Mülheim. Der Verbandsligist möchte den Klassenerhalt schaffen. Das hängt mit dem Verlust von zwei wichtigen Spielern zusammen. Pokal schon am Samstag.

Der HSV Dümpten backt für die kommende Saison eher kleine Brötchen. Den Klassenerhalt hat sich Mülheims höchstspielende Handballmannschaft zum Ziel gesetzt. „Denn das ist im Vergleich zur Vorsaison nicht unbedingt einfacher“, erklärt HSV-Trainer Rene Bülten. Denn zum einen ist die Verbandsliga seiner Meinung nach mit zwei Absteigern aus der Oberliga, dem Bergischen HC II und der SG Überruhr, eher stärker als schwächer einzuschätzen. Zum anderen spielt Bülten auf den herben personellen Verlust an, den die Dümptener für die Saison 2019/20 hinnehmen müssen.

Denn in der Vorbereitung hat Marc Auf’m Kamp bekanntgegeben, dass er auf unbestimmte Zeit eine handballerische Pause einlegen wird. Der Rückraumspieler war viele Jahren eine Stütze des Verbandsligateams und gehörte auch in der letzten Saison mit über 100 Treffern zu den besten Torschützen der „Rothosen“. „Das ist eine absolute Schwächung für uns“, bedauert Trainer Bülten.

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Justin Märker soll die Lücke füllen

In seine großen Fußstapfen wird nun zum Beispiel Justin Märker treten. „Justin wird mehr Verantwortung übernehmen müssen“, sagt der Coach. Aber er habe schon in vielen Situationen bewiesen, dass er das kann. Allerdings war der aus der eigenen Jugend stammende Nachwuchsspieler in der letzten Saison noch mit einer schweren Kieferverletzung lange Zeit ausgefallen und hatte auch in der Vorbereitung noch mit den Auswirkungen zu kämpfen.

Umso wichtiger könnte es für den HSV sein, dass Sven Fischer, der während der letzten Saison in Dümpten angeheuert hatte, sein Engagement verlängert hat. Die beiden, vom Ansatz ganz unterschiedlichen Spielertypen, werden die halblinke Position gemeinsam bekleiden.

Der Kader des HSV

Torhüter: Jonas Strenger, Andre Lagerpusch

Rückraum: Daniel Neikes, Sven Fischer, Justin Märker, Sven Hellmich, Hanno Tebart

Außen: Marvin Hentschel, Dominik Gernand, Marco Hofmeister, Maximilian Heitmann, Philipp Anhalt

Kreis: Kevin Michalski, Daniel Kiriakou

Trainer: René Bülten

Auch Mathias Grewe fehlt zunächst

Neben Auf’m Kamp hat sich auch Mathias Grewe eine Auszeit genommen, er ist berufsbedingt für ein halbes Jahr im Ausland. Die beiden Abgänge bedeuteten für Bülten auch, dass er in der Abwehr umdisponieren muss. Denn Grewe gehörte zu den Eckpfeilern des Mittelblocks. Die Deckung soll auch weiterhin die Stärke des Mülheimer Verbandsligisten sein. Im vergangenen Jahr gehörte sie zu den Top Fünf der Liga. „Wir wollen weiter aus einer stabilen Abwehr die schnelle erste Welle spielen“, so Bülten.

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Aber es gab auch gute Neuigkeiten an der Personal-Front. Auch Mittelmann Hanno Tebart, der gemeinsam mit Fischer nach Dümpten gekommen war, hat verlängert. Zudem hat auch Linksaußen Marvin Hentschel den Weg wieder zurück in die Halle gefunden. Externe Neuzugänge gibt es dagegen nicht. Unterm Strich könnte man also sagen, der HSV setzt auf Kontinuität. Trainer Bülten sieht es jedenfalls positiv. „Ich musste in der Vorbereitung nicht bei null anfangen und etwas komplett neues installieren“, sagt er. So hätten in den vergangenen Monaten neben Kraft und Ausdauer vor allem die Automatismen im Vordergrund gestanden.

Oberligist als Gradmesser

Mit vielen Abwesenheiten hatte der HSV während der Vorbereitung zu kämpfen. Das erste Mal wird Bülten am Samstag beim Pokalspiel gegen den Oberligisten Adler Königshof seinen Kader vollständig haben. Dabei rechnet der Trainer damit, dass der Nordrheinliga-Absteiger „uns nochmal deutlich zeigt, wo wir noch was tun müssen“. Deshalb soll es die erste echte Standortbestimmung nach der langen Vorbereitung sein. Das Spiel beginnt um 17.30 Uhr an der Boverstraße. Am Sonntag um 11.45 Uhr tragen die Dümptener ein Testspiel gegen den Verbandsliga-Aufsteiger ASV Süchteln aus.

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Wer sich die „Rothosen“ in der Meisterschaft ansehen möchte, der muss sonntags um 18 Uhr in die Sporthalle Boverstraße kommen. Die Dümptener haben ihre Heimspielzeit um eine Stunde nach hinten verschoben. Grund sind die Blockspieltage mit den Frauen sowie der zweiten und dritten Mannschaft. Dabei geht es im ersten Spiel gleich gegen die Reserve des Bergischen HC. Ähnlich wie im Vorjahr muss sich der HSV durch ein schweres Auftaktprogramm kämpfen. „Das hat es wieder in sich, im schlimmsten Fall stehen wir dann schnell unten drin“, so Bülten. Dann gelte es die Stimmung hochzuhalten und in den vermeintlich leichteren Spielen zu punkten.