Mülheim. Heißen bucht den ersten Platz in der Gruppe B, auch Gegner Heimaterde ist trotz des Ausscheidens zufrieden mit dem Turnier. VfB dreht Rückstand.

„Na, sollen wir noch eine Laufeinheit machen“, scherzte Heimaterdes Trainer Marcus Folgner, als seine Spieler erschöpft von den tropischen Temperaturen am Mittwochabend auf dem Boden des Sportplatzes an der Bruchstraße lagen. Obwohl seine Mannschaft gerade höchstwahrscheinlich aus dem MWB-Cup ausgeschieden war, waren Spieler und Verantwortliche beim B-Ligisten bester Laune. Das 1:1 gegen den ambitionierten A-Ligisten SV Heißen geht gut und gerne als Achtungserfolg durch. Auch die Heißener konnten mit dem Remis leben, schließlich sicherte es ihnen den Gruppensieg. Auf Platz zwei folgt der VfB Speldorf ins Halbfinale des Vorbereitungsturniers.

Mit großem läuferischen Aufwand stemmte sich der TSV dem Favoriten entgegen. Die Heißener hatten zwar – wie es Co-Trainer Frank Wälscher hinterher bezeichnete – „gefühlt 125 Prozent Ballbesitz“, kamen gegen den tief stehenden Gegner aber kaum zum Zug. Erst in der 16. Minute drückte Leon Beecke den Ball über die Linie. Heimaterde zeigte sich aber wenig beeindruckt von dem Rückstand. Ein Querpass von der linken auf die rechte Seite fand Ben Ellenbeck, der den Ball volley ins lange Eck jagte - 1:1.

Beide Teams finden sich mit dem Ergebnis ab

Ob der TSV den Aufwand auch in Halbzeit zwei würde bestätigen können. „Sie hatten schon gegen Speldorf im letzten Spiel sehr gut durchgehalten“, wunderte sich „Fatti“ Wälscher gar nicht. „Da hat man schon gesehen, dass das eine gute Truppe ist, die voll über den Willen kommt“, fand er.

Nach und nach freundeten sich beide Teams schließlich mit dem Ergebnis an. Schließlich reichte Heißen der Punkt zum ersten Platz und der TSV hätte noch etliche Tore benötigt, um noch weiter kommen zu können. „Wir wissen, dass wir morgen wieder hier ran müssen. Warum sollst du dann noch 30 Vollsprints hinlegen?“, konnte es Wälscher mehr als nachvollziehen, dass sein Team irgendwann einen Gang herausnahm. Bei Temperaturen von weit über 35 Grad nur allzu verständlich.

Auch interessant

Heimaterde-Trainer ist trotz Aus zufrieden

Beim TSV zog Marcus Folgner trotz des Ausscheidens ein positives Fazit. Er sagte: „Wir haben uns gegen zwei höherklassige Gegner gut verkauft, dabei fehlten uns noch zehn Leute, der Ersatztorwart hat im Feld gespielt und die Hälfte der Mannschaft hatte ich vor zwei Jahren noch in der A-Jugend.“

Noch war seine Mannschaft ja überhaupt nicht ausgeschieden. Fünf Minuten nach Beginn des zweiten Spiels sah es nämlich kurz nach der Sensation aus. Der MSV 07 II führte gegen den VfB Speldorf durch einen Treffer von Oguzcan Keskin mit 1:0. Mit diesem Ergebnis wäre Heimaterde tatsächlich in der nächsten Runde und der vermeintliche Favorit Speldorf draußen gewesen.

Auch interessant

Ausgleich bricht für Speldorf den Bann

Doch die Führung der „07er“ hielt nur bis zur 22. Minute. Der Ausgleich von Michael Siminenko brach für die Speldorfer den Bann, kurz darauf traf Janis Timm zum 2:1. Im restlichen Verlauf des ersten Durchgangs waren die Speldorfer dem dritten Tor näher als der Spielverein dem Ausgleich.

Der Eindruck setzte sich auch im zweiten Spielabschnitt fort. Michael Siminenko machte mit seinem Tor zum 3:1 in der 52. alles klar. Jan Steinkusch (54./56) schraubte das Ergebnis sogar noch auf 5:1 in die Höhe.

Damit müssen die Speldorfer am Donnerstag im ersten Halbfinale um 19 Uhr gegen den TuSpo Saarn ‘ran. Um 20.30 Uhr geht es mit dem zweiten Vorschlussrundenspiel zwischen dem SV Heißen und dem SV Rot-Weiß weiter. Beide Spiele waren hitzebedingt leicht verlegt worden.