Mülheim. In einem Monat sollte es losgehen und vor allem die Herren hatten Großes vor. Nun halten sich die Footballer mit Online-Training fit.
In einem Monat hätte die neue Saison im American Football beginnen sollen. Die Herren der Mülheim Shamrocks wären mit hohen Zielen an den Start gegangen. Doch durch das Coronavirus steht die Durchführung der Saison in den Sternen. Der Verein selbst bleibt in der Krise entspannt.
„Es ist überhaupt nicht klar, ob überhaupt einen Spielbetrieb möglich ist“, spricht Pressesprecher Steffen Postel das aus, was in Football-Kreisen bislang höchstens hinter vorgehaltener Hand gesagt wird. „Wir rechnen nicht damit, dass vor den Sommerferien Spiele stattfinden“, sagt Postel.
Findet für die Mülheim Shamrocks wenigstens noch eine halbe Saison statt?
Auf die Zeit danach hoffen die Shamrocks noch. Vielleicht könne es zumindest eine halbe Saison geben, mit nur einem Spiel gegen jeden Kontrahenten. „Dann müssten an einem Tag eben mal drei Spiele am Wenderfeld stattfinden und nicht nur zwei“, erklärt Postel, vor welchen organisatorischen Hürden der Verein dann stünde.
Der neue Coaching-Staff des Herren-Verbandsligisten um Headcoach Mike Barnstorf hatte sich nicht weniger als den Aufstieg als Ziel gesetzt. „Die waren schon heiß auf die Saison“, weiß Postel. Bei den Damen wollten die „Kleeblätter“ nach zwei Jahren in einer Spielgemeinschaft mit Duisburg wieder auf eigene Faust ins Rennen gehen. Der Start der zweiten Bundesliga West am 2. Mai ist wohl kaum realistisch.
Onlinetraining und Theorie-Stunden
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„Besonders bitter ist die Situation für unsere neue Flag-Football-Abteilung“, berichtet Postel. Die hätte schon ihre ersten drei Turniere erleben sollen. Allesamt ausgefallen. Auch alle anderen Teams hatten sämtliche Testspiele frühzeitig abgesagt.
Aktuell halten sich die Footballerinnen und Footballer mit Onlinetraining fit. Die Coaches machen Übungen vor der Kamera vor, die Spieler machen es zu Hause nach. Zudem gibt es Unterrichtseinheiten in Form von Theorie. „So halten wir vor allem die Jugendlichen ein bisschen munter. Aber das Messen mit anderen fehlt natürlich irgendwo“, betont Postel.
Beiträge für Camps können gespendet werden
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Natürlich hat auch Mülheims einziger Footballverein mit fehlenden Einnahmen zu kämpfen. Sponsorengespräche liegen auf Eis. „Niemand wird im Moment einen Sponsoringvertrag unterschreiben“, weiß Postel. Zudem fallen die Beiträge für Camps weg, die in den Osterferien hätten stattfinden sollen. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, den Beitrag dennoch zu spenden. Alles was übrig bleibt, soll in einen Solidarfonds fließen, aus dem später Trainingsutensilien oder Beiträge für finanziell Schwächere bezahlt werden sollen.
„Für uns würde es erst ein Problem, wenn die Mitgliedsbeiträge zurückgezahlt werden müssten“, fasst Steffen Postel zusammen. Noch könnte der Verein ruhig bleiben. Die Spieltage seien ohnehin stets ein Kostenfaktor, ihr Wegfall ist also kein finanzielles, sondern ein rein sportliches Problem.
Shamrocks bleiben nicht euphorisch, aber zuversichtlich
Hinter den Kulissen wird fleißig daran gearbeitet, die Situation für alle so erträglich wie möglich zu machen. „Wir gucken vielleicht nicht euphorisch aber doch noch zuversichtlich in die Zukunft“, sagt Postel. Alle freuen sich schon darauf, wenn das Ei wieder fliegt.
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