Mülheim. Ein Fehler bringt den Mülheimer Niederrheinligisten um die Sensation gegen den MSV Duisburg. Ab Minute 50 übernehmen die Gastgeber das Zepter.
Mit dem Zeigefinger auf den Lippen läuft Jan-Niklas Forger bewusst nah an der Trainerbank des SC Croatia vorbei. Mit seinem Führungstreffer versetzte er die Gastgeber aber nur kurz in Schweigen. Bis zum Schluss forderte die U17 des SC Croatia Mülheim den klar favorisierten MSV Duisburg und musste sich in der Niederrheinliga am Ende nur wegen dieses einen Treffers mit 0:1 (0:1) geschlagen geben.
„Von allen Niederlagen ist das vielleicht die bitterste“, meinte SC-Trainer Ayhan Kirlangic hinterher. „Wir haben unglücklich verloren, aber haben Fußball gespielt und die Bälle nicht nur weggekloppt, da bin ich stolz drauf“, ergänzte der Coach.
MSV-Coach schickt Reservisten früh zum Aufwärmen
Seine Mannschaft begann äußerst engagiert und ließ die Duisburger kaum zum Zug kommen. Dies unterstrich die Tatsache, dass MSV-Trainer Marc auf dem Kamp seine Reservisten schon nach gut 20 Minuten zum Aufwärmen schickte. Genau zu diesem Zeitpunkt hatte seine Elf aus dem Nichts heraus die erste Chance, aber Sefa Caprak schoss nur ans Außennetz. Es war offenbar der Weckruf, denn nur zwei Minuten später köpfte Forger unbedrängt zum letztlich entscheidenden Treffer ein.
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Croatia antwortete mit einem schönen Fernschuss von Kapitän Yasar Cakir und einem Kopfball von Baran Taskin nach der daraus resultierenden Ecke. Während Seywan Bayram das 0:2 verhinderte, hatte Mahde Kaeede noch eine gute Kopfballchance. „Warum haben wir kein Glück?“, schimpfte Ayhan Kirlangic an der Seitenlinie.
Keeper und das Abseits verhindern 0:2
Nach dem Seitenwechsel kam es fast noch schlimmer für sein Team. Zunächst verhinderte Torwart Justin Lehnert zweimal das 0:2, dann stand ein Duisburger bei seinem Treffer im Abseits. Doch spätestens ab der 50. Minute übernahm Croatia immer mehr die Initiative. Der MSV musste bei mehreren Ecken und Einwürfen auf Höhe des Strafraums löschen. Duisburgs Trainer reagierte mit einem Doppelwechsel. Ab Minute 68 schickte auch Kirlangic Chris Amankwah als zweiten Stürmer ganz nach vorne, aber mehr als ein Schuss von Cakir sprang nicht mehr heraus. „Das sind die Kleinigkeiten, die uns noch fehlen“, meinte der Coach hinterher.
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Der MSV verpasste selbst dann die Entscheidung, als ihm nach Ablauf der viermonatigen Nachspielzeit noch ein Elfmeter zugesprochen wurde. Keeper Lehnert parierte, doch unmittelbar danach war Schluss. „Ich bin trotzdem stolz auf meine Mannschaft“, meinte Trainer Kirlangic.
Croatia: Lehnert - Taski, Pawlowski, Boateng, Abazi - Benzammour, Bayram (68. Dahler) - Kaeede, Cakir, Amakwah - Schwoy