Mülheim. Peter Degener war 30 Jahre lang Vorsitzender von Marathon Mülheim. Sein Amt hat er abgegeben, eine Aufgabe wird er aber weiterhin übernehmen.

42,195 Kilometer ist ein Marathon lang. Ganz so viele Jahre hat Peter Degener das Amt des 1. Vorsitzenden von Marathon Mülheim nicht ausgeübt. Aber doch lange genug, um von einem Marathon zu sprechen.

Vor 30 Jahren wurde der Verein gegründet, der heute 68-jährige Degener übernahm das Amt – und gab es erst vor wenigen Wochen ab. Mit Jörg Neuheuser steht ein neuer 1. Vorsitzender in den Startlöchern – ganz ohne Laufsport geht es für Peter Degener aber dennoch nicht.

Vom Styrumer TV zur Gründung von Marathon Mülheim

Fünf bis acht Kilometer läuft Peter Degener noch immer regelmäßig. Für den Verein hat er schon viele Kilometer mehr zurückgelegt. Als Gründervater, Vorsitzender, Läufer und Veranstalter von verschiedenen Läufen.

Auch interessant

Als der Verein am 29. November 1989 gegründet wurde, war die Erfolgsgeschichte, die der Klub seitdem geschrieben hat, nicht abzusehen. „Ich war zuvor Trainer beim Styrumer TV. Nach einigen Unstimmigkeiten habe ich mich entschlossen, einen eigenen Verein zu gründen“, erinnert sich Degener zurück.

Mitgliederzahlen sind schnell gewachsen

Mit Mühe und Not habe man die benötigten acht Gründungsmitglieder zusammen bekommen. Nach und nach wuchs der Verein aber. „Viele Mitarbeiter der Firma Siemens sind dann unserem Verein beigetreten, dazu kam, dass wir durch unsere Erfolge im Marathon für Styrum schon einen guten Namen hatten“, sagt Degener. Bereits Ende 1990 zählte der Verein 30 Mitglieder. Den Namen hatten man im Übrigen in Anlehnung an einen Verein aus Dinslaken gewählt, denn einen Laufclub Mülheim (LC) habe es damals schon gegeben.

Auch interessant

Der endgültige Durchbruch gelang dann mit der Organisation eigener Laufveranstaltungen. „Dadurch haben wir immer mehr Mitglieder gewinnen können“, so Degener. Angefangen mit dem Mülheimer Straßenlauf, über den Ruhrauenlauf, den der Verein nach acht Auflagen an den TSV Viktoria abtrat, über den Saarner Sommernachtslauf bis zum Rennbahn-Crosslauf, der Ende des Jahres in seine 17. Auflage gehen wird.

Rund 100 aktive Sportler bei Marathon Mülheim

„So hatten wir viel Kontakt zu Läufern und die Mitgliederzahlen sind immer weiter gestiegen. Wir sind so um die 100 aktive Sportler – klein, aber oho“, freut sich Degener über die Entwicklung des Vereins. Und die soll noch nicht gestoppt sein.

Auch interessant

Seit einigen Jahren gibt es auch eine Triathlonabteilung, die stetig wächst und aus der auch der neue Vorstand entsprungen ist. „Ich bin begeistert, mit welchen neuen Ideen der Vorstand vorgehen möchte und wie er es versuchen möchte, die Gemeinsamkeiten der Läufer und der Triathleten noch so zu stärken“, sagt der scheidende 1. Vorsitzende.

Auch interessant

Auszeichnung für Verdienste um den Mülheimer Sport

Noch im Frühjahr 2019 war Degener bei der Medl-Nacht der Sieger für seine 30-jährige Tätigkeit und seine Verdienste um den Mülheimer Sport ausgezeichnet worden. In diesem Zusammenhang erinnert sich Degener auch an ein Gespräch mit dem heutigen Vorsitzenden des Mülheimer Sportbundes, Wilfried Cleven, vor vielen Jahren.

Auch interessant

„Als wir den ersten Ruhrauenlauf geplant haben, hat er mich gefragt, warum wir uns die Arbeit machen. Da habe ich gesagt, dass ich Mülheim zu einer Läuferstadt machen möchte“, so Degener. „Ich glaube, einen Großteil davon habe ich erreicht.“

Tartanbahn in Mülheim ist das Ziel

Lange Zeit hat Degener auch für eine Tartanbahn auf der Bezirkssportanlage an der Mintarder Straße, Heimat von Marathon Mülheim, gekäpft. „Das ist leider etwas ins Stottern geraten. Es muss eine überdachte Tribüne geben und die Kosten liegen bei ungefähr zwei Millionen Euro“, sagt er. Und betont: „Jedes Dörfchen am Rhein hat so eine Bahn, nur wir in Mülheim nicht.

Aus der Arbeitsgruppe hat er sich ebenso zurückgezogen wie aus dem Vorstands- und Traineramt von Marathon Mülheim. Der Läuferszene bleibt er trotzdem erhalten.

„Den Rennbahncross werde ich auch in diesem Jahr organisieren“, hat Degener seinen Nachfolgern im Vorstand die Unterstützung zugesagt. Denn ein Marathon hat 42,195 Kilometer – 30 davon hat Peter Degener bereits absolviert.