Mülheim. Der Vorjahressieger schaltet ab dem Halbfinale einen Gang hoch. Blau-Weiß Mintard kassiert im Finale die einzige Niederlage des Turniers.
Als Efe Özkan den letzten Schuss des Neunmeterschießens parierte, explodierte der rote Block in der Mülheimer Innogy-Halle komplett. Der Mülheimer FC 97 ist zum zweiten Mal in Folge Hallenfußball-Stadtmeister, weil der Bezirksligist zum richtigen Zeitpunkt einen Gang hochschaltete. Blau-Weiß Mintard kassierte ausgerechnet im Finale seine einzige Niederlage.
„Da haben wir’s ja doch noch geschafft mit der Titelverteidigung“, grinste Özkan wenige Minuten nach seinen beiden entscheidenden Paraden im Shoot-Out. Sein Trainer ergänzte: „Meine Mannschaft überrascht mich immer wieder.“ Denn Hakan Katircioglu hatte nach einer durchwachsenen Vorrunde mit sieben Punkten und nur sechs Toren nicht mehr wirklich daran geglaubt. Zu souverän agierte Mintard.
MFC schaltete ab dem Halbfinale einen Gang hoch
Doch mit dem Anpfiff des Halbfinals schaltete der MFC einen Gang hoch. „Da hat man gesehen, was drin ist“, frohlockte der Coach. Mit 6:1 fegte der Bezirksligist über den TuSpo Saarn hinweg und erzielte genauso viele Tore in einem Spiel wie zuvor in drei Partien der Gruppenphase.
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Die Saarner waren wieder erst im letzten Gruppenspiel weitergekommen, weil Mintard den bis dahin stark aufspielenden SC Croatia mit 5:0 vom Platz schickte – und Saarn damit in Sachen Tordifferenz noch am SC vorbeiziehen konnte.
B-Kreisligist holt sich die „Bronzemedaille“
Vierter Halbfinalist war etwas überraschend der B-Kreisligist Fatihspor, der sich im letzten Spiel mit 1:0 gegen den SV Rot-Weiß durchsetzte. „Für uns war es gar nicht so überraschend“, sagte Trainer Selami Günel, der auf eine ganze Reihe erfahrener Spieler zurückgreifen kann – angeführt vom 42-jährigen Suat Cakim. „Das Wichtigste war, dass wir uns positiv verkauft haben“, so Günel.
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Im Halbfinale war Schluss für die Überraschungsmannschaft. Mit 1:4 zogen Cakim & Co. gegen Mintard den Kürzeren. Es war der siebte Sieg im siebten Spiel für die Blau-Weißen. Beeindruckend. Mit Marco Brings – das war schon nach den Halbfinals klar – stellte der Landesligist auch den besten Torschützen. Er kam am Ende auf zehn Treffer.
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Pierre Hirtz eröffnet das Endspiel
Im Neunmeterschießen um den dritten Platz setzte sich Fatihspor dann mit 4:2 gegen den TuSpo Saarn durch, der damit knapp am Vorjahresergebnis vorbeischrammte.
Und nun rein ins Finale: Acht Minuten lang tasteten sich beide Mannschaften ab und versuchten, den entscheidenden Fehler zu vermeiden. Mit dem 1:0 durch Pierre Hirtz nahm das Spiel schließlich Fahrt auf. Der starke Sinan Kilincarslan erhöhte auf 2:0 – es roch nach der perfekten Bilanz für Blau-Weiß.
Isik bringt den Titelverteidiger ins Shoot-Out
Der MFC verkürzte noch einmal. Celal Karabudak erzielte das 2:1. Doch die Zeit lief herunter. Als bereits die Musik für die letzte Minute lief, schlug der Titelverteidiger zu. Yusuf Isik erzielte 31 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich. Entscheidung im Neunmeterschießen – dem ersten seit der Hallenrunde 2012/2013, als sich der VfB Speldorf gegen den diesmal in der Zwischenrunde ausgeschiedenen 1. FC Mülheim durchsetzte.
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Ausgerechnet „Knipser“ Brings scheiterte mit dem ersten Schuss an MFC-Schlussmann Efe Özkan. Für den Vorjahressieger scheiterte Kapitän Serkan Cekic. So war es erneut an Özkan, mit einer weiteren Parade zum Helden zu werden.
Fabia Audia erweist sich als fairer Verlierer
Mintards Co-Trainer Fabio Audia, der an diesem Samstag die Mannschaft coachte, erwies sich als fairer Verlierer und gratulierte jedem MFC-Spieler. „Neunmeterschießen ist halt Lotterie“, meinte der Coach. Audia weiter: „Heute wird es noch unschön sein aber wir haben ein super Turnier gespielt.“ In der Schlussphase hätte sein Team den Vorsprung mit etwas konsequenterer Verteidigung über die Bühne bringen können – doch einen echten Vorwurf wollte Audia seiner Mannschaft nicht machen. Sie war über das ganze Turnier die beste – nur nicht im Endspiel.
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