Mülheim. . Im Halbfinale der Pro League unterlag Deutschland zwar gegen Holland, gegen Argentinien krönte das Team aber die gelungene Premiere.
Am Ende stand bei der Premiere der dritte Rang. Im Penalty-Schießen gewann die deutsche Damenhockey-Nationalmannschaft mit 4:2 (1:1) gegen Argentinien. Nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen die Niederlande im Halbfinale war das ein versöhnlicher Abschluss. Gegen die Südamerikaner stand Schaunig nicht auf dem Platz, dafür schwärmte sie nach dem Halbfinale gegen den Weltmeister aus dem Nachbarland von der Stimmung in Amsterdam.
„So ein Halbfinale in Holland zu spielen, in einem so hockey-verrückten Land, ist immer cool. Das hat echt Bock gemacht“, sagt Schaunig nach der knappen Niederlage gegen den Gastgeber.
Nach einem Tor von Rebecca Grote in der 14. Minute führte das deutsche Team bis kurz vor Schluss und schnupperte an der Überraschung. Erst in der 52. Minute glich Frederique Matla aus, Lidewji Welten erzielte vier Zeigerumdrehungen später den Siegtreffer für den Weltranglistenersten und Titelfavoriten aus dem Nachbarland.
Führung sorgt für neue Situation
„Für uns war die Führung eine neue Situation. Das hat uns vielleicht ein bisschen durcheinander gebracht“, konstatierte Maike Schaunig. In den beiden vorherigen Aufeinandertreffen mit den Niederlanden geriet das deutsche Team jeweils in Rückstand – und verlor am Ende auch (0:1 und 1:2). Nun ging es darum, die Führung möglichst zu verteidigen.
Die Gastgeber fanden aber immer besser ins Spiel und nutzten die Fehler der deutschen Mannschaft in der Schlussphase aus. Beide Treffer fielen, als Deutschland in Unterzahl agieren musste. „Holland ist einfach eine Weltklassemannschaft. Da ist es nicht leicht, die ganze Zeit zu verteidigen“, hielt Maike Schaunig anschließend fest.
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Dennoch zeigte sie sich mit ihrem 39. Spiel im Nationaltrikot zufrieden. „Wir haben uns in vielen Punkten verbessert präsentiert und ich hoffe, dass wir bei der Europameisterschaft im August dann endlich gegen Holland gewinnen“, so die 23-Jährige.
Spiel um Bronze gegen Argentinien
Für die junge deutsche Mannschaft, in der gerade einmal fünf Spielerinnen älter als 25 Jahre sind, ist schon die Teilnahme an der Endrunde der ersten Pro League ein großer Erfolg. Gegen die Argentinier belohnte sich die Mannschaft von Xavier Reckinger mit dem Sprung auf das Siegerpodest.
Krefeld gibt Hallen-EM ab
Der Crefelder HTC hat die Ausrichtung der Hallenhockey-Europameisterschaft zurückgegeben. Mit Blick auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio wird das Hallen-Nationalteam nur aus Hallen-Spezialisten und U21-Spielern bestehen.
Der CHTC befürchtete,dass die EM ohne aktuelle A-Kaderspieler „keine erfolgreicheVermarktung zulasse“.
Der DHB schaut sich nun nach einem alternativen Ausrichter um. 2018 war Berlin Ausrichter der Hallen-Weltmeisterschaft.
„Insgesamt eine geile Belohnung für die Pro-League-Saison“, freute sich Bundestrainer Xavier Reckinger über den dritten Rang in der Premierensaison der internationalen Serie und ergänzte mit Blick auf die Partie: „Sehr wichtig, dass wir noch einmal mit Shootouts Erfahrung gesammelt haben.“
Erst Urlaub, dann EM-Vorbereitung
Micaela Retegui hatte Argentinien in der sechsten Minute mit 1:0 in Führung gebracht, zwei Minuten nach der Halbzeit glich Anne Schröder für Deutschland aus. Im Penalty-Schießen trafen dann Janne Müller-Wieland, Pia Maertens und Viktoria Huse zum 4:2-Erfolg. Torsteherin Nathalie Kubalski hielt einmal.
Für Maike Schaunig steht jetzt erst einmal Urlaub an, danach beginnt die Vorbereitung auf die Europameisterschaft.