Essen / Mülheim. Moraing stand in Kasachstan im Achtelfinale. Nach einem Hinweis der Botschaft machte er sich wegen des Coronavirus schnell auf die Heimreise.
Flucht aus Kasachstan: Der Mülheimer Tennisprofi Mats Moraing (27), der für den TC Bredeney spielt, stand beim mit 54 000 Dollar dotierten Challengerturnier in Nur-Sultan nach einem 6:3, 6:3-Auftakterfolg über den Tschechen Michael Vrbensky und einem kampflosen Sieg gegen den Franzosen Enzo Couacaud im Achtelfinale – weiter spielt er nicht.
Moraing trat eilig die Heimreise an, um einer 14-tägigen Quarantäne-Zeit aus dem Weg zu gehen. Grund war natürlich das Coronavirus – im Interview erklärt er die Entscheidung.
Wie verlief die Reise nach Kasachstan und war im Vorfeld mit Problemen zu rechnen?
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Uns deutschen Spielern war klar, dass es problematisch werden könnte. Mein Kollege Jeremy Jahn ist deshalb auch nicht nach Kasachstan geflogen, andere wie Tobias Kamke schon. Die Einreise verlief völlig normal.
Was war ausschlaggebend dafür, dass Sie das Land am Mittwoch so fluchtartig verlassen haben?
Die ATP (Anm. der Redaktion: „Association of Tennis Professionals“) hat uns am Dienstagabend darüber informiert, dass Deutschland auf die Stufe „1b“, also direkt hinter China, gesetzt worden sei. Uns drohte eine zweiwöchige Quarantäne im Hotel in Kasachstan. Da kann ich mir etwas Schöneres vorstellen.
Wie ging es dann weiter?
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Nach Gesprächen mit dem deutschen Konsulat in Kasachstan und der ATP am Mittwoch war klar, dass wir bis abends 24 Uhr das Land verlassen haben müssten, um der Quarantäne aus dem Weg zu gehen. Um 17 Uhr bin ich dann über Moskau nach Düsseldorf geflogen. Ich hatte noch Sorge, dass es Probleme in Moskau geben könnte, aber da es nur ein Transit war, ging es zeitnah weiter.
Was für Auswirkungen hat die Corona-Krise auf Ihre weitere Turnierplanung?
Ich wollte eigentlich eine Woche lang zu Hause trainieren und dann die Turniere in Lille und St. Brieuc in Frankreich spielen. Im Anschluss sollte es nach Südamerika gehen. Nun warte ich aber erst einmal die weitere Entwicklung ab. Die ATP erwägt ja im Moment, eine generelle sechswöchige Turnierpause anzuordnen. Jetzt bin ich erst einmal froh, wieder zu Hause zu sein.
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