Spiel weniger liegt Heißen III aktuell sieben Punkte hinter dem Relegationsplatz. „Es wäre natürlich schön, wenn wir noch Zweiter werden, wir spielen ja auch noch gegen alle von oben.“ Der zweite Aufstieg in Folge ist für Dennis Teuber also noch möglich – auch wenn es mit über 100 Toren diesmal eng werden dürfte.

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