Mülheim. Halbzeit in der Fußball-Kreisliga B: Die acht Mülheimer Mannschaften haben sich je zur Hälfte auf die obere und untere Hälfte verteilt.

Spätestens seit Dienstagabend ist in der Fußball-Kreisliga B die erste Saisonhälfte beendet. Zeit, um eine Zwischenbilanz zu ziehen. Diese lässt sich aus Mülheimer Sicht in genau zwei Hälfte unterteilen – oben und unten.

Ganz oben steht in der Tabelle der Duisburger SC Preußen, der vor eineinhalb Jahren bereits den Aufstieg schaffte, aber nach einem Jahr in der Kreisliga A wieder den Rückweg antreten musste. 13 Siege aus 15 Spielen sind die Bilanz eines Favoriten. Dahinter tummelt sich – mit dem Abstand von mindestens sieben Punkten – ein Feld von sechs Mannschaften, die sich Hoffnungen auf den zweiten Tabellenplatz machen dürfen. Vier Teams davon kommen aus Mülheim.

Fatihspor nimmt einen zweiten Anlauf

Am ehesten für eine mögliche Aufstiegsrunde kommen wohl der Vorjahresvizemeister Fatihspor und der Absteiger SV Raadt in Frage. Fatihspor scheiterte im Sommer in einer solchen Relegation. Unter dem neuen Trainer Selami Günel nehmen die Broicher nun einen neuen Anlauf. „Wir haben das Pech, dass wir in einer Gruppe sind mit drei Absteigern“, sagt Günel.

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Auch wenn sein Team bei den beiden Unentschieden gegen Raadt und Mündelheim II zwei Kontrahenten nicht abschütteln konnte, bleibt Günel optimistisch – und nimmt gleichzeitig sein Team in die Pflicht. „Wir entscheiden, wie das Spiel ausgeht“, so der Coach.

Raadt hat den Anschluss gehalten

Der SV Raadt liegt aktuell nur einen Punkt hinter Fatihspor auf Rang drei. „Trotz einiger Punktverluste haben wir den Anschluss nicht verloren“, freut sich Trainer Jerry Righa. Er hofft nun auf einen guten Start in die Rückrunde. „Dann denke ich schon, dass wir am Ende der Saison einen der ersten beiden Plätze belegen werden. Schon am Sonntag duellieren sich die Teams auf den Plätzen vier bis sieben untereinander, so dass Raadt vorerst einen bis zwei Teams distanzieren kann.

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Dazu gehören auch der SV Heißen IV als Sechster und sein Tabellennachbar TSV Heimaterde. Heißens „Vierte“ wechselte zur neuen Saison in die starke Gruppe eins, in der Heimaterde letztes Jahr Sechster wurde. Trainer Marcus Folger hat einen Großteil seiner Mannschaft vor zwei Jahren noch in der A-Jugend trainiert. „Wir wollen eine Mannschaft aufbauen, die Spaß macht“, sagt der Coach. Vor Kurzem trauerte er noch sechs Punkten hinterher, mittlerweile hat sein Team aber die letzten fünf Spiele allesamt gewonnen.

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Quartett kämpft um den Ligaverbleib

Die andere Mülheimer Hälfte kämpft gegen den Abstieg. Besonders böse sieht es da nach der Hinrunde für die dritte Mannschaft des MSV 07 aus, die erst sechs Punkte gesammelt hat. Doppelt so viele hat die Reserve des VfB Speldorf, doch auch unter Trainer Tim Meyer belegt sie seit dem 0:6 in Mündelheim einen Abstiegsplatz. Den belegte zuvor der TuSpo Saarn II, der sich mit einem 3:3-Unentschieden bei TuRa 88 Duisburg III vorerst über den Strich rettete.

Auch Union 09 ist nach einer seit vier Spielen anhaltenden Niederlagenserie wieder mitten drin im Abstiegskampf. Nur ein Punkt trennt die Innenstädter vom VfB II. In den letzten drei Spielen fiel nur ein eigenes Tor.

Gruppe 2: Dümpten schnuppert am Aufstieg

Im zweiten Jahr nach der Rückkehr aus der Kreisliga C hat sich der Dümptener TV zu einem Aufstiegsaspiranten in der B-Liga gemausert. Wenngleich das am Schildberg noch niemand ganz laut aussprechen möchte.

Nach der Hinrunde stehen die Dümptener jedenfalls auf Platz zwei, der am Saisonende zur Teilnahme an einer Aufstiegsrunde berechtigt. Somit darf sich der DTV zumindest Hoffnungen machen, zum ersten Mal unter diesem Vereinsnamen in die Kreisliga A aufzusteigen. Als zum letzten Mal am Schildberg in der A-Liga gespielt wurde, kickte dort noch die SpVgg Dümpten 13.

Torjäger D’Amico ist ein Glücksgriff

Der DTV hat sich eher dem Modus des „Von-Spiel-zu-Spiel-Denkens“ verschrieben. „Wenn am Ende der Aufstieg dabei herauskommt, wäre das für den Verein natürlich super“, meinte Trainer Frank Valasek. Mit der Verpflichtung des Torjägers Giovanni D’Amico gelang ihm ein Glücksgriff.

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Auf Rang vier der Gruppe zwei rangiert die zweite Mannschaft des SV Raadt. Durchaus etwas überraschend. „Die Qualität ist da und es sind gute A-Jugendspieler rausgekommen“, sagt Trainer Oliver Wronsky. Seine Mannschaft könne frei aufspielen, Priorität habe in Sachen Aufstieg die erste Mannschaft. „Wir haben etwas weniger Druck. Dass es bei beiden so gut läuft, zeigt aber, was man zusammen bewirken kann“, so Wronsky.

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Gruppe 3: Ex-Keeper spielt nun im Feld – und trifft

Zwei Vereine sind in diesem Jahr mit ihren Mannschaften in sämtlichen drei Gruppen der Kreisliga B vertreten: der SV Heißen und der Mülheimer SV 07. Dementsprechend kicken Heißens „Dritte“ und die „Vierte“ des MSV auch in der ansonsten von Duisburg und Dinslakener Teams geprägten Gruppe drei.

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Die Heißener sorgten im Sommer durch einige Neuverpflichtungen für Aufsehen. Allen voran Kevin Hillebrand, in der Saison zuvor noch Landesliga-Meister mit dem TVD Velbert. Aber siehe da: Der Keeper spielt in Heißen fortan auf dem Feld. Sieben Tore in zehn Spielen stehen zu Buche. Dazu kommen der langjährige Hiesfelder Oliver Rademacher (zehn Tore in zwölf Spielen) und der frühere Rot-Weiße Fabian Pusch (4 in 11).

MSV 07 IV: 147 Tore in der ersten Saison

Durch ein 0:2 bei Eintracht Walsum II fiel der SVH III vorerst aus den Top fünf heraus. Bis zum Relegationsplatz zwei sind es für die Mülheimer aber nur fünf Zähler.

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Die vierte Mannschaft des MSV gründete sich im Vorjahr neu und stieg mit 147:19 Toren auf Anhieb auf. Eine Liga höher tut sich der Spielverein schwer. Auch weil die Fluktuation höher ist. Schon jetzt sind sechs Spieler mehr zum Einsatz gekommen als in der gesamten Vorsaison. Die Tore eines Tim Peters (letztes Jahr 45) oder eines Jann Brüger (25) gehen dem Tabellenzehnten diesmal ab.