Mülheim. In der Kolumne „Road to Tokio“ erzählen vier Mülheimer von ihrem Weg zu den Olympischen Spielen. Diesmal berichtet Ruderer Jonathan Rommelmann.

Ich nutze die Runde mit dem Hund, um ein wenig abschalten zu können. Momentan ist es wirklich stressig. Zwar habe ich meine letzte Klausur geschrieben – und auch bestanden – das Examen im Oktober steht aber schon vor der Tür. Und dann ist da ja noch die Weltmeisterschaft, auf die ich mich vorbereite.

Schon im Trainingslager in Österreich haben sich die Lernstunden und die Trainingseinheiten schön abgewechselt. Meistens bin ich dann gegen halb zwölf ins Bett, am nächsten Morgen ging es direkt weiter. Mal im Boot, aber auch sehr oft auf dem Rad. Wir haben an den Grundlagen gearbeitet.

Finale Vorbereitung in München

Nun sind wir in München, dort geht es in die finale Vorbereitung für die Titelkämpfe in Linz. Gemeinsam mit meinem Partner Jason Osborne möchte ich zum ersten Mal nach 20 Jahren im leichten Doppelzweier eine Medaille für Deutschland holen. Ich bin mir aber sicher, dass die Konkurrenz diese beiden Idioten aus Deutschland, die plötzlich alles gewonnen haben, unbedingt schlagen will. Deshalb wird es für uns nicht einfach.

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In München stehen übrigens noch besondere Einheiten für uns an. Dort fahren wir gegen den schweren Doppelzweier und den Doppelvierer der Damen. Gemessen an den Weltrekordzeiten werden wir in Intervallen starten. So sind wir möglichst lange mit den anderen Booten auf einer Länge. Wenn wir gegen den Achter fahren würden, bräuchten die zwar länger, um ihre Tonne an Gewicht auf Touren zu bringen, dann würden sie uns aber davon rudern. Das wäre langweilig.

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Was das Training angeht, liegen wir gut in der Zeit und sind auch schon in Form. Mit Blick auf den Lernplan hinke ich aber zwei Wochen zurück. Mal sehen, wie sich das während der WM und danach verhält. Ich werde es berichten.

Jonathan Rommelmann, geboren am 18. Dezember 1994, ist Gesamtweltcupsieger im leichten Doppelzweier. Er und drei andere Sportler aus Mülheim berichten jeden Mittwoch an dieser Stelle über ihre persönliche Olympia-Vorbereitung