Am Donnerstag können die Fußballerinnen des SV Heißen Geschichte schreiben und erstmals in den DFB-Pokal einziehen.
In Heißen sind sie mittlerweile alle ein bisschen aufgeregt. Zum dritten Mal, aber zum ersten Mal unter diesem Namen, stehen die Fußballerinnen des SVH im Endspiel um den Niederrheinpokal. Wieder trennt sie nur ein Sieg vom DFB-Pokal. Beim 1. FC Mönchengladbach sind die Mülheimerinnen am Donnerstag, 13 Uhr, zwar Außenseiter, doch eine Chance ist da.
„Wir wollen den Niederrheinpokal nach Mülheim holen und uns in die Geschichtsbücher eintragen als erste Mannschaft, die in den DFB-Pokal einzieht“, sagt der sportliche Leiter Bernd Ostermann. Beide Mannschaften hatten sich für die Austragung des Endspiels beworben, der Verband vergab es schließlich zum Tabellenzweiten der Niederrheinliga, der am vorletzten Spieltag die Chance auf den Aufstieg in die Regionalliga verspielte.
Außenseiterrolle liegt den Heißenerinnen
Dem Tabellenzehnten aus Heißen kommt es vermutlich sogar ein Stück weit entgegen, dass er aus der Rolle des Außenseiters heraus agieren kann. „Gegen Budberg waren wir auch Außenseiter“, sagt Trainer Arnd Popiecz und verweist auf das 3:0 im Halbfinale. In der Liga hat seine Mannschaft die letzten sechs Spiele der Saison allesamt nicht gewonnen. Nach fünf Niederlagen war das abschließende 2:2 gegen den CfR Links in Düsseldorf aber die erhoffte Wende kurz vor dem Pokalendspiel. „Das war wirklich ein achtbares Ergebnis gegen eine Mannschaft, die in der Rückrunde 25 Punkte geholt hat“, betont Popiecz.
Heißen II bleibt doch drin
Was für eine Achterbahnfahrt für die zweite Frauenfußballmannschaft des SV Heißen. Erst abgestiegen, dann in der Relegation und jetzt doch in der Liga. Und das alles in nur wenigen Tagen. Nach dem 1:2 gegen Rhenania Bottrop am vorletzten Spieltag verabschiedeten sich die Mülheimerinnen mit einem Facebook-Post schon aus der Liga. Doch alle hatten übersehen, dass durch die Konstellationen in den Ligen eine Relegationsrunde für die Tabellenelften vorgesehen war.
Diese erreichte der SVH II vermeintlich durch einen 7:2-Kantersieg über den SV Leithe am letzten Spieltag. Und das nach 0:2-Rückstand. Und dann plötzlich die gute Nachricht: Durch Rückzüge der Landesliga-Absteiger und Aufstiegsverzichte ist die Relegation nicht mehr nötig. Heißen bleibt drin!
Nun fokussiert sich alles auf dieses eine Spiel. Am Mittwoch gab es noch einmal eine Stunde Anschwitzen, am Donnerstag geht es um 10.30 Uhr mit dem Bus in Richtung Mönchengladbach. „Wir haben auf jeden Fall eine Chance“, sagt der Coach. Dazu müssen die Mülheimerinnen aber die beiden antrittsschnellen Stürmerinnen in den Griff kriegen. Lidia Nduka (19) hat in dieser Saison 28 Treffer in 21 Spielen erzielt, Alina Honold (20) kommt auf 15 Tore in 20 Spielen. „Da müssen wir schauen, wen wir dagegen stellen“, sagt Popiecz.
23 Spielerinnen fahren mit nach Mönchengladbach
Er hat bei der Aufstellung die Qual der Wahl. Mit 23 Spielerinnen fährt er zum Finale, darf aber nur 22 in den Kader berufen. Fehlen wird einzig und allein Julia Buhren. Sie ist als Linksfuß allerdings schwer zu ersetzen. „Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen, wir brauchen auf jeden Fall jemanden mit Tempo“, so der Coach. Nach zwei Niederlagen im Pokalfinale noch unter dem alten Namen Turnerbund Heißen wollen die Mülheimerinnen im dritten Anlauf ihre große Chance nutzen.