Mülheim. . Das erste Jahr als hauptverantwortlicher Trainer ist für Benjamin Hinte rum. Zeit für ein Saisonfazit für die 1. Damen des Mülheimer Hockeyklubs.
Ruhig ist es mittlerweile geworden, am Klubhaus des HTC Uhlenhorst. „Die Männer feiern ja gar nicht mehr“, stellt Benjamin Hinte beim Gang in Richtung des Hockeystadions fest. „Bis Mittwoch waren die auf jeden Fall noch zugange. Dabei haben die immer dasselbe Lied gesungen“, sagt der Trainer der 1. Damen mit einem Lachen.
Die Deutsche Meisterschaft der Herren feierten die Damen mit ihrem Trainer standesgemäß mit. Abwehrspielerin Melanie Terber hielt es bis Montag aus. „Dann war aber auch irgendwann mal Schluss“, gibt sie zu.
Die Damen hatten so oder so Grund zum Feiern. Schließlich schlossen sie die Saison auf dem sechsten Platz ab. Das beste Ergebnis seit dem Aufstieg in die Bundesliga von vor drei Jahren. „Wir haben eine sehr gute Rückrunde gespielt. Ein Platz in der ersten Tabellenhälfte ist daher auch der verdiente Lohn“, sagt Terber. Und ihr Coach fügt hinzu: „Es war super, dass wir frühzeitig den Klassenerhalt erreicht haben. Zudem haben wir die vielen personellen Rückschläge innerhalb der Spielzeit immer wieder gut weggesteckt.“
Hinte übernahm das Amt von Spieker
Rückschläge – das ist ein gutes Stichwort. Schließlich ging Hinte im vergangenen Sommer voller Tatendrang zum ersten Mal als hauptverantwortlicher Trainer in eine Bundesliga-Saison. Er übernahm den Posten von Mark Spieker, den es zum Düsseldorfer HC zog. Und dann musste er an den ersten beiden Wochenenden gleich drei Niederlagen in vier Spielen schlucken. Melanie Terber erinnert sich zurück: „Ich glaube nach der 1:6-Niederlage beim Club an der Alster haben wir uns geschworen, dass wir uns jetzt mal endlich zusammenreißen.“ Mit Erfolg: aus den nächsten vier Partien holten sie beispielsweise umgehend drei Siege.
Das Hauptziel – die Liga zu halten – erreichten sie schon ungefähr zu Beginn der Rückrunde. Ihr Erfolgsrezept? „Zum einen die mannschaftliche Geschlossenheit. Jede setzt sich für ihre nächste Teamkollegin ein“, sagt Hinte. „Und nicht zu vergessen: Die neue Trainerkonstellation hat uns auf jeden Fall gut getan“, betont Terber und bricht eine Lanze für den 32-Jährigen, der seit kleinauf im Uhlenhorst spielt. „Es passt ja auch einfach ganz gut. Ich kenne die Mädels schon seit Ewigkeiten und wir verstehen uns alle super“, ergänzt Hinte lächelnd.
Terber: „Hammermäßig verteidigt“
Zwar stand am Ende ein negatives Torverhältnis zu Buche. Aber mit 46 Gegentreffern kann auch Abwehrspielerin Terber leben: „Wir haben in der Rückrunde hammermäßig verteidigt. Aber in der kommenden Saison wollen wir ein positives Torverhältnis erreichen.“
Der Punkteabstand zu den ersten vier Mannschaften, die am vergangenen Wochenende auch den Deutschen Meister ausspielten (es gewann der Club an der Alster, Anm. d. Red.), war groß. Also sind Gedankenspiele, ebenfalls an einem Final Four mal teilzunehmen, überflüssig? Mitnichten findet Terber! „Wir haben uns jetzt drei Jahre an das Bundesliga-Niveau gewöhnt. Ich merke ja auch, dass wir hungrig auf mehr sind.“
Und wer weiß, vielleicht feiern die Damen in naher Zukunft bald auch einen Titel. Nur dann ist klar, dass die Party im Klubhaus für Hinte, Terber und Co. nicht schon am Montag enden wird.