Mülheim/Paris. Die Mülheimerin Yvonne Li trifft auf die Weltranglistenerste. Warum es danach zu kleineren Turnieren geht, verrät sie in ihrer Kolumne.

In Paris ist die Atmosphäre immer besonders cool. Ich war gerade schon einmal in der Halle – am Mittwoch darf ich dann selber bei den French Open spielen. Gegen Tzu Ying Tai, die Weltranglistenerste aus Taipeh. Das zeigt schon, wie stark dieses Turnier besetzt ist – die ganze Weltelite ist dabei.

In dem Spiel muss ich, so komisch sich das anhört, aufpassen das ich nicht zu früh und schnell dran bin. Die große Stärke meiner Gegnerin ist es, verzögert zu schlagen. Sie deutet einen Schlag an, läuft dann aber doch noch zurück und schlägt den Ball weiter hinten. Wenn ich da nicht aufpasse, bin ich schon in einer Ecke, und sie spielt in die andere. Auch wenn sie die Favoritin ist, hoffe ich auf ein paar schöne Ballwechsel.

Kleinere Turniere um Punkte zu sammeln

Danach werde ich aber erst einmal einen Schritt zurück machen. Ich habe das Gefühl, dass der Knoten momentan nicht so richtig platzen will. Deshalb werde ich erst einmal bei kleineren Turnieren spielen. Da kann ich auch Punkte für die Olympiaqualifikation sammeln.

Auch wenn die nicht so hochkarätig besetzt sind, ist es ein schwieriger Weg. Für die meisten ist es sogar eher ein Minusgeschäft, weil es sich erst lohnt, wenn man weit kommt. Dann aber kann ich auch darüber den Sprung unter die Top 30 in der Welt schaffen. Zuletzt bin ich etwas abgerutscht, stehe momentan aber noch auf Position 41.

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Mit Blick auf Olympia schrillen noch keine Alarmglocken, es könnte aber etwas besser laufen. Auch wenn ich eigentlich keine Geduld habe – hier brauche ich sie offenbar. Mir macht aber Mut, dass es im Training immer wieder gut läuft. Außerdem ist es mit dem Reisen jetzt angenehmer, weil die nächsten Turniere in Europa anstehen.

Yvonne Li, geboren am 30. Mai 1998, ist aktuell die beste deutsche Badmintonspielerin. Sie möchte zu Olympia, „weil es die größte Sportveranstaltung der Welt ist“.