Mülheim. Die Tennissaison 2020 beginnt wegen des Coronavirus frühestens im Juni. Wir haben die Vereine gefragt, welche Lösung sie am besten finden.
Der Vorstand des Tennisverbandes Niederrhein hat beschlossen, dass die Mannschaftsspiele der Erwachsenen und Jugendlichen auf Verbands- und Bezirksebene wegen der Corona-Krise frühestens am 9. Juni beginnen werden (Regionalliga ab 10. Juni).
Der erste Abschnitt der Saison würde vor, der zweite Teil nach den Sommerferien stattfinden. Sollte die Ansetzung aufgrund der Vorgaben der Politik ab Juni nicht möglich sein, bliebe als Alternative nur die Terminierung im August und September ohne Berücksichtigung der Sommerferien in NRW. Was halten Vertreter der Mülheimer Vereine von dieser Entscheidung und den zwei Szenarien?
Unterschiedliche Meinungen in Mülheim – ausländische Spieler könnten Probleme bekommen
Uwe Schumann (Leiter der Tennisakademie PMTR und KHTC-Jugendwart): „Die Mannschaftsspiele sind für Vereins- und Mannschaftsspieler das Highlight des Jahres. Diese Spiele sollten auf jeden Fall in diesem Sommer noch stattfinden, egal zu welchem Zeitpunkt. Toll wäre es, schon vor den Sommerferien zu starten, wenn die Situation es zulässt.“
Daniel Nix (Kapitän der Herren-Niederrheinligamannschaft des MTV Kahlenberg): „Ich würde die Mannschaftsspiele komplett absagen. Wir alle lieben unseren Sport und den damit verbunden Wettkampf, aber diesen Sommer müssen wir uns um die Gesundheit aller kümmern und dementsprechend Einschränkungen in Kauf nehmen. Sollten wir dennoch spielen, aber die Grenzen bleiben geschlossen, dann werden viele Mannschaften in der Niederrheinliga nicht antreten können.“
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Verständnis für die Entscheidung des Verbandes
Tanja Guth (Jugendwartin und Damen-30-Verbandsligaspielerin des TC Raadt): „Ich halte die Entscheidung des Tennisverbandes für richtig und notwendig. Auch wenn es in diesen Tagen schwerfällt, auf das liebste Hobby zu verzichten, so müsste doch auch klar sein, dass bei allen Einschränkungen dieser Tage, die Verschiebung der Wettspiele, eine logische Konsequenz ist. Geduld und Solidarität sind jetzt gefragt. Und umso mehr wir uns alle an diese Gegebenheiten anpassen, desto eher werden wir wieder unseren täglichen Gewohnheiten und der schönsten Nebensache, dem Tennissport, nachgehen können.
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Susanne Weisbarth (Damen-60-Regionalligaspielerin des TK Heißen): „Durch das Coronavirus werden wir in den Sommerferien ohnehin nicht verreisen können. Deshalb wäre ich auch mit einem Vorschlag einverstanden, der Mannschaftsspiele in den Sommerferien vorsehen würde. Ich denke aber, dass die Spiele in diesem Jahr nicht stattfinden werden.“
Planungssicherheit für den Sommer erwünscht
Benjamin Engelke (Vorsitzender des TC Raffelberg): „In Anbetracht der massiven und teilweise existenziellen Auswirkungen erscheint es uns derzeit unpassend, der Organisation der Tennis-Mannschaftsspiele eine allzu hohe Bedeutung beizumessen. Vielmehr liegt es in unserem allerhöchsten Interesse, möglichst wieder alle Vereinsmitglieder nach dem Ende der Corona-Krise gesund und wohlbehalten auf der Anlage zu begrüßen. Für die Sommersaison benötigen wir Planungssicherheit, das Mannschaftstennis selbst ist zweitrangig. Eine Durchführung außerhalb der Sommerferien wäre sicherlich praktikabler.“
Karsten Gilbrich (Vorsitzender des TC Selbeck): „Unabhängig vom Modus würden wir uns freuen, überhaupt Mannschaftsspiele in diesem Jahr bestreiten zu können. Die Durchführung in den Sommerferien ist für die Jugendlichen und Eltern von Kindern fast nicht machbar, so dass ich dafür plädiere, nur die Erwachsenen ab der Altersklasse 50 auch innerhalb der Sommerferien, wenn nötig und mit gelockerten Statuten, spielen zu lassen. Alle anderen Mannschaften sollten aufgeteilt vor und nach oder komplett nach den Ferien spielen.“
Gleichmäßige Platzauslastung wäre wünschenswert
Jan Hendrik Söller (Tennis-Abteilungsleiter des HTC Uhlenhorst): „Unabhängig von der Corona-Krise würde ich eine Verteilung der Mannschaftsspiele auf die Zeit vor und nach den Sommerferien begrüßen, um eine gleichmäßigere Platzauslastung von Mai bis September und damit eine gefühlt längere Saison für alle Beteiligten zu erschaffen. Sollte aus politischen Gründen ein Start erst später erlaubt sein, dann wäre auch das möglich und würde nichts anderes abbilden, als die derzeitige Mai/Juni-Regelung. Ich würde dann die Mannschaftsspiele der Erwachsenen und Jugendlichen vom 8. August bis zum 9. Oktober stattfinden lassen.“