Mülheim. Blau-Weiß Mintard freut sich nach dem Aufstieg auf die Herausforderung Landesliga. Der Trainer de Mülheimer geht mit Demut an die Aufgabe.

Es ist schon ein spannendes Abenteuer, was die Fußballer von Blau-Weiß Mintard da ab dem 11. August bestreiten. Zum ersten Mal in der bald 70-jährigen Vereinsgeschichte spielt der Klub mit seiner ersten Mannschaft in der Landesliga. Mit etwas Demut und vor allem mannschaftlicher Geschlossenheit möchte der Aufsteiger es angehen.

„Es ist für uns alle Neuland“, sagt Trainer Marco Guglielmi, der die Landesliga selbst immerhin schon aus Rellinghausen kennt. „In der Landesliga sind alle noch einmal ein bisschen abgezockter, spielen zur richtigen Zeit mal Foul oder nehmen das Tempo raus“, sagt der Blau-Weiß-Coach. Nur mit Hurra-Fußball werde es mit Sicherheit nicht mehr funktionieren. Vor allem müsse seine Elf lernen, auch mit Niederlagen umzugehen. Davon gab es in der vergangenen Saison nur derer vier. Die Zahl wird sich in der neuen Saison erhöhen. „Dann muss die Stimmung gut und der Zusammenhalt bestehen bleiben“, wünscht sich der Coach.

Neuzugänge haben sich nahtlos eingefügt

Deswegen war es für Guglielmi von elementarer Wichtigkeit, dass sich die Mannschaft in der Vorbereitung schnell findet. Dass alte und neue Spieler schnell zur Einheit werden. „Das hat bisher besser geklappt als erwartet. Die Neuen haben sich nahtlos eingefügt – fußballerisch wie menschlich“, freut sich der Trainer.

Der Kader von Blau-Weiß Mintard

Tor: Dominic Haas, Leon Miguel Schulten

Abwehr: Marius Beyer, Marlon Braun, Frederic Faßbender, Marcel Glahn, Robin Müller, Julian Piontek, Maciej Szewczyk, Alfio Verzi

Mittelfeld: Utku Acici, Silas Baffour, Marco Brings, Pasquale Conti, Abdelmalik El Ouriachi, Lukas Grötecke, Nick Heppner, Sinan Kilincarslan, Florian Klasen, Daniel Litchfield, Serkan Özer

Angriff: Pierre Hirtz, Tobias Kolb, Mathias Lierhaus, Jeremy Ulrich

T rainerteam: Marco Guglielmi (Trainer), Lucas Kwiatkowski,
Fabio Audia, Dennis Linka (Co-Trainer), Kai Hanysek (Torwart-
trainer)

In der Abwehr erhöht sich die Zahl der Möglichkeiten durch Marcel Glahn vom SV Rot-Weiß und Robin Müller vom ESC Rellinghausen. Während Müller Erfahrung aus der Landesliga mitbringt, kann Glahn genau die Position einnehmen, die durch die Verletzung von Julian Piontek am Ende der letzten Saison frei geworden ist. Piontek absolvierte im Trainingslager vor zwei Wochen die ersten Einheiten.

Auch interessant

„Platini“ hängt in Togo fest

Pasquale Conti (Arminia Klosterhardt), Serkan Özer (TuS Essen-West) und Utku Acici (SSVg Heiligenhaus) sind die neuen Alternativen im Mittelfeld. Hier wird den Mintardern in den kommenden Wochen Komlan Agbegniadan fehlen, der sich der Einfachheit halber "Platini" nennt und der in der Rückrunde durch starke Auftritte auf sich aufmerksam gemacht hatte. „Er hängt aktuell in Togo fest und es gibt dort Probleme mit seinem Visum“, ärgert sich Marco Guglielmi. Wann "Platini" nach Mintard zurückkehrt, ist aktuell mehr als fraglich. „Das ist natürlich ein Verlust für uns.“

Im Angriff sind Pierre Hirtz (SV Rot-Weiß) und Jeremy Ulrich (Arminia Lirich) neu dabei. Sie ersetzen Andreas Kniep, der eine Fußballpause einlegt. „Die Neuen haben alle überzeugt und werden uns besser machen“, verspricht Guglielmi.

Auch interessant

Qual der Wahl birgt auch Risiken

Der Coach hat die Qual der Wahl, was freilich auch Risiken birgt. Guglielmi hat das Problem auf dem Zettel. „Wir haben da im Trainingslager bereits drüber gesprochen. Jetzt ist alles toll, aber es wird die Zeit kommen, wo manche Leute aus ihrer Sicht unberechtigt draußen sitzen“, weiß der Linienchef. Auch dann werde sich zeigen, wie stark der Zusammenhalt tatsächlich ist.

Auch interessant

Nach der Grundlagenausdauer sind aktuell Kraft und Schnelligkeit an der Reihe. „Die Jungs haben alle in der Pause gut gearbeitet", lobt der Coach, der zum Schluss taktische Varianten und Standards vermehrt auf den Trainingsplan setzen wird.

Und wo soll die Reise hingehen? „Wir müssen mit einer gewissen Demut rangehen. Es wäre vermessen, sich irgendwelche Ziele zu setzen“, so Marco Guglielmi. Die berühmten 40 Punkte sind die erste Marke, die sich die DJK setzt. „Erstmal gilt nur der Abstiegskampf.“ Ist der geschafft, darf es auch wieder Hurra-Fußball in den Ruhrauen sein.