Mülheim. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen den Duisburger SV 1900 droht dem VfB Speldorf mehr denn je der Abstieg in die Fußball-Bezirksliga.

Erschöpft und enttäuscht stützte sich Maxwell Bimpek auf die Knie, einige Meter weiter weg saß Ercan Aydogmus auch Minuten nach dem Abpfiff noch immer auf dem nassen Kunstrasen. Nein, noch ist der VfB Speldorf nicht abgestiegen, er ist der Bezirksliga aber durch die 0:1 (0:1)-Niederlage gegen den Duisburger SV 1900 einen bedeutenden Schritt näher gekommen.

Unter dem Strich war der knappe Erfolg der Duisburger nicht einmal unverdient, da bei ihnen zumindest der Ansatz eines spielerischen Konzepts zu sehen war. Währenddessen machte sich der VfB mit vielen Fehlpässen und weit versprungenen Bällen bei der Ballannahme selbst das Leben schwer. „Wenn man so weit weg steht von den Gegenspielern, kann man auch kein Spiel gewinnen“, meinte hinterher auch Trainer Dirk Roenz.

Duisburger reißen das Spiel ab der 20. Minute an sich

Blieb nach dem Schlusspfiff lange enttäuscht auf dem Rasen sitzen: Stürmer Ercan Aydogmus.
Blieb nach dem Schlusspfiff lange enttäuscht auf dem Rasen sitzen: Stürmer Ercan Aydogmus. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Unter der Woche habe er mit seiner Mannschaft „Mann gegen Mann“ trainiert, aber am Sonntag kamen die Hausherren kaum in die Zweikämpfe. Der DSV riss etwa ab der 20. Minute das Spiel an sich und war vor allem bei mehreren Eckbällen gefährlich. Beim VfB war ein harmloser Versuch von Rahman Yussif der einzige Abschluss in Hälfte eins.

Allerdings hätten die Mülheimer nach einem Handspiel auf der Strafraumgrenze in Minute 32 durchaus einen Elfmeter zugesprochen bekommen können. Stattdessen fiel sieben Minuten später das einzige Tor. Einen Angriff über links konnten die Speldorfer nicht unterbinden, am langen Pfosten traf Ahmed Can Simsek den Ball noch nicht einmal richtig, aber Keeper Martin Hauffe hatte sich verschätzt und schaute dem kullernden Ball nur noch hinterher.

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Morina und Aborah kommen nach der Pause ins Spiel

Nach dem Seitenwechsel brachte Roenz Esad Morina und Samuel Aborah ins Spiel. Die Grün-Weißen hatten zwar mehr Spielanteile, wirkliche Chancen sprangen dabei aber zunächst nicht heraus. Stattdessen musste Torwart Martin Hauffe auf der Gegenseite das 0:2 verhindern (73.).

Erst in der Schlussviertelstunde wurden die Hausherren etwas zielstrebiger, Janis Timm verpasste aber eine Hereingabe von Esad Morina. In Minute 83 hätte dann aber der Ausgleich fallen müssen, als gleich mehrere Speldorfer hintereinander zum Abschluss kamen – doch DSV-Keeper Max Chmilewski warf sich in jeden Schuss. Damit blieb es letztlich beim 0:1.

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Nur ein Konkurrent der Mülheimer hat gewonnen

Die Speldorfer haben Glück im Unglück, dass von den Konkurrenten eben nur die Duisburger gewonnen haben, Wermelskirchen und Hamborn 07 aber nicht. So ist der Rückstand auf das rettende Ufer „nur“ auf sechs Punkte angewachsen. „Das wird auf jeden Fall ein Riesenbrett“, weiß auch Trainer Dirk Roenz.

Mit dem Spiel gegen den DSV hatten Viele, die es mit dem VfB halten, eine Wende zum Guten verbunden. „Ich war mir bewusst, dass es eine schwierige Nummer wird. Aber ich gebe erst auf, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist“, gab Roenz zu Protokoll.

VfB Speldorf – DSV 1900 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Simsek (39.)
VfB: Hauffe - Piepenbreier, Bartholomäus (46. Krämer), Bimpek, Boka – Radojewski (85. Steinkusch) – Yussif, Timm, Demirdere (46. Aborah) – Music (46. Morina), Aydogmus