Mülheim. Das Saisonziel hatten die Handballer des SV Heißen klar definiert: Aufstieg. Durch den Sieg im Topspiel sind sie einen Schritt näher gekommen.

Der SV Heißen hat im Spitzenspiel gegen die Reserve des Turnerbund Oberhausen 22:21 gewonnen. Damit hat der aktuelle Tabellenführer einen bedeutenden Schritt in Richtung Bezirksliga gemacht und ist seinem im Vorfeld ausgerufenen Saisonziel Stückchen nähergekommen.

Das mit Spannung erwartete Rückspiel der beiden Kontrahenten um den Aufstieg begann zunächst zäh. Dann fanden sich die Heißener in fremder Halle aber schneller und gingen nach rund zehn Minuten mit 4:1 in Führung.

Mülheimer Abwehr steht sicher

Die Gastgeber taten sich indes schwer gegen die massiv stehende Abwehr der Mülheimer. Nach rund 20 Minuten hatte das Team von Trainer Benno Schupe seine Führung auf vier Tore ausgebaut. Die Oberhausener Offensive kam weiter nicht in Schwung und leistete sich einige Fehlwürfe. Zur Pause führte der SVH mit fünf Toren (11:6).

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Schupe lobte vor allem die Defensivleistung: „Damit haben wir den TBO völlig aus dem Spiel gebracht.“ So zogen die Gäste nach der Pause auf acht Tore weg (14:6). Die Heißener setzten dabei vor allem immer wieder ihren Kreisläufer Nils Mündemann in Szene, der von der Oberhausener Abwehr kaum zu halten war.

Oberhausen stellt um – Heißen tut sich schwer

Noch bis zur 47. Minute hielt der Tabellenführer seine deutliche Führung (19:13). Dann allerdings öffnete der Turnerbund seine Abwehr, was dem Kreisliga-Spitzenreiter zusehends Probleme bereitete. Sie kamen nur noch selten gefährlich vor das gegnerische Tor und trafen in den letzten 13 Minuten nur noch drei Mal ins Schwarze.

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    Der TBO dagegen holte Tor um Tor auf und schaffte den Anschluss zwei Minuten vor dem Schlusspfiff (22:21). „Bei uns haben gegen Ende Kraft und Konzentration nachgelassen“, sagte Trainer Schupe.

    Torhüter Tim Siepach hält Heißens Sieg fest

    Wegen einer Zweiminutenstrafe musste der SVH das Spiel in Unterzahl beenden. Der Ausgleich lag nun in der Luft. Im letzten Angriff nahmen die Oberhausener den Torhüter zugunsten eines siebten Feldspielers heraus und spielten somit in zweifacher Überzahl.

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      Nutzen konnten sie diese nicht, der letzte Wurf kam unplatziert, so dass er eine leichte Beute für Heißens Torhüter Tim Siepach war, der insgesamt ein starker Rückhalt war. Entsprechend groß war die Erleichterung und der Jubel nach dem Abpfiff.

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      Heißen muss weiter Gas geben

      Die Oberhausener haben nun vier Minuspunkte mehr als der SV Heißen. Wenn die Heißener ihre Spitzenposition bis zum Ende der Saison verteidigen, würde ihnen damit auch gleichzeitig historisches gelingen. Denn dann würden sie nach dem Zwangsabstieg des RSV Mülheim (aus dem der SV Heißen entstanden ist) vor ziemlich genau 25 Jahren erstmals wieder den Sprung aus der Kreisliga schaffen. „Wir dürfen uns jetzt aber nur nicht zufrieden zurücklehnen, sondern konzentriert weitermachen. Es stehen noch einige unangenehme Aufgaben an, bis wir endgültig den Deckel drauf machen können“, sagte Schupe.

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      Dass das Schupe-Team oben mitspielt, ist nicht überraschend, denn bereits in der vergangenen Saison sind die Heißener nur knapp am Aufstieg vorbei geschrammt. Sie wurden Vize-Meister, verloren dann aber das Relegationsspiel gegen die HSG Duisburg Süd.

      Erfahrener Mittelmann war das fehlende Puzzlestück

      Mit der laufenden Saison haben sich die Mülheimer aber nochmal entscheidend verstärkt. „Mit Ignac Kokas kam vor der Saison der Schlüsselspieler, der uns noch fehlte“, sagt Schupe.

      Der erfahrene Mittelmann hatte auch beim Sieg gegen TBO weitgehend die Zügel in der Hand. Entscheidend sei aber auch, dass die Mischung passt und der Kader breit genug ist, um auch mal Ausfälle kompensieren zu können.

      Heißen hat erst eine Niederlage kassiert

      „Bis auf das erste Spiel haben wir bisher immer die richtigen Lösungen gefunden“, ist der Coach zufrieden. Dies auch in den direkten Duellen als es noch enger in der Tabelle war. Im ersten Spiel kassierte der SVH seine bislang einzige Niederlage gegen Adler Bottrop II (25:38).

      TB Oberhausen II - SV Heißen 21:22 (6:11)
      SVH:
      Siepach, Eichler - Kirchner, Becker (3), Ziebarth (3), Müller, Holzner, Erdmann, Mark, Peters (7/6), Mündemann (5), Kokas (4), Löckelt, Janssen