Der SVH verliert das Finale im Niederrheinpokal am Ende viel zu hoch mit 1:5. Eine Stürmerin des 1. FC Mönchengladbach macht den Unterschied

Als der Schlusspfiff ertönte, rannten die Kinder in den blauen Shirts begeistert auf den Platz, während die Fußballerinnen des SV Heißen in die Knie gingen oder sich gleich auf den Rasen fallen ließen. Aus und vorbei. Der Traum vom erstmaligen Einzug in den DFB-Pokal ist wieder geplatzt. Das Ergebnis von 1:5 klingt am Ende hart und viel schlimmer als es war. Doch der 1. FC Mönchengladbach hatte eine Stürmerin, die den Unterschied ausgemacht hat.

Lidia Nduka (19) wurde mit 28 Saisontreffern bereits Torschützenkönigin in der Niederrheinliga, nun entschied sie auch das Endspiel des Pokals mit drei Toren beinahe im Alleingang. Eine solche Effizienz ging den Heißenerinnen an diesem Himmelfahrtstag völlig ab, sonst wäre der Ausgang des Spiels vielleicht ein anderer gewesen.

Mönchengladbach trifft mit der ersten echten Chance

Die Heißenerinnen legten einen nervösen Start hin und verloren zudem früh Kristina Kirscht, die verletzt ins Krankenhaus gebracht werden musste. Auch die Gastgeberinnen verzeichneten erst in der 13. Minute ihre erste Nennenswerte Chance. Yvonne Brietzke schlug einen langen Ball auf Lidia Nduka, die mit einer schnellen Drehung Nikola Ruhnow abschüttelte. Ihren Schuss bekam SVH-Torfrau Kira Hellenkamp nicht mehr zu fassen – 0:1.

Doch nach etwa 25 Minuten kamen die Gäste besser ins Spiel. Alleine Silvia Mrotzek hätte in der 30. Minute den Ausgleich machen können und ihn vier Minuten später nach Zuspiel von Nora Ruda eigentlich machen müssen. Wie schnell es gehen kann, zeigte Gladbach, als plötzlich wieder Nduka vorne auftauchte, doch Kira Hellenkamp verhinderte das 2:0.

Heißen war ab der 25. Minute tonangebend

Heißen war aber von nun an tonangebend. Die eingewechselte Lilith Piwonka (38.) und Nora Ruda (44.) hatten weitere Chancen. „Wir hätten unbedingt mit einem Unentschieden in die Pause gehen müssen“, meinte auch Trainer Arnd Popiecz hinterher. Die gute Form rettete der SVH auch in den zweiten Durchgang, doch das Tor wollte nicht fallen. Erst nach knapp einer Stunde konnten sich die Gastgeberinnen erstmals wieder befreien – natürlich mit einem Konter über Nduka, aber sie scheiterte an Hellenkamp im kurzen Eck. Doch zwei Minuten später sprintete Patricia Sous nach Pass der Torjägerin zwischen zwei Mülheimer Abwehrspielerinnen hindurch und erzielte das zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 2:0 für Mönchengladbach.

„Wir mussten ja dann aufmachen und es war klar, dass wir mit der Dreierkette nicht alles verteidigen können“, erklärte Trainer Popiecz hinterher. Zunächst verhinderten noch der Pfosten und Torhüterin Hellenkamp das 3:0, dann traf Nina Kremer unglücklich ins eigene Netz. Als die eingewechselte Meike Lustgart nach einem Ballgewinn der starken Silvia Mrotzek das 3:1 erzielte, keimte beim SVH und seinem Anhang noch einmal Hoffnung auf. Was passiert beim Anschlusstreffer? Doch es kam anders. Nur vier Minuten später verwertete – natürlich – Lidia Nduka einen langen Ball zum 4:1. Eine Minute vor Schluss setzte sie mit dem 5:1 auch den Schlusspunkt.

Fans feiern den SVH am Ende trotzdem

„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, gekämpft haben sie bis zuletzt“, meinte Heißens Trainer Arnd Popiecz hinterher. Das sahen die mitgereisten Mülheimer offenbar genauso und feierten die Mannschaft anschließend trotzdem.

1. FC Mönchengladbach – SV Heißen

Tore: 1:0 Nduka (13.), 2:0 Sous (59.), 3:0 Kremer (72., Eigentor), 3:1 Lustgart (75.), 4:1 Nduka (79.), 5:1 Nduka (89.)

FCM: Schleeberger – Leicher (46. Sous), Resech (46. Schöpp), Brietzke, Kreuder – Vollmer – Franken, Schmitz (81. Teixeira Mendes), Stinshoff, Opdenbusch – Nduka

SVH: Hellenkamp – S. Kirchner, Kremer, Ruhnow, C. Kirchner – Ostgathe, Rimkus, Schoofs, Kirscht (10. Piwonka) – Mrotzek, Ruda (64. Lustgart)

Schiedsrichterin: Lana Nuth (Mönchengladbach/Viersen)

Zuschauer: 400