Mülheim. . Trainer Omar Schlingemann sieht sein Team in den kommenden Jahren als Top-Mannschaft. Entwicklung schritt schneller voran als gedacht.
Seit einem Jahr hängt das weiße Banner mit schwarzer Schrift über dem Eingang zum Klubhaus des HTC Uhlenhorst: „Deutscher Meister 2018.“ Benedikt Fürk hatte es damals über seine Schultern gelegt und aus Krefeld mit nach Mülheim gebracht. Seit Sonntagabend hat das kleine Banner einen noch größeren Bruder bekommen. „Deutscher Meister 2019“ steht nun direkt darüber. Präsident Hanns-Peter Windfeder schrieb – sicherlich mit einem Schmunzeln – in den sozialen Netzwerken: „Platz ist schon noch.“
Wer die junge Feldhockey-Mannschaft der Uhlenhorster an diesem Finalwochenende in Krefeld gesehen hat, der wird in der Tat schnell den Eindruck bekommen, dass die Grün-Weißen in den nächsten Jahren zumindest die Chance haben, um weitere Titel mitzuspielen. „Solange die Mannschaft zusammenbleibt sehe ich uns in den kommenden Jahren schon als Top-Mannschaft zusammen mit Mannheim und vielleicht dem UHC, der jetzt auch wieder kommt“, sagt Trainer Omar Schlingemann. Schließlich können die Grün-Weißen immer wieder auf neue junge Spieler zurückgreifen wie zum Beispiel in dieser Saison Moritz Ludwig.
Schlingemann wollte den HTCU auf Top-Niveau bringen
Bei seinem Wechsel in den Uhlenhorst vor drei Jahren, sagt Schlingemann, sei es schon das Ziel gewesen, die Mülheimer Mannschaft auf ein Top-Niveau zu bringen. „Dass es jetzt schneller gegangen ist als gedacht, liegt nur am Talent der Jungs“, lobt der Coach sein Meisterteam.
Dabei hatte doch der ein oder andere nach dem Titelgewinn im vergangenen Jahr bloß an einen einmaligen Erfolg geglaubt. Der Verlust von Kapitän Thilo Stralkowski wog natürlich schwer. Und zum Auftakt gab es gleich eine Niederlage gegen Aufsteiger Polo Hamburg. „Wenn man mich am Anfang der Saison gefragt hätte, hätte ich auch nicht mit hundertprozentiger Überzeugung ja gesagt“, gesteht Schlingemann.
Seit dem 8. September in der Liga nicht verloren
Doch seit dem 4:6 daheim gegen Rot-Weiss Köln am 8. September hat der HTCU in der Liga kein Spiel mehr verloren. Die einzige Niederlage auf dem Feld gab es im Rahmen der Euro Hockey League gegen Mannheim nach Penaltyschießen. „Ich bin schon beeindruckt. Junge Mannschaften stürzen auch schonmal ab, aber wir sind bis zum Ende bis zum Finale in diesem unglaublichen Flow geblieben“, sagt der stolze Coach.
Was am Ende für sein Team sprach? „Wir haben eine deutliche Struktur im Kader und natürlich ein unfassbares individuelles Talent“, schwärmt Schlingemann. Der Trainer lässt dabei auch nicht außer Acht, wie knapp es im Finale gegen die starken Mannheimer bisweilen zuging. „Es hätte am Ende auch noch das 5:5 fallen können und dann verlierst du wahrscheinlich im Penaltyschießen“, sagt Schlingemann – und schiebt sofort hinterher: „Also vielleicht verlierst du, nicht wahrscheinlich.“