Mülheim. Marco Guglielmi ärgert sich über so manche Regel. Der Mülheimer kritisiert den Verband, nimmt die Schiedsrichter aber ausdrücklich in Schutz.
Mit zwei Niederlagen sind die Landesliga-Fußballer von Blau-Weiß Mintard ins neue Jahr gestartet. Das ist es aber nicht, was Trainer Marco Guglielmi aktuell auf die Palme bringt. Er ist sauer auf die Verbände und ihre Regelhüter – und zieht ein Schreiben an den DFB in Betracht.
Es war vor allem das Heimspiel gegen den FSV Duisburg, das den Trainer zur Verzweiflung brachte. Er war gerade bei der Mannschaftsansprache vor dem Spiel, als der Schiedsrichter hereinplatzte und die Mintarder noch nochmaligen Umziehen aufforderte.
Mintards Trainer spricht von Schikane für Amateur-Sportler
Weil der Gegner in blauen Trikots angereist war, konnte Mintard selbstredend nicht mit gleichfarbigen Unterziehhemden auflaufen. So weit, so klar. Der Schiedsrichter untersagte den Mülheimern aber auch die weiße Variante. Denn die Ausweichtrikots des Aufsteigers sind zwar weiß, haben aber blaue Ärmel. Und laut der Regel müssen Unterhemden der Farbe der Ärmel entsprechen.
Die Regeln im Wortlaut
„Unterhemden müssen einfarbig und in der Hauptfarbe der Trikotärmel oder in exakt demselben Muster/denselben Farben wie die Trikotärmel gehalten sein“.
„Unterhosen/Leggings müssen in der Hauptfarbe der Hosen oder des untersten Teils der Hose gehalten sein. Spieler desselben Teams müssen dieselbe Farbe tragen.“
„Das ist reine Schikane für jeden Amateursportler“, schimpfte Guglielmi. Seine Spieler hätten sich vom eigenen Geld Unterhemden und Unterziehhosen in zwei Farben kaufen müssen. „Und jetzt mussten wir im Februar bei kaltem Wind mit kurzen Ärmeln spielen, da geht es auch im Verletzungsprävention.“
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Guglielmi sieht das Wesentliche aus den Augen verloren
Zudem hat ein Mintarder Spieler an einer Hand nur einen Stumpf, den er normalerweise mit einem langen Unterhemd während des Spiels zu verstecken versucht. „Das ist ihm einfach peinlich und das kann man doch auch verstehen“, findet Guglielmi. Auch hier habe es keine Ausnahme gegeben. „Ich konnte den Jungen also nicht einwechseln“, schilderte Guglielmi. Sein Mittelfeldspieler Sinan Kilincarslan habe außerdem ein unter einem Schweißband getragenes Freundschaftsband durchschneiden müssen.
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„Es geht mir dermaßen auf den Keks“, echauffiert sich Mintards Trainer. In seinen Augen würde das Entscheidende zweitrangig. „Dafür geht es um Sachen, die dermaßen unwichtig sind. Die Schiedsrichter müssen sich mit Kleiderordnungen befassen und damit wer an der Bank wo stehen und sitzen darf“, redet sich Guglielmi in Rage. blau-weiß mintard verpasst die Überraschung gegen fsv
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Schiedsrichter nimmt der Mülheimer in Schutz
Mintards Coach betont aber auch, dass es ihm nicht um eine Schiedsrichterschelte gehe. „Denen mache ich überhaupt keinen Vorwurf“, sagt Guglielmi, zumal der Leiter des FSV-Spiels rein regeltechnisch auch richtig gehandelt hat. „Die finden das doch genauso blöd“, glaubt er. „Wir machen uns von Beginn an unbeliebt“, habe ihm jüngst ein Referee gesagt.
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Er befürchtet, dass durch solche Aktionen die Konzentration verloren gehe – bei Spielern, wie bei den Schiedsrichtern. „Die Fehlentscheidungen sind durch solche Regeln auch nicht weniger geworden“, glaubt der Mintarder Linienchef. Er denkt darüber nach, ein Schreiben an den Deutschen Fußballbund zu verfassen. „Das muss einfach mal gesagt werden, sonst nimmt man diese Lächerlichkeiten irgendwann für normal.“