Mülheim. Der Mülheimer Florian Schmiedel freut sich auf sein Heimspiel bei der Internationalen Amateurmeisterschaft. Der Druck ist dadurch aber höher.

Einer der Höhepunkte im deutschen Golf-Turnierkalender ist die Internationale Amateurmeisterschaft (IAM) der Herren. Die Titelkämpfe, ausgeschrieben für Spieler aus aller Welt, haben eine lange Tradition. Seit 1913 werden sie ausgetragen. Die 80. Auflage findet von Donnerstag bis Sonntag auf der Anlage des GC Mülheim in Selbeck (Am Golfplatz) statt. Zum erlesenen, 120-köpfigen Teilnehmerfeld zählt auch ein Mülheimer: Florian Schmiedel.

Der 24-Jährige, einst über das Golf-Projekt mit der Schule am Oemberg zum Golfsport gekommen, ist seit dieser Zeit Mitglied beim GC Mülheim. Nach dem Abitur studierte er 2013/14 auch dank eines Stipendiums an der University of Georgia und spielte College-Golf. Schließlich ging es aber wieder zurück, um in Deutschland studieren zu können. 2016 schloss er sich dem starken Bundesligisten GC Hubbelrath an. Als Mitglied des Düsseldorfer Teams wurde er in den Jahren 2016 und 2017 deutscher Meister sowie Dritter bei der European Club Trophy in Portugal. Dennoch hielt er dem GC Mülheim die Treue. Hier besitzt er eine Zweitmitgliedschaft und trainiert auch noch oft mit einigen ehemaligen Mannschaftskollegen.

Heimspiel muss kein Heimvorteil sein

Bevor es in der Bundesliga in der übernächsten Woche um die Qualifikation für das „Final Four“ und somit um die deutsche Meisterschaft geht, lenkt Florian Schmiedel den Fokus auf die Internationale Amateurmeisterschaft. Dabei hofft er, dass er seinen Heimvorteil ausspielen kann. „Ich freue mich sehr auf dieses Turnier. Der Platz ist zu diesem Zweck in einen besonders guten Zustand versetzt worden. Da macht es dann richtig Spaß, darauf zu spielen. Das Gelände kenne ich natürlich bestens. Das muss aber nicht zwingend ein Vorteil sein, weil man sich dann vielleicht selbst zu sehr unter Druck setzt. Für mich geht es also darum, möglichst gelassen an die Sache heranzugehen“, sagt Schmiedel.

Auch interessant

Am Donnerstag und Freitag werden jeweils 120 Teilnehmer am Start sein. Danach spielen nur noch die Top 60 und möglicherweise „Schlaggleiche“ weiter. Schmiedel: „Den Cut möchte ich überstehen. Ich will unbedingt am Samstag und Sonntag noch dabei sein. Natürlich möchte ich auch am liebsten dieses Turnier gewinnen. Aber die Besetzung ist schon hochkarätig.“

Das Feld ist hochkarätig besetzt

Nick Bachem vom Marienburger GC ist mit einem Handicap von +5,0 die Nummer eins in der Meldeliste — gefolgt vom Stuttgarter Michael Hirmer (+4,9). Zu den Top-Favoriten zählen zudem der Berliner Falko Hanisch (+4,4), der Däne Anders Emil Ejlersen (+4,3), der Essener Brandon Dietzel, der Kölner Tom Westenberger (beide +4,2) sowie Philipp Katich (+4,1) vom GC St.Leon-Rot. Die besten deutschen Amateur-Golfer treffen bei den IAM auch auf starke Konkurrenten aus aller Welt.

Auch interessant

Neben vielen Europäern werden in Mülheim auch Spieler aus Australien, Marokko, Brasilien und den USA an den Start gehen. Golf-Asse aus 18 Nationen werden in Selbeck abschlagen. Die Golf-Fans dürfen sich auf ein hochkarätiges Turnier freuen. Erst mit einer Vorgabe von +2,1 (Schmiedel hat +2,7) gehört man überhaupt zum 120-köpfigen Teilnehmerfeld. Und das sind schon Top-Leute im internationalen Amateur-Golf.

Profis nutzen IAM als Sprungbrett

„Es gibt viele Profis, die früher bei der IAM gespielt und diese als Sprungbrett genutzt haben. Ein Preisgeld wird nicht ausgeschüttet. Gespielt wird um Weltranglistenpunkte und um das Prestige“, betont Florian Schmiedel, der Turniere in dieser Größenordnung eher selten spielt und dadurch auch nicht in der Weltrangliste notiert ist.

Einer der bekanntesten IAM-Titelträger ist Geoff Ogilvy. Der Australier gewann das Turnier 1996. Im Jahr 2006 feierte er als Profi den Sieg bei den US Open.

Bis zu 40 Grad heiß kann es am Donnerstag und Freitag werden. Daher starten die Golfer an diesen Tagen bereits zwischen 7 und 10 Uhr. Florian Schmiedel: „Es ist bei so einer Hitze schwierig, über so viele Stunden konzentriert zu bleiben. Aber das gilt ja schließlich für alle Spieler.“