Krefeld. . Timm Herzbruch ist einer von fünf Deutschen Meistern von Uhlenhorst Mülheim beim Nationalteam – und zeigt sich in Krefeld in Topform.

Ballannahme am Kreis, Drehung um die eigene Achse, Abschluss mit der argentinischen Rückhand ins lange Eck – es war eine tolle Einzelaktion, die die deutsche Hockey-Nationalmannschaft am Sonntag gegen Neuseeland wieder ins Spiel brachte. Herzbruch ist einer von fünf Deutschen Meistern vom HTC Uhlenhorst, die in dieser Woche mit dem DHB-Team die Pro-League-Gruppenrunde abschließt. Und am Ende um den Titel spielen will.

Herzbruchs Tor gegen Neuseeland war ein kleiner Schritt auf dem Weg zum großen Ziel, die Runde unter den besten vier abzuschließen. Nach einer kuriosen Schlussphase, in der Neuseeland es bei gleich zwei kurzen Ecken nicht nutzen konnte, dass Deutschland keinen Torwart mehr im Tor hatte, gewann Deutschland nach Penaltyschießen (Endergebnis zuvor 3:3). Montagabend folgte ein 3:1-Erfolg gegen Spanien, Herzbruch machte mit dem dritten Tor in der vorletzten Minute alles klar.

Auch im Penaltyschießen ist Herzbruch nervenstark

Gegen Neuseeland traf Herzbruch nicht nur zum 1:2, er verwandelte nachher auch nervenstark seinen Penalty und sagte: „Wir haben leider durch individuelle Fehler 0:2 zurückgelegen, aber waren danach die bessere Mannschaft und hatten mehr Chancen. Natürlich hätten wir lieber drei Punkte gehabt, aber wir sind auch froh über den Penalty-Sieg.“

Gerade einmal drei Wochen ist es her, dass Herzbruch mit dem HTC Uhlenhorst die Deutsche Meisterschaft holte, eben hier in Krefeld. Eine lange Pause konnte er danach nicht machen. Schon am Mittwoch drauf stand das nächste Länderspiel an. Herzbruch meint: „Ja klar ist die Belastung groß, aber das wird auch gut gesteuert. Ich habe dann auch ein Spiel ausgesetzt, um mich etwas ausruhen zu können.“ Was für Herzbruch gilt, gilt auch für die anderen Mülheimer im Nationalteam.

Fünf Uhlen sind in Krefeld dabei

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Mit in Krefeld sind auch Niklas Bosserhoff, Julius Meyer, Malte Hellwig und Benedikt Fürk. Meyer zum Beispiel setzte zuletzt in London aus, Bosserhoff am Sonntag gegen Neuseeland – durch die Rotation wird die immense Belastung immerhin etwas im Rahmen gehalten. Dass fünf Uhlen für Deutschland spielen, ist für Herzbruch ein großer Vorteil: „Das ist für den Uhlenhorst natürlich toll“, meint Herzbruch, „und auch mir hilft das. Wir kennen uns eben ganz genau, man weiß, wie der andere den Ball am liebsten haben will.“

Der Mülheimer Block ist nach dem Kölner (fünf Feldspieler plus Torwart Aly) der größte im Team. Bundestrainer Stefan Kermas hat sich für die vier Heimspiele in Krefeld einen großen Kader zusammengeholt. Er sagte er wolle ein Turnierfeeling aufkommen lassen. Allerdings nicht nur als Generalprobe für die Europameisterschaft, die im August in Antwerpen stattfindet, wie Herzbruch sagt: „Klar helfen uns diese Spiele bei der Entwicklung Richtung EM. Aber vor allem geht es darum, unter die besten vier zu kommen. Wir wollen ins Grand Final!“

Deutschland hat alles in eigener Hand

Mit drei Toren in den letzten drei Spielen hat Herzbruch einen Anteil dran, dass die deutschen Chancen auf die Teilnahme nach Amsterdam vor den letzten beiden Heimspielen realistisch sind. Mittwoch und Sonntag geht es in Krefeld noch gegen Belgien und Australien.

Nach den Siegen gegen Neuseeland und vor allem Spanien hat Deutschland alles in eigener Hand – und kann sich auf Timm Herzbruch in Topform verlassen.

Torjubel für Deutschland: Timm Herzbruch (re.) aus Mülheim mit NIklas Wellen,
Torjubel für Deutschland: Timm Herzbruch (re.) aus Mülheim mit NIklas Wellen, © Lukas Schulze