Mülheim. Im Diana-Trial sieht es bis kurz vor Schluss nach einem Heimsieg aus. Auf der Zielgeraden fehlt dann aber doch die Kraft.
Als die Pferde auf die letzte Gerade einbogen, sah es nach einem Heimsieg im mit 25.000 Euro dotierten Diana-Trial aus. Erst im Zielsprint wurde die von Yasmin Almenräder trainierte Stute Naida abgefangen. Trotz des Widerstands der Tierschutzorganisation Peta war der Renntag auf der Raffelberger Rennbahn für die Mülheimer Pferdefreunde ein voller Erfolg.
Noch am Freitag hatte Peta dazu aufgerufen, den Renntag am Raffelberg abzusagen – das Event fand statt und 7862 Zuschauer folgten dem Ruf. Das Diana-Trial Listenrennen war das höchstdotierte Rennen des Nachmittages, immerhin konnten sich die Pferde noch für den Preis der Diana in Düsseldorf qualifizieren. Der ist mit 500.000 Euro dotiert und findet am 4. August statt.
In Führung auf die Zielgeraden
Und von Beginn an sah es so aus, als würde ein von Yasmin Almenräder trainiertes Pferd das Rennen gewinnen. Almenräder hatte im Verlauf des Renntages bereits zwei Siege gefeiert, nun war es die von Maxim Pecheur gerittene Naida, die sich anschickte, den Sieg-Hattrick für die Mülheimer Trainerin perfekt zu machen.
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Auch auf der Gegengerade lag sie vorne, ging als erste auf die Zielgerade. „Naida ist ein Pferd, dass die Rennen von vorne wegläuft. Das kostet Kraft und manchmal kommen auf der Zielgerade dann die kraftvollen Pferde noch an ihr vorbei“, sagte Yasmin Almenräder. So war es auch diesmal. Knapp 50 Meter vor dem Ziel lag Naida noch in Front, dann ging Filip Minarik auf Ismene noch einmal aus dem Sattel und galoppierte an Naida vorbei zum Sieg.
Unzufrieden war Yasmin Almenräder nicht. „Klar hätte ich lieber vorne gestanden, aber wir haben die Quali für Düsseldorf so gut wie sicher“, freute sie sich, dass ihr Pferd beim großen Event in der Landeshauptstadt am Start stehen darf.
Einen Schritt zurück
Dort nicht dabei sein wird die vom zweiten Mülheimer im Starterfeld, Jens Hirschberger, trainierte Linaria. Jockey Wladimir Panov ritt als Letzter über die Ziellinie, Hirschberger nahm es sportlich: „Es war ein Testlauf, wie gut Linaria schon ist. Jetzt werden wir einen Schritt zurückgehen und uns erst einmal wieder mit Pferden messen, die noch kein Rennen gewonnen haben.“
Auf das sprichwörtlich richtige Pferd gesetzt hatte in diesem Rennen Horst-Günter Backeshoff aus Mettmann. Er hatte den Sieg von Ismene auf seinem Tippschein markiert. „Das war eines der favorisierten Pferde. Sonst hätte ich das Geld auch direkt wegschmeißen können“, erläuterte er seinen richtigen Riecher.
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Am Raffelberg ging es an diesem Sonntag aber bei weitem nicht nur um schnelle Pferde und richtige Wetten. Zahlreiche Mülheimer Sportvereine nutzten die Gelegenheit, sich zu präsentieren. „Wir sind super zufrieden. Alles was wir geplant haben, ist aufgegangen. Die Arbeit hat sich gelohnt“, freute sich Ann-Kathrin Schweres vom Rennclub Raffelberg.
Auf der Wiese unterhalb der Tribünen hatten es sich die Pferdefreunde gemütlich gemacht. Viele hatten eine Picknickdecke dabei, Kinder tobten und Experten fachsimpelten. „In Holland gibt es sowas nicht“, sagte Gama Vervoordeldonk, die mit Sohn und Ehemann aus den Niederlanden angereist war.
Raffelberg hat etwas Besonderes
Und Martina Fink, deren Vater Mitglied im Rennclub, ist betont: „Vor allem die Zielgerade macht es hier aus. Da gibt es viele packende Endkämpfe“, sagte sie – und sollte auch im letzten Rennen des Tages Recht behalten. Erst das Zielfoto machte Maxim Pecheur auf Aratika im Duell mit Adrie de Vries auf Forsanti zum Sieger. Das freute auch Familie Vervoordelonk, die mit ihrer Wette richtig lag. So gab es am Raffelberg mehr Gewinner, als die acht Pferde in den Rennen. Auch, wenn es im Hauptrennen mit einem Mülheimer Sieg ganz knapp nicht funktioniert hatte.