Mülheim. 0:2 lag der VfB Speldorf beim Tabellendritten SC Düsseldorf-West zurück – dann zeigten die Mülheimer aber ein anderes Gesicht als zuletzt.
„Das war glaube ich der beste Angriff der ganzen Saison“, jubelte ein Fan des VfB Speldorf. Gerade hatte Janis Timm einen platzierten Flachschuss im rechten Eck versenkt. Nach 0:2 stand es plötzlich 2:2 im Landesliga-Auswärtsspiel beim Tabellendritten SC Düsseldorf-West. Der Effekt des Trainerwechsels hatte voll zugeschlagen.
Es war ein vollkommen anderer Auftritt der Mülheimer, der am allerwenigsten mit der Dreier- bzw. Fünferkette zu tun hatte, in der Neu-Trainer Dirk Roenz seine Elf spielen ließ. Ganz vorne durfte Maid Music von Beginn an 'ran, weil neben dem erkrankten Kapitän Esad Morina auch der Winter-Neuzugang Ercan Aydogmus berufsbedingt ausfiel.
Roenz sagt von Außen viel an
„Etwas mehr Dynamik“, rief Roenz seinem Team schon beim Warmmachen zu. „Tack, tack, Doppelpässe!“ Auch während des Spiels war der 50-Jährige engagiert an der Linie und sagte seinen Spielern viele Schritte vorher an. „Rausrücken“ oder „jetzt wieder zurück“, „Zuordnung“ und immer wieder „schneller“. Im Eifer konnte er sogar einem gegnerischen Angreifer den Ärger wegen einer Abseitsstellung nehmen: „Du standst 'nen Meter drin.“
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Auf dem Feld legte seine neue Mannschaft einen ebenbürtigen Auftritt hin. Cedric Bartholomäus hätte den VfB in Minute 13 sogar in Führung bringen müssen. „Solche Dinger muss man dann aber auch mal wegmachen“, schimpfte Roenz an der Linie. Rahman Yussif hatte später eine weitere gute Möglichkeit für die Gäste. Drei Minuten später klatschte der Ball dann aber nach einer Ecke an den eigenen Pfosten, genau vor die Füße von Marcel Ewertz – 1:0 für Düsseldorf.
Köpfe bleiben nach dem 0:2 oben
„In der Pause haben wir besprochen, dass wir nach einer Viertelstunde oder 20 Minuten offensiver werden wollen“, verriet Dirk Roenz hinterher. Zum Plan gehörte allerdings nicht das zweite Gegentor, dass Martin Hauffe in Minute 50 noch stark verhinderte. Eine gute Viertelstunde später war er allerdings machtlos.
„Die Köpfe sind dann aber oben geblieben, wo sie sonst nach einem 0:2 schnell runtergegangen sind. Und danach hat sich die Truppe absolut belohnt“, lobte Roenz. Erst vollstreckte Cedric Bartholomäus am langen Pfosten, dann wurde Janis Timm mustergültig vom eingewechselten Christopher Krämer bedient – 2:2.
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Speldorfer sind dem Siegtreffer näher
In der Schlussphase war der VfB dem Siegtreffer sogar näher. Als Düsseldorfs Keeper einen Eckball erst spät zu fassen bekam, hätten viele Speldorfer wohl gerne einen Videobeweis erlebt. War der nicht hinter der Linie?
Sei's drum: Das Unentschieden war für die Speldorfer ein mehr als achtbares Resultat und das so dringend benötigte Erfolgserlebnis. „Die Mannschaft hat aufopferungsvoll gekämpft und sich super reingehangen. Mit dem Punkt hätte vor einer Woche kein Mensch gerechnet“, so der neue Trainer.
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Heimdebüt erst am 8. März
Roenz richtete den Blick aber gleich nach vorne: „Wir müssen weiter hart an uns arbeiten, es fehlt noch an vielen Ecken und es sind noch eine Menge Baustellen offen.“ Den ersten Schritt hat er mit seinem neuen Team getan. Am nächsten Sonntag geht es zum VfB Frohnhausen, ehe Roenz am 8. März im Duell gegen den Duisburger SV 1900 sein Heimdebüt gibt.
Düsseldorf-West - VfB Speldorf 2:2 (1:0)
Tore: 1:0 Ewertz (39.), 2:0 Lüttgen (67.), 2:1 Bartholomäus (73.), 2:2 Timm (80.)
VfB: Hauffe - Piepenbreier, Bimpek, Bastutan - Boka, Bartholomäus, Radojewski (65. Krämer), Demirdere - Yussif (85. Zorlu), Timm (90. Heinz) - Music (83. Steinkusch)