Mülheim. In Zeiten von sinkenden Zahlen an weiblichen Fußballmannschaften setzt der SV Raadt mit einem eigenen Turnier für Mädchen ein Zeichen.
„Boah, was für ein Fight, oder?“, ruft der Trainer der einen den Spielerinnen der anderen Mannschaft zu. „Frische Luft wäre jetzt am besten“, meint eines der Mädchen und rennt aus der Halle an der Von-der-Tann-Straße. Intensive Spiele? Gibt es auch beim Mädchenfußball. Das hat der erste Raadter Mädchen-Cup am vergangenen Wochenende gezeigt.
Erstmals richtete der SV Raadt ein eigenes Hallenturnier für den weiblichen Nachwuchs aus. „Leider gibt es bundesweit einen Rückgang an Mädchenmannschaften, deswegen wollten wir mit dem Turnier bewusst ein Zeichen setzen“, sagt Markus Siebert, Trainer der Raadter U13 und einer der Hauptorganisatoren.
Seit vier Jahren Kooperation mit der Hölterschule
Der Spielverein erfreut sich nach wie vor über einen guten Zulauf an Mädchen – auch durch eine seit vier Jahren bestehende Kooperation mit der Hölterschule. „Von der Anzahl der Spielerinnen dürften wir mittlerweile die größte Mädchenabteilung in Mülheim haben“, sagt Mario Niemann, Trainer der ersten Damenmannschaft.
1. Raadter Fussball Mädchen-Cup
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34 Teams gingen am Wochenende in Styrum auf Torejagd – von der U11 bis zur U17. Die Rückmeldungen seien durchweg positiv gewesen. Vor dem Start wurden alle Mannschaften bei einem feierlichen Einlauf einzeln vorgestellt. Hinterher gab es Medaillen für alle Teilnehmerinnen. „Es sollte ein schönes Turnier werden und die Mädchen sollten sich einfach wohlfühlen“, erklärte Markus Siebert.
Während bei vielen anderen Turnieren oft die besten Spieler oder besten Torschützen gekürt werden, ließen die Raadter durch die Trainer die beste Torhüterin auszeichnen. „Das sind schon verrückte Mädchen“, schmunzelt Siebert. Die Zeiten, in denen automatisch die schwächste Feldspielerin ins Tor gestellt wurde, seien längst vorbei.
Für den SV Raadt geht es nun darum, Erfahrungen in der Organisation solcher Turniere zu sammeln. Der Zeitpunkt kurz nach dem Jahreswechsel, wenn der normale Spielbetrieb noch pausiert, erscheint aber schon jetzt optimal.
Ansonsten muss der SV Raadt in Zukunft den schwierigen Spagat zwischen Breite und Spitze schaffen. „Wir wollen die guten Mädchen fordern und die schwächeren fördern“, bringt Markus Siebert das Konzept des SVR auf den Punkt. Jeder Mannschaft gehört neben dem Trainer eine Assistentin aus den aktiven Mannschaften an. „Wir haben alle Bock, das noch weiter nach vorne zu bringen“, betont Siebert. Die aktuell auf Rang zwei liegende Damenmannschaft peilt noch in dieser Saison den Aufstieg in die Bezirksliga an.
Gesucht werden noch begeisterte Trainer oder Trainerinnen für alle Altersklassen. Interessenten könnten sich unter maedchenfussball@svraadt.de an den Verein wenden.
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