Mülheim. Blau-Weiß Mintard startet mit einem Heimspiel in das Abenteuer Landesliga. Trainer Marco Guglielmi will aber nicht mit wehenden Fahnen auftreten.

Der 11. August ist ein Tag, der in die Geschichtsbücher von Blau-Weiß Mintard eingehen wird. Zum ersten Mal bestreitet die Herrenmannschaft des Vereins ein Spiel in der Landesliga. Und Trainer Marco Guglielmi sieht sogar Chancen, diesen Auftakt mit drei Punkten zu veredeln.

Meister der Oberliga Nordrhein, fünf Spielzeiten 2. Bundesliga, zahlreiche Teilnahmen im DFB Pokal – die Historie des FC Remscheid, erster Gegner von Blau-Weiß Mintard am Sonntag, um 15.15 Uhr, kann sich sehen lassen. Seit der Saison 2003/04 spielt der Verein aber ununterbrochen in der Landesliga, sorgte zuletzt im September 2015 für Aufsehen, als Ex-Bundesligaprofi und Dschungelcamper Thorsten Legat als Trainer verpflichtet wurde.

Remscheid ist der Maßstab

Die Pressekonferenzen waren legendär, der Erfolg blieb aber aus. Remscheid dümpelte zuletzt im Mittelfeld der Landesliga herum, für Marco Guglielmi, Trainer der Mintarder, ist der FCR deshalb genau der richtige Auftaktgegner. „Remscheid ist ein Traditionsverein der im Mittelfeld der Liga anzuordnen ist. Genau da wollen wir langfristig auch hin“, sagt der Mintarder Übungsleiter.

Dass das nicht von heute auf morgen klappt, ist ihm bewusst, auch deshalb gibt er erst einmal eine gemäßigte Marschroute vor. „Wir wollen mehr reagieren als agieren. Je länger es unentschieden steht, desto mehr Selbstvertrauen werden wir bekommen. Dann wollen wir im richtigen Moment zuschlagen.“

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Zweifelsfrei setzt Guglielmi dabei auch auf die Unterstützung der Mintarder-Fans. „Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel. Die Vorfreude im Verein ist auch sehr, sehr groß. Ich hoffe, dass jetzt auch viele Zuschauer kommen und wir allen ein schönes Spiel zeigen“, sagt er.

Jeden Gegner an die Grenzen bringen

Auch wenn niemand so genau wisse, wo die Mannschaft momentan steht, gibt Guglielmi erste Ziele aus. „Natürlich wollen wir zeigen, dass wir in diese Liga gehören. Vor allem wollen wir es schaffen, dass wir jeden Gegner so weit fordern, dass er ein schweres Spiel bei uns hat. Wenn wir unsere Leistung in jedem Spiel abrufen können, dann wird es für den Klassenerhalt reichen.“

Die Basis wollen die Mintarder am Sonntag legen. „Es wäre der falsche Ansatz, mit wehenden Fahnen in dieses Spiel zu gehen und zu versuchen, alles in Grund und Boden zu spielen“, sagt der Coach und gibt zu: „Ich bin eher ein vorsichtiger Trainer und möchte erst einmal, dass meine Mannschaft sicher steht.“ Über einfache Pässe soll seine Mannschaft dann in die Partie finden.

Teamgeist ist der Trumpf

„Das wir 80 oder 90 Prozent Ballbesitz haben wird eher nicht passieren. Wir müssen über den Kampf und die Leidenschaft kommen“, weiß Guglielmi. Gerade gegen die groß gewachsene und robuste Mannschaft aus Remscheid sei das gefordert. „Sie sollen taktisch auch nicht so stark sein, sondern eher Hau-Ruck-Fußball spielen“, vermutet der Mintarder Trainer.

„Unsere Stärke ist der Teamgeist, den wollen wir auch am Sonntag ausspielen“, weiß er um die Trümpfe seiner Elf. Fehlen werden dabei Sinan Kilincarslan (Bauchmuskelzerrung) und Frederic Faßbender. Maciej Szewczyk ist noch angeschlagen. Ansonsten ist der Kader der Mintarder komplett.

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Die Elf, die Marco Guglielmi für die Startaufstellung nominieren wird, werden dann alles daran setzen, dass der 11. August 2019 nicht nur ein historischer Tag für Blau-Weiß Mintard, sondern auch ein erfolgreicher wird. Wenn zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte auf heimischer Anlage Landesligafußball gespielt wird.